Zahlenreihe bitte nehmen!
Die Spiele des noch jungen Verlags Kendi haben durchaus Pepp. In der Regel wird aus bewährten Systemen nochmal etwas Originelles rausgequetscht. Nicht immer überzeugen die Ideen auf Anhieb.
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Nr. 1572: Fifty fifty | Spielwiese-Code | |
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Was ist's?
Für wen?
Was braucht's?
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Die gute Nachricht
Keine besondere
Die schlechte Nachricht
Die Spielanleitung hat kleine Tücken und gehört überarbeitet
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| Am einfachsten ist, immer eine höhere Karte auszuspielen. Geht halt nicht immer bei Fifty fifty … Bild: spielweise.at |
Rein ins Spiel!
Es gewinnt, wer am Ende die wenigsten Strafkarten einsammeln musste. So was haben wir da und dort schon gesehen. Bei Fifty fifty ist der Weg dort hin etwas holprig und man kann seiner Sache bis ganz zum Schluss nicht sicher sein. Für Spannung ist also gesorgt. Noch mehr gesorgt ist dafür, dass alle am Tisch immer wieder geärgert werden. Wenn man zum Beispiel viele Karten der ausliegenden Reihe nehmen muss. In diesem Fall kann man das auf das Kartenpech zurückführen. Wenn dir aber der nachfolgende Spieler die soeben ausgespielte Karte (und diese ist auch noch orange!) durch eine „passendere“ ersetzt, dann ist das Böswilligkeit. Weil du musst nicht nur die eine Karte als Strafkarte ablegen, sondern bekommst von ihm auch noch eine seiner Strafkarten aufgedrückt.
Du merkst vielleicht schon, bei Fifty fifty ist einiges hingebogen worden. Und dabei haben wir noch kein Wort darüber verloren, was es mit dem Namen auf sich hat.
Zunächst jedoch einmal zu den Basics.
Es gibt im Spiel 100 Zahlenkarten von 1 bis 100, jede dritte ist violett, die übrigen sind orange. Dann gibt es noch 20 Karten mit einem Fuchs. Mit diesen Karten kann man passen und ein akutes Problem übertauchen. Nur am Spielende sollte man besser keine Fuchskarte übrig haben, weil man dann bei einer der zwei Endbedingungen gänzlich aus dem Spiel ausscheidet.
Von den 120 Karten, die gemischt wurden, kommen 20 unbesehen in die Schachtel zurück und jeder bekommt fünf Karten auf die Hand. Der Startspieler kommt mit einer Zahlenkarte heraus, zieht eine Karte nach, die anderen folgen und müssen eine Zahlenkarte auslegen, die jeweils höher als die vorige ist. Oder mit einem Fuchs passen. Oder eine niedrigere Zahlenkarte einfügen, dann aber alle danach schon ausgelegt gewesenen Karten der Reihe als Strafkarten nehmen. Außer es ist nur eine höhere Zahlenkarte ausgelegt. Dann darf sie getauscht werden. Siehe eingangs oben. So geht's hin und her, viel Schadenfreude kommt auf.
Das wirklich Besondere am Spiel ist der … nennen wir’s 50er-Sprung-Effekt. Wenn du eine Zahlenkarte hast, die genau um 50 höher oder niedriger als die zuletzt ausgespielte Zahlenkarte ist, dann darfst du sie jederzeit in den Ring werfen – ausdrücklich auch dann, wenn du gar nicht am Zug bist. Dann muss derjenige Spieler die ganze Reihe nehmen, der als Erster keine Karte zum Passen hat. So – und das kann dir selbst auf den Kopf fallen, wenn alle anderen noch einen Fuchs auf der Hand hatten, du aber nicht.
Fifty fifty ist für 2 bis 5 Spieler. Sinn macht das alles erst ab drei Spielern. Doch weil das Kartenglück so groß ist wie es ist, ist es mit vier oder fünf Spielern weitaus ausgeglichener und besser. Arg konstruiert bleibt es allerdings so oder so.
So scheiden sich auch die Geister unserer Testspieler zwischen großem Spaß und Hinnahme, weil Fifty fifty sowohl stark glücks- als auch von der Anzahl der Teilnehmer abhängig ist. Das Pendel schlug dann zugunsten eines vierten Wertungspunktes aus.
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Nochmals spielen? Wenn, dann in großer Runde. |
Rund ums Spiel
Das Rezensionsexemplar wurde von Kendi zur Verfügung gestellt |




