Seine geballte Kraft setzt der Bauklotzkonzern Lego in Bewegung, um im Bereich Gesellschaftsspiel Fuß zu fassen. Einerseits mit Kampfpreisen, andererseits mit seinem "Platzierungswunsch" im Handel. Doppelt hält bekanntlich besser.
Die Botschaft an die Konsumenten ist klein, aber für den Rest der Branche unmissverständlich: "P.S. Im Handel zu finden bei den Gesellschaftsspielen.", heißt es in einer Ecke des neuen Lego-Hefts, das in hunderttausender Auflage unter die Leute gestreut wird.
Ja, wo denn sonst?, fragt sich der Eine oder Andere. Das war allerdings keineswegs so sicher, denn Lego wird im "Lego-Regal" gesucht. Dort allerdings hätten die neuen Spiele schon aufgrund ihrer Preisansage andere Artikel kannibalisiert. Vor allem die vier kleinen Spiele, die auf gleichem oder ähnlichem Niveau wie Legos Bionicle & Co. liegen. Die brennendste Frage, die die Branche nach der Überraschungspräsentation auf der Spielwarenmesse in Nürnberg beschäftigte, zielte also auf die Platzierung der neuen Lego-Spiele im Handel ab.
Den Markteintritt wird der wieder zu finanzieller Potenz erstarkte Spielwarenkonzern mit einem Werbefeuerwerk im Fernsehen und im Printbereich begleiten. Lego meint es ernst.
Ravensburger, Kosmos, Schmidt und wie sie alle heißen sind plötzlich direkte Produktkonkurrenten um die Gunst der Käufer, aber auch bei den Händlern. In der Abteilung Gesellschaftsspiele beginnt jetzt die Rauferei um Regalmeter. Wenn die Händler dabei mitspielen, hat Lego seine erste Schlacht bereits gewonnen.
Arno Miller
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