Farben oder Zahlen
Haben wir es hier mit einem Plagiat zu tun? Hilo erinnert doch sehr stark an das drei Jahre ältere Skyjo. Schauen wir uns die beiden Spiele im Vergleich an.
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Nr. 1338: Skyjo | Spielwiese-Code | ![]() ![]() |
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Was ist's?
Für wen?
Was braucht's?
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Nr. 1339: Hilo | Spielwiese-Code | ![]() ![]() |
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Was ist's?
Für wen?
Was braucht's?
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Skyjo hat sich innerhalb weniger Jahre zu einem heimlichen Bestseller entwickelt. Einfache Regeln, Spaß für lockere Runden. Was man allerdings braucht – und das gilt auch für Hilo – ist Platz auf dem Tisch. Bild: Magilano |
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Die gute Nachricht
Schnell erklärt, schnell gespielt und man hat die Hände frei
Die schlechte Nachricht
Wie man’s nimmt: Skyjo kann süchtig machen
Rein ins Spiel!
Beide Spiele, Hilo von Schmidt und Skyjo des eher unbekannten Verlags Magilano, basieren auf Zahlenwerten mit farbigen Hintergrund. Bei Hilo sind es 104 Karten in acht Sets der Zahlenfolge -1 bis 11. Bei Skyjo sind es 150 Karten mit zehn Sets von -2 bis 12. Die Karten werden jeweils gut gemischt und bei Hilo bekommt jeder Spieler neun Karten, die er in einem 3x3-Raster verdeckt auslegt, ohne sie vorher anzusehen. Bei Skyjo sind es zwölf Karten, die in einem 4x3-Raster jeder Spieler vor sich hinlegt. Ebenfalls verdeckt. Bei beiden Spielen deckt nun jeder zwei beliebige Karten auf.
Die möglichen Spielzüge sind identisch, auch das Spielziel und die Abrechnung. Dazu aber gleich.
Es geht jeweils darum, möglichst wenig Punkte zu sammeln, wobei Punkte die am Ende einer Runde addierten Zahlenwerte der übrig gebliebenen Karten vor sich sind. Die Spiele enden, wenn ein Spieler über 100 Punkte hat und derjenige gewinnt, der dann am wenigsten Punkte hat.
Was kann man also tun? Die erste Möglichkeit ist, die oberste Karte des offenen Ablagestapels gegen eine Karte vor sich auszutauschen. Die zweite Möglichkeit ist, die oberste verdeckte Karte vom Kartenstapel zu nehmen und sie gegen eine seiner Karten im Raster auszutauschen. Man kann die gezogene Karte auch auf den Ablagestapel legen, weil sie einem nicht ins Konzept passt. Dann aber muss man eine verdeckte Karte seines Rasters aufdecken.
Eine Runde Skyjo oder Hilo endet, wenn der erste Spieler nur noch aufgedeckte Karten vor sich hat. Dann sind die anderen jeweils noch einmal am Zug.
Der einzige wirkliche Unterschied (abgesehen von der Menge der Karten und der höheren Bandbreite an Zahlen bei Skyjo) ist der: Sobald ein Spieler bei Skyjo eine Reihe oder Spalte an gleichen Zahlen hat, kommen diese Karten aus dem Spiel = auf den Ablagestapel. Bei Hilo kommt eine Reihe, Spalte oder Diagonale aus dem Spiel, wenn alle diese Karten die gleiche Hintergrundfarbe haben.
Hat Schmidt nun Skyjo plagiiert? Sagen wir’s so: Wer das eine Spiel bereits hat, braucht das andere nicht.
Durch die höhere Anzahl an Karten und die größere Bandbreite an Zahlenwerten ist Skyjo noch glückslastiger als Hilo. Ob man Karten nehmen kann oder zieht, die niedriger als die ausliegenden sind, hängt eben sehr stark von Fortuna ab. Denn allein darum geht es: Die Summe seiner Kartenwerte am Ende klein zu halten.
Beide Spiele gehen flott vor sich und man muss ähnlich wenig denken wie bei Uno. Das ist wohl auch das Erfolgsgeheimnis von Skyjo, das sich binnen kurzer Zeit zu einem heimlichen Beststeller gemausert hat.
Nochmals spielen? Beide Spiele sind sehr glückslastig. Wem das nicht taugt, ist dabei fehl am Platz. Aber es gibt viele Familien, die auf diese leichte Kost stehen, Skyjo bereits für sich entdeckt haben und es begeistert spielen. |
Rund ums Spiel
Das Rezensionsexemplar wurde von Schmidt zur Verfügung gestellt |