Es ist eine aufregende Woche. Und das ganz abseits der beginnenden Fußball-Europameisterschaft. Versprochen.
10. JUNI 2024
Beginnen wir mit morgen, Dienstag. Am Nachmittag (warum auch immer dieser Zeitpunkt gewählt wurde) verkünden der Vorsitzende Harald Schrapers und der Koordinator der Kinderspielejury Christoph Schlewinski die Empfehlungslisten sowie die Nominierten für die Hauptpreise in den drei Kategorien. Wir dürfen überrascht werden, denn die Jury ist unberechenbar. Und das ist gut so.
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spielwiese.at wird jedenfalls minutenschnell die Listen weitertragen.
Am Wochenende, konkret am Freitag, geht die kleine Spielemesse „Spiel doch!“ mit ihrem Bodensee-Ableger in Friedrichshafen in die zweite Runde. Die Premiere im Vorjahr war vlelversprechend. Die Blicke der Branche sind allerdings einen Tag später auf die österreichisches Metropole Wien gerichtet. Denn dort trägt sich womöglich Historisches zu. Auf jeden Fall wartet der Veranstalter des „neuen“ Spielefests Wien mit einem innovativen Konzept auf.
Das Team um Stefan Baloh hat erfolgreich Erfahrung gesammelt, was Gaming angeht. Im Wiener Austria Center geht nicht nur eine weitere „A1 Austrian eSports Festival“ über die Bühne, zeitgleich wird auch das geschichtsträchtige traditionelle Spielfefest wiederbelebt. Wäre der Satz „Das Beste aus zwei Welten“ politisch nicht schon belastet, möchte man ihn auf die Kombination anwenden.
Während die digitalen Game-Kapazunder hierbei nichts zu verlieren haben, ist die Branche der Spielverlage tief gespaltet. Auf der einen Seite die Skeptiker, die sich fragen, was denn Brettspiele im Umfeld von Computernerds zu suchen hätten, aber auch am Frühjahrstermin ihre lautstarken Zweifel äußern. Auf der anderen Seite Verlage, die zum Teil auch in der Rollenspielwelt zuhause sind und die Sache weniger eng sehen. Schließlich fußen einige erfolgreiche Videospiele auf Ideen aus der Brettspielwelt und umgekehrt werden immer wieder Computerspiele mit Holz und Pappe für die „andere“ Zielgruppe adaptiert. Und dass die weltgrößte Videospielmesse, die Gamescom in Köln, in diesem Jahr ebenfalls einen neuen Anlauf nimmt, beide Welten zu verbinden, bestärkt die Wiener Veranstalter erst recht für ihr Experiment.
Jedenfalls wird am Wochenende in Wien für Besucher und Fans des „alten“ Spielefests einiges neu sein. Die veranstaltende Skilled Events and New Media GmbH verdient ihre Brötchen eigentlich erfolgreich mit der Zutrittsorganisation bei Großveranstaltungen. So werden die Besucherinnen und Besucher mit Armbändchen ausgestattet, die weit mehr können als nur zu signalisieren, man darf hinein. Über die Bändchen wird kontaktlos auch der ganzen Ausleihvorgang der Spielothek abgewickelt. Das Hinterlegen von Ausweisen oder Schlüsseln fällt weg. Und zum Drüberstreuen: Man muss sich nicht merken, wie das ausgeliehene Spiel hieß, das allen so gut gefallen hat. Vorausgesetzt, man hat freiwillig auch seine E-Mail-Adresse hinterlegt, bekommt nächste Woche eine Liste mit allen ausgeliehen Spielen zugeschickt.
Ich bin jedenfalls mehrfach gespannt, ob und welche Ideen bei Ausstellern und Publikum zünden.
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DAZU PASST:
- Wiener Spielefeste – keine einfache Geschichte
- Neustart für Spielefest in der Metropole Wien
- Neustart für Spielefest: Weitere Details
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