36 Holzfiguren, 1 Buch
Kleine, aber feine Spielesammlung.
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Dieses Spiel stand 1997 am Beginn einer erfolgreicher Serie ähnlicher Titel. Foto: Haba |
Es gab einmal eine Zeit, als die Eltern, Großeltern und älteren Geschwister noch ohne gekauftes Spielmaterial und Vorlesebuch auskamen. Die Zeiten ändern sich und die Phantasie blieb in der jüngeren Evolution irgendwo auf der Strecke. Spieleautoren wie Hajo Bücken und Geschichtenerzählerinnen wie Edda Skibbe springen dann in die Bresche.
Das Ergebnis trägt den Titel Ratz-Fatz. Damit Sie sich etwas darunter vorstellen können: Das Spiel beinhaltet 36 bunte Spielfiguren aus Holz, zehn neutrale Spielsteine und ein Spielheft. Damit lässt sich schon eine ganze Menge anstellen. Die Ideen sind nicht neu, aber die Komposition und der akzeptable Preis machen den Spielreiz aus.
Gedichte und Geschichten
Das Spielheft unterteilt sich in nur (einziger Wermutstropfen) drei konkrete Spielanleitungen und elf Geschichten, Rätsel und Gedichte. Gut und zutreffend sind die Angaben über das jeweilige Alter und die Anzahl der Spieler, die bei den Vorschlägen stehen. Um die ganz Kleinen zum Beispiel im Benennen von Dingen und in Konzentration zu üben, werden die Holzfiguren ausgebreitet, die Mama (oder jemand anderer) liest ein kleines Gedicht vor, und das Kind oder die Kinder schnappen sich den Gegenstand, der gerade im Text vorgekommen ist. Oder: "Was ist rund und hat einen Kern?"
Diese und 35 andere Fragen sind ebenfalls im Begleitbuch enthalten. Die Kinder sollten in diesem Fall nach der Kirsche greifen. Die Figuren sind alle sehr markant in ihrer Form, da dürfte es keine Schwierigkeiten geben. Die Texte sind so gestaltet, daß die meisten auch abgebrochen werden können, sollte der Nachwuchs allzu quängelig oder völlig unkonzentriert sein. Es bleibt den vorlesenden Personen überlassen, welche Teile sie wann einsetzen. Insgesamt sind die ausgewählten Gegenstände und Tiere aber so geläufig, daß es zumindest von dieser Seite her keine Schwierigkeiten geben dürfte.
Mut zur Improvisation
Die Alterspalette reicht bis zu sechs oder sieben Jahre. Beispielsweise der "Reimgreifer": Ein Vers wird vorgelesen, die Figur, die sich auf das letzte Wort der ersten Zeile reimt, wird jedoch nicht benannt. Da müssen die Kinder schon selbst dahinterkommen und dann natürlich nach der passenden Spielfigur greifen.
In einer Neuauflage wären weitere Spielvorschläge und ein paar Texte mehr wünschenswert. Doch man darf auch mit diesem Mix zufrieden sein: berücksichtigt man neben dem Haba-üblichen hervorragendem Material und der guten Idee auch den Ansporn an die Erwachsenen, mit eigenen Ideen mit den Kindern zu improvisieren und zu fabulieren, dann sind fünf Punkte gerechtfertigt.
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Nr. 410: Ratz-Fatz |
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Spielwiese-Code | |
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Themen: keines
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Spielanleitung zum Herunterladen |
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Rund ums Spiel
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