Diese Woche trifft sich auf der Game Developers' Conference in San Francisco die Weltelite der Spieleentwickler, um über die Zukunft der Branche zu diskutieren. Nach dem Rekordjahr 2007 kann die Videospielindustrie zwar relativ gelassen in die Zukunft blicken, dennoch steht man auch einer Reihe neuer Herausforderungen gegenüber. Sie denkt über das gleiche Problem nach wie die Hersteller der tradtionellen Spiele.
So gilt es beispielsweise die in den letzen Jahren kontinuierlich gewachsene Zielgruppe der Casual Gamer künftig stärker durch entsprechende Spieleangebote anzusprechen. Aber auch neuartige Steuerungskonzepte und der noch eher am Beginn seiner Entwicklung stehende Bereich der Handygames stehen auf der Tagesordnung der diskutierten Themen.
Die Casual Games zeichnen sich durch leichte Zugänglichkeit, intuitive Eingabemethoden und schnelle Erfolgserlebnisse für die Spieler aus und zielen speziell auf Personen ab, die lediglich auf der Suche nach einer kurzweiligen Unterhaltung sind. Auch bei Brettspielen geht der Trend eindeutig in diese Richtung.
"Casual Gamer sind inzwischen eine deutlich größere Zielgruppe als etwa der im Vergleich eher klein wirkende Kreis von Hardcore-Spielern", meint Claas Oehler, einer der Geschäftsführer vom Bundesverband der Entwickler von Computerspielen GAME. Hier habe sich das Verhältnis in den letzten Jahren eindeutig verschoben. "Wir stehen aber auch vor Herausforderungen inhaltlicher Art", betont Oehler und verweist auf den Versuch, Emotionen stärker in das Spielgeschehen miteinzubeziehen.
Abwanderung nach Kanada
Im Vergleich mit anderen Ländern seien deutsche Spieleentwickler aber noch zudem mit einer Reihe weiterer Herausforderungen konfrontiert, so Oehler. "Speziell im Finanzierungsbereich ist da in Deutschland sicher noch einiges an Entwicklungsbedarf gegeben." Für aufwändigere Produktionen herrsche zudem ein Mangel an kompetentem Fachpersonal. In Kanada würden Spieleproduktionen großzügig subventioniert, weshalb auch viele große Studios dorthin ausgewandert sind.
"Die Computer- und Videospielindustrie ist eine extrem dynamische und schnell wachsende Branche", erklärt Oehler. Ausruhen könne man sich da so gut wie nie, auch nicht in Anbetracht so erfolgreicher Geschäftsjahre wie dem vergangenen. "In der Spieleindustrie herrscht das Phänomen der ökonomischen Zyklen vor", meint Oehler. Insbesondere zur Markteinführung neuer Konsolen-Generationen seien Entwicklerstudios dazu gezwungen, viel ihres erwirtschafteten Gewinns wieder zu investieren. "Kommen beispielsweise neue Geräte auf den Markt, steigt automatisch der Aufwand für die Produktion eines Spieletitels."
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