
Am Donnerstag beginnt die Internationale Spielwarenmesse in Nürnberg. Bis dahin stellt die Spielwiese jeden Tag einen anderen Schwerpunkt vor: Die Artikelserie ist Hintergrundwissen für alle am Spiel Interessierten. Heute geht es um das neue "Toy Generation"-Konzept der Spielwarenmesse. Als Schirmherr gewann die Messe den Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx, der mit seinen zum Teil provokanten Thesen Gedankenanstöße für die Spielwarenindustrie liefert.
|
|
Zukunftsforscher Matthias Horx ist Schirmherr der Sonderschau "Toy Generation". |
In vielen westlischen Ländern werden immer weniger Kinder geboren. Eine Entwicklung, die natürlch auch die Spielwarenproduzenten besonders betrifft. Vor dem Hintergrund der demografischen Fakten hat die Spielwarenmesse das Programm "Toy Generations" ins Leben gerufen. Es soll Gedankenanstöße geben, aber der Spielwarenindustrie und den -handel auch konkrete Lösungen aufzeigen. Beispielsweise durch das Fokusieren von neuen Zielgruppen.
Die Spielwarenmesse spricht von einem "kompletten Informationspaket" – bestehend aus Studie, Sortimentsauswahl, Marketing- und POS-Maßnahmen.
2007 stehen die Erwachsenen ab 40 im Fokus der "Toy Generations" – 40 plus. Überspitzt gesagt: Bleiben die Kinder aus, setzen wir auf Senioren. Immerhin jetzt schon 54 Prozent der gesamten deutschen Bevölkerung. Nicht weniger interessant ist, dass diese Menschen mit 967 Milliarden Euro mehr als doppelt so viel Kaufkraft im Jahr wie die Bevölkerungsgruppe unter 40 besitzt (Quelle GfK).
Horx´ Blick in die Zukunft
Matthias Horx, bekannter Trendforscher und Schirmherr der Sonderschau, meint: Die viel beklagte "Alterung der Gesellschaft sei in Wirklichkeit eine Verjüngerung: Während wir immer älter werden, bleiben wir immer länger jung.“ Alter als Kategorisierung der Kundschaft zu nutzen, ist nicht Erfolg versprechend. Vielmehr sei es der Lebensstil, denn „Spielen hat in unserer Kultur eine Menge mit impliziten und expliziten Alters- und Generationsbildern zu tun. Man spielt, wenn man Kind ist, man arbeitet, wenn man erwachsen ist. Aber genau diese Trennlinie löst sich langsam, aber stetig auf“, so Horx. Spielen wird auch für Erwachsene in Zukunft ein Training für geistige Fitness, Feinmotorik, Kreativität und soziale Kompetenz werden. Denn um zu lernen und geistig fit zu bleiben, müssen wir spielen können. Um gut spielen zu können, gilt es neugierig zu bleiben, offen für das Andere, Unerwartete, gespannt auf den Wandel zu sein.
Studie zeigt Spielbedarf der Zielgruppe 40 plus
Um repräsentative Fakten für diese neue Zielgruppe zur Verfügung stellen zu können, hat die Spielwarenmesse eine Studie bei der FH Worms beauftragt. 58 Prozent der rund 40 Millionen Menschen spielen mehrmals im Monat vorrangig mit Freunden und Verwandten. Sie suchen nach Produkten, die Spaß, Geselligkeit und Wissen bieten, achten mehr auf Qualität als auf den Preis und kaufen gerne im Fachhandel und Warenhaus. Diese und weitere interessante Ergebnisse sollten die Lieferanten und den Handel wach rütteln.
Unter der Federführung von Prof. Dr. Burkhard Strobel haben Studenten des Lehrstuhls Handelsmanagement herausgefunden, wie das Konsum- und Spielverhalten der Zielgruppe ist, welche Kriterien für die Auswahl wichtig sind, wie sie sich informieren. Die Studie wird im "Branchenforum" von Strobel am Sonntag vorgestellt und ist zudem auf der Sonderschau zu sehen. Nach der Messe kann sie über die Spielwarenmesse eG gegen eine Schutzgebühr bestellt werden, da sie der Industrie hilfreiche Fakten für eine erfolgreiche Ansprache dieser Zielgruppe gibt.
Wer bis jetzt am Potential gezweifelt hat, aber auch wer sich schon lange dieser Zielgruppe widmen möchte, findet auf der Sonderschau Toy Generations 40 plus Hintergrundfakten, erste Marketing-Ansätze und interessante Point-of-Sales-Maßnahmen. Eine informative Multimedia-Präsentation lockt mit den Ergebnissen der Studie und provokanten Thesen des Trendforschers Matthias Horx. Die Sonderschau "Toy Generations", die als mehrjähriges Konzept angelegt ist und in den folgenden Jahren die Zielgruppen Teens und Family betrachten wird, will einen Beitrag leisten, damit sich die Spielwarenindustrie erfolgreich neue Käuferschichten erschließen kann.
In der morgigen Folge erfahren Sie mehr über neue Spiele mit Lizenzthemen.
Siehe auch Kommentar
|
|
|
|
Internationale Spielwarenmesse |

… alles gelassen zu nehmen.