Die Spielwarenmesse 2008 in Nürnberg war geprägt durch die Diskussion um die Spielzeugsicherheit. Der jetzt von der Europäischen Kommission vorgelegte Entwurf zur Spielzeugrichtlinie ist eine akzeptable Antwort auf die aufgetretenen Probleme, aber er verschlimmert die Überregelungsflut für Spielzeug, erklärte zum Messeschluss der Deutsche Verband der Spielzeugindustrie (DVSI) in Nürnberg. Denn Spielzeug sei der Gebrauchsgegenstand, dessen Sicherheit mit großem Abstand bereits am umfassendsten geregelt ist.
Innovationshemmend oder notwendig?
Zu 420 Seiten Spezialbestimmungen über die Sicherheit von Spielzeug füge der Entwurf der EU-Richtlinie noch eine lange Verbots- und Begrenzungsliste von Stoffen hinzu. Die nun geforderten Nachweise bedeuten bei Spielzeug einen Prüfaufwand von 5000 bis 20.000 EURO an Fremdprüfungskosten. Ein Beispiel: Allein Haba kosten die externen Prüfungen mittlerweile rund eine Million Euro pro Jahr. Die Problematik liege aber nicht in den Prüfkosten an sich, so der DVSI, sondern darin, dass die Innovationskraft der Spielwarenbranche gebremst wird.
Die Sicherheitsdiskussion brächte aber auch Vorteile mit sich. So sei der noch verhaltene Trend hin zum Qualitätsspielzeug dadurch enorm beschleunigt worden. Dies habe sich bereits im zurückliegenden Weihnachtsgeschäft bemerkbar gemacht
und auch die Nachfrage im US-Markt steige.
"Die Diskussion hat ferner zur Erkenntnis geführt, dass Kinderhirne für eine optimale Entwicklung Spielzeug brauchen", erklärte Verbandsgeschäftsführer Volker Schmid, "und das ist gut so. Die vom Kind benötigte Reizvielfalt für alle Sinne steht noch vor der Sicherheit."
DVSI
Meldung "Sicherheit: Betonung der Herkunft"
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