Wofür sind wir denn Piraten?!
Sich einen Schatz auf einer Insel zu sichern, dazu gibt es ausnahmsweise mehrere Möglichkeiten. Die Spielanleitung lässt einigen Raum für Interpretationen, doch insgesamt überwiegt bei diesem Kinderspiel der positive Eindruck.
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Nr. 1551: Pirate Island | Spielwiese-Code | | G | 5 | | | |
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Was ist's?
Für wen?
Was braucht's?
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Die gute Nachricht
Sehr gutes Spielmaterial
Die schlechte Nachricht
Auch wenn der Ablauf schnell verstanden ist, ein paar Illustrationen (zum Beispiel für den Spielaufbau!) hätten der Anleitung gut getan
Viele Chips aus dickem Karton liegen verdeckt auf der Insel und auf dem Festland. Durch Umdrehen eröffnen sich nach und nach die Möglichkeiten, den Schatz auf der Insel zu heben. Dazu werden sie auf den Spielertableaus geordnet gesammelt – und manchmal gestohlen. |
Bild: Djeco |
Rein ins Spiel!
„Bunt, ansprechend und robust“ hat eine Testfamilie als ersten Eindruck von diesem Sammelspiel notiert. Alles drei Adjektive bestätigen wir bedingungslos als treffend. Doch auch die drauf folgende zweite Bemerkung unterstreichen wir: die Anleitung sei verwirrend, speziell für Familien, die eher selten oder gelegentlich Brettspiele spielen.
Das Spiel an sich hat dann fast allen Kindern sehr gut gefallen. Vor allem Buben. Manche Klischees bestätigen sich eben doch immer wieder.
Etwas ungewöhnlich für ein Spiel ab 5 Jahre ist die Vielzahl an Siegmöglichkeiten. Wer als Erster entweder fünf Edelsteine gesammelt hat oder sieben Goldstücke oder laut Anleitung „den Schatz seiner Farbe und den dazugehörigen Schlüssel gesammelt hat“, gewinnt Pirate Island. Schauen wir uns etwas genauer an, was auf dieser Insel passiert.
Enmal heißt sie Krokodilinsel, titelgebend aber Pirateninsel. Das nur nebenbei, zum Stichwort Verwirrung. Jedenfalls besteht sie aus drei Gebieten und liegt in einer Art Lagune. Es gibt auch ein Festland rundherum, das in fünf Gebiete unterteilt ist, von denen die beiden bei der Laguneneinfahrt mit einer Brücke verbunden sind. Die Brücke ist deshalb wichtig, weil für den Anfang die Kinder ihre Spielfigur in jedem Zug um ein Gebiet weiter ziehen müssen. Auf jedem Gebiet liegen fünf oder sechs vorsortierte, aber verdeckte Chips. Diese werden im Regelfall gesammelt, zum Beispiel die schon erwähnten Goldstücke oder Edelsteine. Um vom Festland auf die Insel zu gelangen, müssen zuerst einmal bestimmte Chips entdeckt und gesammelt werden wie Schiffsteile, Kompass und/oder Landkarte.
Was in der Tat anfangs verwirrend klingt, löst sich aber schnell in Wohlgefallen aus. Aus zwei Gründen. Jedes Kind hat eine sogenannte Piratentafel vor sich, die klar gegliedert ist und auf der die gesammelten Chips übersichtlich abgelegt werden. So ist zweifelsfrei ersichtlich, welche Chips man noch wofür benötigt. Fürs gute Spielgefühl ist allerdings der zweite Grund den Kindern eindeutig wichtiger: Anstatt einen Chip umzudrehen, können sie auch versuchen andere zu beklauen. Wofür sind wir schließlich Piraten! Sich fürs Sammeln oder fürs Klauen zu entscheiden, das ist für manche Kinder der Spaß an der Sache. Ob der Raub dann auch gelingt, liegt wiederum an einem Spezialwürfel und somit in den Händen Fortunas.
Fazit
Das Thema ist top, das Material vorbildlich. Pirate Island ist, wenn der Einstieg überwunden ist, kurzweilig und spannend. Es kann in fünf Minuten schon vorbei sein oder auch mal eine Viertelstunde dauern. Das ist für ein Kinderspiel dieser Altersgruppe ideal.
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Nochmals spielen? Von fast allen Kindern ein "Ja!" |
Rund ums Spiel
Das Rezensionsexemplar wurde von Fürnwein zur Verfügung gestellt |