Drauf und drüber!
Unter den drei Nominierungen zum ersten Kinderspiel des Jahres (2001) war auch diese "Ferkelei".
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Praktisch: Landet man auf einem fremden Schwein, wird man von ihm das nächste Mal mitgetragen. Und umgekehrt. Foto: Spielwiese |
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Foto: Drei Magier |
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Das Spiel hat die damals neue Auszeichnung nicht gewonnen (sondern Klondike). Ist halt so, auch wenn die Spielwiese auf die Rüsselbande getippt hatte.
Warum? Der Autor Alex Randolph hatte es hier geschafft, einem simplen Start-Ziel-Spiel eine besondere Note zu geben. Die Idee kennt man zwar schon von Fang den Hut! (und das Spiel gibt es immerhin seit 1927!), doch das Bestechende an Rüsselbande ist das Material: sieben bunte Ferkel aus poliertem Ahornholz, die sich stapeln lassen. Was heißt hier stapeln? Die kleinen Sauen sind wahre Akrobaten! Deshalb werden sie in der Anleitung auch Zirkusferkel genannt. Die Rückseite der Spielregel zeigt 15 mögliche Ferkelstapeleien.
Beliebtes Material
Der Verlag Drei Magier hatte sich auf die ersten positiven Reaktionen kurzfristig entschlossen, die Ferkel auch solo als Spielmaterial anzubieten. Kehren wir aber schleunigst zum eigentlichen Spiel zurück.
Acht beidseitig bedruckte Kartonplatten, auf denen ein Teil des Wegs und die Felder sind, lassen viele, viele Kombinationen zu, wie die Rennstrecke für die Rennsauen gebaut werden kann. Vor der ersten Platte werden die Ferkel platziert, zum Bewegen gibt es einen normalen Würfel. Soweit, so gut.
Ruhephase fürs Ferkel
Nun gibt es drei Besonderheiten. Wenn man eine 1 gewürfelt hat, was ja ziemlich mager ist, darf man noch einmal würfeln. Hat man eine 3, darf man ebenfalls ein zweites Mal würfeln, aber nur, wenn das eigene Ferkel an letzter Stelle liegt. Pfiffig wird die Sache aber erst durch die Überholregel. Der Weg ist schmal, deshalb machen die Ferkel Bocksprünge. Aber irgendwann geht die Puste aus: Wenn das Feld, auf das ein Ferkel als letztes ziehen würde, schon besetzt ist. Das Ferkel bleibt einfach auf dem Rücken des anderen Schweinchens liegen und ruht sich aus.
Womöglich stand dort nicht nur ein Ferkel, sondern gleich mehrere – dann gibt es eben einen ganzen Ferkelstapel. Kommt dann ein Spieler an die Reihe, dessen Tier so zu sagen "unterdrückt" wird, nimmt er das oder mehrere Ferkel auf seinem Rücken einfach mit.
Andere ziehen lassen
Im Klartext: Man hat als Ferkeleigner seine helle Freude, wenn man auf einem anderen landet, schließlich sorgt dann mindestens ein Mitspieler für den eigenen Weitertransport. Damit kommen auch kleine Kinder noch klar. Nicht so ganz allerdings mit der Regel, dass man einmal pro Spiel den Ferkelweg verlängern kann (um seine Chancen zu wahren): Die letzte Wegplatte wird ganz vorne angesetzt. Ein halbwegs tauglicher Kompromiss ist die Regel für zwei und drei Spieler, die dann mit zwei Ferkeln ins Rennen gehen. Das bietet zusätzliche taktische Möglichkeiten, für die aber 4- bis 7-Jährige noch zu klein sind.
Doch das ist Nebensache. Rüsselbande mach einfach saumäßigen Spaß.
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Nr. 663: Rüsselbande |
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Spielwiese-Code | |
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Themen: Schweine, Wettlauf
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Spielanleitung zum Herunterladen |
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Auszeichnungen
Rund ums Spiel
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