Schaden-Freude
Um die Schlacht um Tokio haben die Spieler genau ein Monster zur Verfügung, dessen Leben mit Sonderwürfeln verteidigt werden muss.
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Nr. 1185: King of Tokyo | Spielwiese-Code | |
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Was ist's?
Für wen?
Was braucht's?
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Die Spieler sind sowohl außerhalb wie auch in der Stadt (großes Tableau in der Mitte) immer ins Geschehen involviert. Mit seinem Monster in Tokyo zu stehen, bringt gewisse Vorteile, hat allerdings auch einen gravierenden Nachteil. Da lässt man durchaus mal einem anderen den Vortritt. Bild: Iello |
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Die gute Nachricht
Hier haben wir ein toll ausgestattetes Zocker-Spiel mit einer vorbildlich gemachten Spielanleitung. Nicht abschrecken lassen: Fürs Erste genügen Seite 1 und 2, der Rest sind Erläuterungen.
Die schlechte Nachricht
Wer Tiefgang sucht, wird ihn nicht finden.
Der Spielwiese-Test bezieht sich auf die erste Ausgabe bei Heidelberger, die die deutsche Adaption des Iello-Originals war. 2016 wechselte die Iello-Vertriebslizenz zu Hutter, das Spiel erschien auch bei uns unter dem Iello-Label. An der grafischen Umsetzung wirkten jetzt Gabriel Butik, Romain Gaschet, Igor Polouchine, Jean-Baptiste Reynaud, Jonathan Silvertre, Régis Torres und Anthony Wolff mit.
Rein ins Spiel!
Selten einmal ist das Wort Schadenfreude bei einem Spiel so wörtlich zu nehmen: Die Spieler fügen einander Schaden zu. Durch bestimmte Würfel und Karten reduzieren sie die Leben der anderen. Wer kein Leben mehr hat, scheidet aus. Ist nur noch ein Spieler übrig, hat er gewonnen.
Eine andere Möglichkeit, als Sieger zum „King of Tokyo“ gekürt zu werden, ist 20 Ruhmpunkte zu erreichen.
Ach ja: Wir reden hier von Monstern, und die haben nur Zerstörung im Kopf. So sind sie halt. Folgerichtig ist das Spiel unkompliziert. Einen tieferen Sinn in dem Treiben zu suchen, ist zwecklos.
Aufeinander losgegangen wird mittels sechs Würfeln. Bei drei Würfelversuchen pro Zug versucht man das beste Ergebnis zu erzielen, wobei Würfel beliebig liegen gelassen oder nochmals verwendet werden dürfen. Das ist astreines Zocken. Drei oder mehr gleiche Zahlen bringen Ruhmpunkte, das Blitz-Symbol bringt grüne Energiebrocken, die man zum Kauf von Aktionskarten benötigt, das Herz-Symbol ist heilend. Will heißen: Damit kann man verlorene Leben wieder zurückerlangen. Dreh- und Angelpunkt ist allerdings die Monstertatze als Symbol für einen Angriff. Jede gewürfelte Monstertatze kostet Mitspieler eines ihrer Leben. Entscheidend ist, wo sich die Monster gerade befinden. Steht der aktive Spieler in Tokyo, erleiden alle anderen außerhalb der Stadt Schaden. Und umgekehrt.
Ist das Spiel einmal begonnen, gehören viele Positionswechsel dazu. Vereinfacht gesagt: Wer in Tokyo angegriffen wird, kann die Stadt verlassen und der Angreifer muss hinein. Warum also überhaupt die Stadt verlassen? Nun, es hat Vorteile in Tokyo zu stehen, weil man damit Runde für Runde mit Ruhmpunkten belohnt wird. Doch der Haken an der Sache ist, dass in Tokyo sind die Herzen wirkungslos sind und die Zahl der Leben sich rapide reduzieren kann.
Dabei tut es einem wirklich weh ums Herz, die Monster leiden zu sehen. Die Papp-Monster sind so was von prächtig! Ein Augenschmaus, und dabei auch noch funktionell durchdacht, ist auch das übrige Spielmaterial. Die Spieler bekommen wirklich guten Stoff für ihr Geld, wobei, wenn nach und nach die Aktionskarten ins Spiel kommen, einem leicht der Überblick verloren gehen kann.
Ergo: Um die Kernidee herum wird viel Brimborium veranstaltet. Aber gerade aus dem ständigen Hin und Her, verbunden mit wechselnder Schadenfreude resultiert der Spaß bei King of Tokyo.
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Nochmals spielen? Klar doch! Befriedigende „Äcktschn“ stellt sich ein, wenn mindestens vier Monster, Pardon: Spieler zugange sind. |
Rund ums Spiel
Das Rezensionsexemplar wurde von Heidelberger zur Verfügung gestellt |

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