Weitere Ausdünnung im Spielwarenmarkt: Am Landesgericht Linz musste gestern das Konkursverfahren über eine der größten Spielwarenketten Österreichs eröffnet werden. Ob bestimmte Filialen weitergeführt werden kann, ist offen.
Betroffen ist das Vermögen der Firma TRIO Der Spiel- und Freizeitmarkt GmbH im oberösterreichischen Traun. Trio betreibt acht Fachmärkte für Spielwaren an großteils als gut eingestuften Standorten in der Plus City Pasching, in Klagenfurt, im Shopping Center Wels, im Shopping Center Graz-Seiersberg, in Innsbruck, im Villacher Einkaufszentrum, im Traisenpark St. Pölten sowie im EKZ Wiener Neustadt.Offenes Geheimnis in der Branche war, dass seit 2007 bei Trio an Restrukturierungsmaßnahmen zur Rettung gearbeitet und seit dem Vorjahr auch Verkaufsbemühungen eingeleitet worden waren. Die haben sich nach Angaben des Kreditschutzverbandes von 1870 (KSV) als "nicht zielführend" herausgestellt. Wegen der mittlerweile enormen Überschuldung von knapp 8 Millionen Euro und der inzwischen eingetretenen Zahlungsunfähigkeit musste jetzt der Konkurs angemeldet werden. Ob einzelne Märkte eine Überlebenschance haben, wird sich erst im Zuge der Konkursabwicklung herausstellen. Zuletzt fehlte sogar das Geld für die Mieten vom Januar 2009, so der KSV.
Den ersten Spielwarenmarkt hatte Trio 1985 in Traun bei Linz eröffnet. Es folgten sieben weitere Märkte in ganz Österreich, wobei das Konzept darin bestand, in der Nähe von Ballungszentren Spielwaren und Produkte aus dem Freizeitbereich in großer Auswahl für die Konsumenten bereitzustellen, nachdem der Spielwarenmarkt damals noch von kleinen Anbietern in Stadtzentren versorgt wurde.
Nach anfänglich guten Erfolgen sah sich Trio mit einer rasch wachsenden Zahl von Einkaufs- und Fachmarktzentren konfrontiert und so wurde es erforderlich, mehrere Märkte in solche Zentren zu übersiedeln. Dies war mit hohen Investitionskosten verbunden und wegen stark vergrößerter Verkaufsflächen auch mit hohen laufenden Belastungen, so der KSV. Die Situation verschärfte sich, nachdem in diesen Einkaufszentren zusätzliche stark expandierende Konkurrenten wie Lebensmittelketten und Diskonter hinzukamen, der die Umsätze und Erträge sinken und schließlich massive Verluste entstehen ließ.

