Wildtierabsonderung
An der Materialqualität und der Grafik gibt es nichts auszusetzen, im Gegenteil, sie sind wieder einmal vorbildlich. Doch bei Jungle Panic kommt das dicke Ende buchstäblich zuletzt.
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Nr. 1457: Jungle Panic | Spielwiese-Code | | E | 5 | | | |
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Was ist's?
Für wen?
Was braucht's?
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Die gute Nachricht
Hochwertiges Spielmaterial
Die schlechte Nachricht
Die Regel für die Siegbedingung ist unbefriedigend
Schön bunt: Die Spieler wollen jeweils 6 Felder große Bereiche für die drei Tiere legen. Der Würfel sagt, was geht und was nicht. |
Bild: Djeco |
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Rein ins Spiel!
Abgesehen davon, dass Geparde reine Savannen- und Steppentiere sind. Abgesehen davon, dass Nilpferde überhaupt nur dann in Verbindung mit Dschungel gebracht werden können, wenn ihr Territorium, ein großer Fluss oder See, an Wald angrenzt. Abgesehen davon, dass das Ende von Jungle Panic meistens keinen eindeutigen Sieger hervorbringt …
Von alledem abgesehen, basiert Jungle Panic auf einer guten Idee. Und das Spielen selbst geht flott und hat auch Spannung.
Was haben wir überhaupt? Wir haben 42 Polyominos, also aus mehreren Quadraten zusammengesetzte Teile unterschiedlicher Form. Wir könnten auch ungleichmäßige Dominosteine dazu sagen. Tetris und Ubongo, das sind bekannte Spiele, die von diesen Formen leben. Hier zeigen die Polyominos Geparden, Schlangen, Nilpferde oder eine Mischung davon. Immer, wenn ein Spieler vor sich sechs gleiche Tiere aneinander legen konnte, erhält er eine entsprechende Tierkarte. Jede Tierkarte ist am Ende 1 Punkt wert. Wer als Erster drei separate Bereiche des gleichen Tieres legen konnte, bekommt die entsprechende Bonuskarte. Auch sie ist 1 Punkt wert. Wer die meisten Punkte sammelt, gewinnt Jungle Panic.
Soweit, so gut.
Die Polyominos liegen als Durcheinander auf dem Tisch. Abwechselnd wird gewürfelt und es gibt zwei Konsequenzen: Zeigt der Würfel ein Tier, sollen alle gleichzeitig ein Polyomino nehmen, auf dem dieses Tier abgebildet ist, und vor sich (an-)legen. Zeigt der Würfel ein durchgestrichenes Tier, sucht und nimmt man ein Polymino, auf dem dieses Tier nicht abgebildet sein darf.
Soweit, so gut.
Zu zweit funktioniert das einigermaßen, zu dritt wird es schon holprig und zu viert geht es sich mit (nur) 42 Polyominos praktisch nicht aus, dass ein Spieler durch 3 plus 1 Bonuskarte einer Tierart einen klaren Vorsprung gewinnt. Zu viele Partien enden mit Gleichstand. Das ist schade um die gute Idee.
Warum ein wertungsfähiger Tierbereich laut Anleitung exakt aus 2x3 Feldern bestehen muss, erschließt sich nicht. Wir lassen auch Tierbereiche gelten, die etwas unförmiger – nämlich polyomin – sind, solange sie aus mindestens sechs gleichen Tieren bestehen.
Als Erwachsene können wir über solche Details diskutieren und uns mit Hausregeln behelfen. Schwierig wird es mit Kindern, die von der Gestaltung ganz sicher angezogen werden. Wie hält man Kinder bei Laune, nachdem es auch nach dem dritten 8-bis-10-Minuten-Spiel keinen Sieger gegeben hat? Und was sagt man einem Sechsjährigen, wenn dieser „Aber der Gepard lebt doch gar nicht im Dschungel!“ über den Tisch posaunt?
PS.: Die einfachste Regelanpassung ist, dass es bereits für den zweiten gleichen Tierbereich die Bonuskarte gibt.
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Nochmals spielen? Eigentlich schon … und überlegt sich eine Hausregel fürs Ende. |
Rund ums Spiel
Das Rezensionsexemplar wurde von Djeco zur Verfügung gestellt |