Vor genau 30 Jahren wurde die Auszeichnung "Spiel des Jahres" das erste Mal verliehen. Nur die wenigsten wissen, unter welchen Geburtswehen der heute weltweit bedeutendste Spielepreis litt. Ein kurzer Rückblick.
Das erste Spiel des Jahres wurde sozusagen zweimal, oder auch: im zweiten Anlauf gewählt: "Bis zum Herbst 1978 hatten wir es nicht geschafft, die organisatorischen Voraussetzungen für eine Preisverleihung zu bewältigen, so dass zwar eine Wahl stattfand, aber keine offizielle Preisverleihung. Die erste ,richtige' Wahl mit anschließender offizieller Preisverleihung fand 1979 statt", schreibt Jürgen Herz auf der Homepage des Vereins "Spiel des Jahres e.V.". Die Verleihung fand am 6. September 1979 statt. Und genau wie im Jahr zuvor wurde von der Gruppe Spielbegeisterter Hase und Igel (Bild) von David Parlett, erschienen bei Ravensburger, gewählt.
Die Idee, ein "Spiel des Jahres" zu wählen, war Jürgen Herz schon eine Weile im Kopf herumgespukt. Während der Nürnberger Spielwarenmesse 1978 hatte sie Herz dann mehreren Gleichgesinnten vorgetragen. Schließlich wurde ein Verein gegründet, um über dessen Regeln sicherzustellen, dass nur Personen eingebunden sind, die keine monetären Interessen mit einem Spiel verbinden.
Die Gründungsmitglieder waren Jochen Corts, Harald Fritz, Walter Luc Haas, Dieter Hasselblatt, Jürgen Herz, Dr. Bernward Thole, Tom Werneck.
Anfangs "politische" Hilfe
Die finanzielle Unterstützung der Initiative kam in den Anfangsjahren vom damaligen Bundesministerium für Familie, Jugend und Gesundheit, und dessen Ministerin Antje Huber war auch verantwortlich dafür, dass die Preisverleihung zehn Jahre lang in Essen im Forum der Volkshochschule stattfand. "Antje Huber hatte nämlich ihren Wahlkreis in Essen und sah in der Preisverleihung eine gute Gelegenheit, nebenbei ein bisschen PR-Arbeit für ihre Stadt zu machen", erinnerte sich Herz: "Die Preise wurden im Rahmen eines – im Rückblick gemütlichen - Spieleabends verliehen, zu dem Familien aus dem Ruhrgebiet eingeladen waren."
Verlage zahlen Geld für den Pöppel
Die Preisvergabe ist nicht mit Geld verbunden – im Gegenteil. Für die Verwendung des werbewirksamen roten Pöppel müssen die Verlage Lizenzgebühren entrichten, mit denen die Arbeit der Kritiker-Jury finanziert wird. Seit 2001 ist neben dem "Spiel des Jahres" auch das "Kinderspiel des Jahres" fixer Bestandteil der Jury.
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