Im Einklang mit der Natur
Spiele, bei denen wir Lebensräume für Tiere abstecken, haben sich die letzten Jahre gehäuft. So schön wie hier war es aber selten. Der Titel ist auch Programm fürs Spielgefühl am Tisch.
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Nr. 1573: Harmonies | Spielwiese-Code | |
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Was ist's?
Für wen?
Was braucht's?
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Die gute Nachricht
Nicht nur das Spielmaterial ist top, auch wie es in der kleinen Schachtel verstaut werden kann, ist vorbildlich!
Die schlechte Nachricht
Warum die braunen Holzsteine als einzige nicht bedruckt sind, erschließt sich nicht. Aber das ist ein Luxus-Makel
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| Bei Harmonies legt jeder für sich eine Landschaft, die mit den Kombinationen aus bunten Holzsteinen punktebringend bestimmte Tiere (die Karten) anlocken sollen. Bild: spielwiese.at |
Rein ins Spiel!
Worin besteht die Harmonie, auf die der Name anspielt? Das ist ziemlich klar und zu Beginn der Spielanleitung kurz und bündig formuliert: „In Harmonies baut ihr Landschaften, indem ihr bunte Spielsteine legt und schafft so Lebensräume für Tiere. Achtet auf die Bedingungen, um möglichst viele Tiere in euren Welten anzusiedeln …“.
Daran kann man sich gut festhalten, wenn man das Spiel und seine Besonderheiten Neulingen erklärt. Jeder hat ein kleines Tableau mit Sechseckfeldern vor sich. Es ist noch leer. Hier erschaffen wir die Landschaften. Die Landschaften werden aus runden Holzsteinen in sechs Farben geschaffen. Blaue Holzsteine stehen naheliegend für Wasser und werden von Wassertieren bevorzugt, graue für Berge usw. Alle Holzsteine sind anfangs im Stoffbeutel, für den Start kommen jeweils drei blind gezogene auf die fünf Felder des gemeinsamen Spielplans in der Tischmitte. Wer an der Reihe ist, nimmt immer alle drei Holzsteine eines Feldes, das dann später wieder aufgefüllt wird.
Wie die Holzsteine gelegt werden, das entscheidet jeder für sich, da gibt es auch verschiedene Gewinnstrategien. Sie hängen aber auch von den Tierkarten ab, von denen immer ein paar ausgelegt sind. Doch man kann maximal vier gleichzeitig bedienen. Bedient werden jene, die man zu sich genommen hat und die unterschiedliche Bedingungen vorsehen. Allen gemeinsam ist folgender Mechanismus. Eine Tierkarte zeigt, wie zwei, drei oder auch manchmal mehr Holzsteine bestimmter Farben neben bzw. aufeinander auf dem Tableau platziert werden müssen. Je nach Schwierigkeitsgrad gibt es dafür mehr oder weniger Punkte. Und: Je nach Schwierigkeitsgrad darf man die entsprechende Kombination mehrmals legen und werten. Dabei steigt die zu erzielende Punkteanzahl steil an. Der Fischotter, um ein Beispiel zu nennen, will zwei grüne, gefolgt von einem blauen Holzstein in gerader Linie haben, um sich wohl zu fühlen. Für den ersten angelockten Fischotter gibt es fünf Punkte, für zwei Möglichkeiten in der Landschaft gibt es zehn Punkte und schafft man es dreimal, winken 16 Punkte. Dann wird diese TIerkarte als erledigt zur Seite gelegt und damit Platz gemacht für eine neue Tierkarte, die man zu seinem Tableau legt. Manche Tiere sind mit zwei auf sie zugeschnittenen Kombinationen vollauf zufrieden, manche reizen das System bis auf fünf Vorkommen aus. Etwa der Frosch. Ein Frosch-Habitat bringt zwei Punkte, fünf Habitate aber nicht zehn, sondern 15 Punkte.
Alle Tierkarten sind übrigens fantastisch gestaltet!
Wo du die drei Holzsteine deines Zuges legst, ist dir überlassen. Du hast freie Wahl, sie müssen auch nicht aneinander angrenzend gelegt werden. Aber du merkst sehr schnell, dass der Raum auf deinem kleinen Tableau knapp und knapper wird und sich damit bestimmte Bedingungen irgendwann gar nicht mehr ausgehen. Dann können bestimmte Tierkarten noch so schön und verlockend sein.
Und es kommt noch was dazu, um eine möglichst große Harmonie in deiner Landschaft herbeizuführen. Am Ende werden alle gelegten und sichtbaren Holzsteine deines Tableaus noch für sich gewertet. Die blauen Wassersteine beispielsweise sollten eine möglichst lange Kette bilden, einen Fluss, wobei die Punkteanzahl exponentiell steigt. Berge bringen umso mehr Punkte, je höher sie sind, also wie viele Steine übereinander liegen, sie müssen jedoch immer an einen anderen Berg grenzen. Sonst ist auch der höchste Berg nichts wert.
Du siehst: Harmonies entscheidet sich auf zwei Ebenen, die miteinander verzahnt sind.
Harmonies ist ein sehr ruhiges Spiel. Es gibt keine Interaktion. Das mag man bedauern, doch das Spielgefühl macht dieses vermeintliche Manko wett. Hier ist alles stimmig. Nur die angegebenen 30 Minuten Spieldauer sind etwas zu optimistisch angesetzt.
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Nochmals spielen? Gerne, weil einfach schön. |
Rund ums Spiel
Das Rezensionsexemplar wurde von Asmodee zur Verfügung gestellt |




… nicht nur eine schöne sondern eine ganz wichtige Beschäftigung, die noch dazu viel Spaß macht.