EINZUG. Mit einem Einzugsfest feiert das Deutsche Spielearchiv in Nürnberg in der kommenden Woche seinen offiziellen Start. Wie berichtet, ist das "Gedächtnis der Spielebranche" von Marburg in die Frankenmetropole gezogen.
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Das Pellerhaus in der Nürnberger Altstadt ist neuer Sitz des Deutschen Spielearchivs Nürnberg und ein kunst- und architekturgeschichtlich sehr bedeutendes Renaissance-Bürgerhaus mit reichen Hofgalerien. 1945 wurde es durch Bombenangriffe weitgehend zerstört. Das Erdgeschoss und Teile der Hofgalerien blieben jedoch erhalten und wurden in den 1955/56 erfolgten Wiederaufbau im Stil der 1950er Jahre einbezogen. Als eines der Kunst- und Baudenkmäler der Stadt Nürnberg gehört es zur Historischen Meile Nürnbergs. Bild: Keichwa aus de.wikipedia.org |
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Das Deutsche Spielearchiv Nürnberg hat seine neue Heimat im historischen Pellerhaus gefunden. Damit sind die Voraussetzungen für eine Fortführung der grundlegenen Aufgaben des Deutschen Spielearchivs gewährleistet.
Als Gedächtnis der Spielebranche ist dieses Archiv ein einzigartiges Zeugnis der Spielkultur des deutschsprachigen Raums. Das feiet die Branche am 17. Mai beim offiziellen Einzugsfest.
Wie es dazu kam
Vor einem Jahr erwarb die Stadt Nürnberg mit Unterstützung der Zukunftsstiftung der Sparkasse und der Spielwarenmesse eG das Deutsche Spielearchiv von dessen Gründer Berward Thole (Die Spielwiese berichtete ausführlich). Diese einmalige Sammlung mit ihren fast 30.000 Spielen sowie der dazugehörigen Fachbibliothek wurde in sieben Lastwagen samt Anhängern aus ihrer ursprünglichen Heimat Marburg nach Nürnberg gebracht und in einem Depot der städtischen Museen in über 2000 Umzugskartons auf 250 Paletten eingelagert.
Da bei der Übernahme des Archivs noch keine eigenen Räumlichkeiten zur Verfügung standen, wurde die Arbeit zunächst provisorisch in einem winzigen Raum in der Verwaltung des Spielzeugmuseums aufgenommen. Parallel zur erfolgreichen Ausstellung „Mitspieler gesucht!“, die von Juli bis November 2010 im Stadtmuseum Fembohaus zu sehen war, machte man sich auf die Suche nach einer geräumigeren Heimat für die neue Institution. Aus mehreren Optionen kristallisierte sich als künftiger Standort schließlich das Pellerhaus am Egidienplatz heraus, das seit langem hauptsächlich von der Stadtbibliothek genutzt wird.
Kontakt und Öffnungszeiten
Deutsches Spielearchiv Nürnberg |
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Ausbau in drei Stufen
Nach Abschluss der notwendigen Renovierungsarbeiten stehen dem Spielearchiv im Pellerhaus jetzt drei Räume mit insgesamt 70 Quadratmeter Grundfläche zur Verfügung. Zwar konnte hier noch kein Platz für die eigentliche Spielesammlung geschaffen werden, denn hierfür würden mindestens 400 Quadratmeter benötigt. Aber mit der Aufstellung der Bibliothek, des Zettelarchivs und der Katalogsammlung sowie der Einrichtung eines Inventarisierungsplatzes mit Fotoausrüstung und eines Büros können die zentralen Aufgaben des Archivs nun wieder in vollem Umfang wahrgenommen werden. Damit ist die erste Stufe des Drei-Stufen-Plans erreicht, den die Museen der Stadt Nürnberg im Herbst letzten Jahres dem Kulturausschuss der Stadt Nürnberg vorgelegt haben.
Zentrale Lage
Die zentrale Lage in der Sebalder Innenstadt in direkter Nähe zu künftigen Partnern und mehreren Schulen macht Hoffnung auf mehr. Bereits Ende letzten Jahres wurden Gespräche mit der Stadtbibliothek, dem Kunst- und Kulturpädagogischen Zentrum der Museen in Nürnberg (KPZ), dem Bildungszentrum im Bildungscampus Nürnberg, dem Amt für Kultur und Freizeit und dem Jugendreferat aufgenommen. Ziel ist es, gemeinsam ein breitgefächertes, spielerisches und spielpädagogisches Angebot zu entwickeln. Das Spielearchiv will sich damit nachhaltig in der Stadt als Institution mit breiter Öffentlichkeitswirkung verankern. Dies ist eine wichtige Etappe auf dem Weg zu dem Ziel, das Spielearchiv zu einem „nationalen Kompetenzzentrum Spiel“ auszubauen, das nicht nur profundes Wissen rund um das Kulturgut Spiel vermitteln, sondern zugleich auch großzügigen Platz zum tatsächlichen Spielen bieten kann.
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