Zwitterpartie
Was passiert, wenn man zwei weltweit erfolgreiche Spielsysteme miteinander verbindet? Kann das gutgehen? Es kann. Es muss jedoch nicht jedem Begeisterungsstürme entlocken.
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Nr. 1623: Memory Puzzle (Reihe) | Spielwiese-Code | |
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Was ist's?
Für wen?
Was braucht's?
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Die gute Nachricht
das Bunte gefällt den Kindern
Die schlechte Nachricht
womöglich wurde die gute Spielidee dann doch überfrachtet
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| spielwiese.at hatte in ihren Testrunden die Ausgabe Unterwassserwelt im Einsatz. Da galt es zu verhindern, dass der Krake (unten) zuerst vollständig gelegt werden muss. Bild: spielwiese.at |
Rein ins Spiel!
Um zu verstehen, worum es bei den Spielen dieser neuen Reihe geht, muss das Spielmaterial näher dargestellt werden. Von den 80 Puzzleteilen dienen 50 als mehr oder weniger klassisches Memory, wie man es von Ravensburger kennt. Mehr oder weniger, weil die Kartonplättchen nicht quadratisch sind, sondern die Form eines ebenso klassischen Puzzleteils haben. Die restlichen 30 sind die Randstücke des Puzzles. Als solche braucht man sie erst später oder auch gar nicht, sie sind letztendlich Behübscher. Vorerst haben sie aber primär eine andere Funktion, nämlich als „Zählwerk“ zur Ermittlung des Gewinners.
Auch gibt es nicht nur ein Bild, sondern zwei. Wobei das zweite nur aus sechs Teilen besteht. Es zeigt in der einen Ausgabe Kapitän Krake, in der anderen Ausgabe Freddy Fuchs. Sind diese kleinen Puzzles zuerst vollständig, haben die Kinder verloren. Memory Puzzle ist nämlich kooperativ. Die Kinder arbeiten daran tunlichst zuerst das große Puzzle zu legen.
Der Spielbeginn und -verlauf sind nicht geradlinig, denn da sollten gleich mehrere Bedingungen beachtet werden. Ohne Mama oder Papa geht da bei Vierjährigen, für die das Spiel angeblich schon gemacht ist, nicht. Es fängt schon damit an, dass man ein sogenanntes Startbild legt, das aus acht oder mehr Teilen bestehen kann. Das ist den Spielern überlassen. Je mehr es sind, umso schneller und leichter das Spiel. Dann erst werden alle Puzzleteile auf die Rückseite gedreht und gemischt. Vordergründig wird ab jetzt Memory gespielt, man sucht nach zwei gleichen Teilen. Die können auch spiegelverkehrt sein. Warum? Weil das fertige Bild so aufgebaut ist. Im Puzzle angelegt werden dürfen aber nur Paare, die im Bild nicht immer zusammenhängen müssen. Geht das nicht sofort, nimmt sie das Kind oder der mitspielende Erwachsene zunächst offen zu sich. Nur wenn ein Paar angelegt werden kann, nimmt man sich ein Randstück. Wer am Ende die meisten Randstücke gesammelt hat, ist Sieger.
Aber … Es gibt besondere Puzzleteile. Zweimal einen Seestern (im anderen Spiel Glühwürmchen) und dann die Teile, die zusammen den Kraken (Fuchs) ergeben. Dabei kommt es darauf an, ob ein oder zwei Teile des unerwünschten Zweitbildes im selben Zug aufgedeckt werden. Ist es nur ein Teil, passiert nichts und das Stück Krake (oder Fuchs) wird wieder umgedreht. Nur wenn jemand im selben Zug zwei dieser Teile aufdeckt, werden sie tatsächlich als Menetekel abgelegt. Sinnvollerweise fungiert dabei die Rückseite der mehrsprachigen Spielanleitung als 1:1-Vor- und -Ablage.
Schon an diesem Detail merkt man, dass Ravensburger keinen Schnellschuss abgefeuerte, sondern sich wohl ein Team einige Gedanken gemacht hat. Allerdings fragt man sich gleichzeitig, ob da nicht vielleicht zu viel in ein eigentliches Kinderspiel verpackt wurde.
Bleibt als Fazit: Memory Puzzle liegt eine sehr gute Idee zugrunde, die auch funktioniert. Doch das gewisse Extra haben wir in unseren Testrunden leider nicht entdeckt.
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Nochmals spielen? Jein, hängt für die Kinder sehr davon ab, ob und wie oft der Krake schneller war |
Rund ums Spiel
Das Rezensionsexemplar wurde von Ravensburger zur Verfügung gestellt |





… die ganze Welt auf einem Brett!