Gleiche Zahl, gleiche Farbe? Nicht mit mir!
Dieses Kartenspiel bricht auf amüsante Weise mit dem sattsam bekannten Grundprinzip vieler Spiele.
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Nr. 1548: Passt nicht! | Spielwiese-Code | | G | 8 | | | |
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Was ist's?
Für wen?
Was braucht's?
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Die gute Nachricht
Hervorragende Alternative zu allen Uno-Varianten
Die schlechte Nachricht
Pink und Rot sind kaum zu unterscheiden, dafür heben sich auch die unterschiedlichen Grundmuster zu wenig voneinander ab
Der Spieler rechts mit der roten 4 in seiner Auslage hat eine gelbe 3 auf den Ablagestapel (oben Mitte) gespielt. Damit will er den Spieler unten provozieren. Hat dieser nämlich keine 3 oder eine gelbe Karte auf der Hand, muss er seine ausliegende gelbe 5 abwerfen. Die fünf Punkte wären dahin. Hätte der Spieler unten aber eine Karte, die nicht passt und legt diese vor sich ab, dann liegt es beim Spieler links sich aus der Lage zu bringen, seine gelbe 2 nicht opfern zu müssen. |
Bild: Schmidt |
Rein ins Spiel!
„Weil es uns gut gefallen hat, haben wir es schon für Freunde als Geschenk bestellt, “ Das kam als Resonanz aus einer Testspielergruppe und in größeres Kompliment geht fast nicht. Im Testbogen und im Gespräch fiel dann auch dieser Satz: „Seit Längerem ein Kartenspiel, das einen neuen Spielmechanismus hat.“
Ja, denn Passt nicht! bricht die schon lähmende Uno-/Mau Mau-Thematik tatsächlich auf. Autor Thomas Weber ist ein neuer Ausweg aus dem schier endlos langweilenden Bedienzwang gelungen. Anstelle mit einer Handkarte Farbe oder Zahl zu bedienen, wird mit dem Gegenteil ein neues Fass aufgemacht. "Passt nicht!" bedeutet, eine durch und durch gegenteilige Karte auszuspielen, jedoch nicht auf einen allgemeinen Ablagestapel, sodern vor sich und damit am Ende Punkte zu sammeln.
Zum besseren Verständnis hier ein Beispiel. Auf dem Ablagestapel liegt eine blaue 3. Gewohnterweise würden wir nun bei anderen sattsam bekannten Spielen entweder eine 3 in einer beliebigen Farbe oder eine blaue Karte ausspielen, um unsere Hand zu reduzieren. Bei Passt nicht! gibt es (neben Jokern) Karten in den Werten von 0 bis 5 in fünf Farben. In unserem Beispiel wäre eine rote 5 wäre genauso eine „passt nicht“ wie eine grüne 1 oder eine gelbe 4 oder pinke 4. Könnte alles nicht auf dem Ablagestapel landen, aber vor sich.
Schön, aber wo ist der Haken bei Passt nicht!? Es gibt sicher einen Haken, oder?
Oh, ja. Streng genommen sind es sogar zwei Haken.
- Der erste: Wenn ich nicht den Ablagestapel bediene, sondern vor mir eine Karte ablege, die am Ende Punkte verspricht, muss ich eine Karte nachziehen. Ich komme also der Bedingung eine Runde zu beenden, nicht näher, die auch hier lautet: eine allerletzte Handkarte auszuspielen.
- Der zweite Haken ist noch gravierender und ausgesprochen tückisch. Die Passt-nicht-Regel hilft dir nichts, wenn du mit einer Karte, die du schon früher abgelegt hast, den Ablagestapel bedienen könntest! Auch hier zur Verdeutlichung unser Beispiel von oben weitergedacht. Es liegt eine blaue 3 auf dem Ablagestapel. Habe ich schon eine oder mehrere blaue Karten vor mir abgelegt oder eine 3, egal in welcher Farbe, dann muss ich sie auf den Ablagestapel legen. Einziger Ausweg: Ich habe auch eine passende Karte von der Hand, mit der ich regelkonform bedinenen kann und mir den Verlust von bis zu fünf Punkten (wenn die blaue 5 schon läge) erspart.
Eigentlich ist es ganz einfach. Glaubt man. Doch schnell übersieht man selbst, dass die Konstellation am Tisch es nicht erlaubt, eine (weitere) Karte vor sich abzulegen und damit Punkte zu sammeln. Doch keine Bange, mit der Zeit schauen schon die lieben Mitspielenden genau hin, was geht und was nicht. Und werden immer gemeiner und gemeiner. Dann legen sie dem nachfolgenden Spieler eine rote 0 hin, nur damit dieser dann eventuell seine rote 5 hergeben muss, die vor ihm liegt. Mit dem Einsatz eines Jokers – mit ihm wünscht man sich entweder eine Zahl oder eine Farbe – kann man das Ganze auf die Spitze treiben.
Doch Übermut tut selten gut! Vor einem Bumerang ist man bei diesem Spiel nie geschützt. Kann kein Spieler den Wunsch erfüllen, bis man selbst wieder an der Reihe ist, wird er auch für einen selbst zur Bedingung! Da ist schon mancher Spieler und manche Spielerin grauenvoll eingefahren.
Und auch Folgendes ist saublöd. Du hast gegen Ende nur noch eine Karte und hoffst damit die Runde zu beenden. Doch will diese Karte partout nicht passen. Also legst du sie notgedrungen vor dir ab, ziehst eine neue nach und ausgerechnet ist es eine 5. Oder noch schlimmer: ein Joker! Mit ihmn drohen nämlich zehn Minuspunkte. Denn natürlich ist es auch bei Passt nicht! so, dass Handkarten, die man noch hat, als Miese verrechnet werden.
Fazit
Schnell erklärt, aber nicht so einfach zu beherrschen, und deshalb ein großer gemeinsamer Spaß auf mehreren Ebenen. Auf jedem Fall selbst ausprobieren!
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Nochmals spielen? Unbedingt! |
Rund ums Spiel
Das Rezensionsexemplar wurde von Schmidt zur Verfügung gestellt |