1 x Themse, untendurch
Wir tun nichts anders als das weltbekannte Londoner U-Bahn-Netz neu zu erfinden. Klingt gut, ist gut.
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Nr. 1450: Next Station London | Spielwiese-Code | |
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Was ist's?
Für wen?
Was braucht's?
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| Material für bis zu 50 Partien zu viert: Next Station London ist ein überzeugendes Schreibspiel, allerdings nichts für Farbenblinde
Bild: spielwiese.at |
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Die gute Nachricht
Flott, einfach, überzeugend
Die schlechte Nachricht
An Farbenblinde und an Menschen mit Sehschwäche wurde leider nicht gedacht
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Rein ins Spiel!
Warum ist das denn so schwer zu merken?! Immer wieder kommt es diesen Abend vor, dass unsere Freunde (sie und er!) im Londoner Underground die U-Bahnlinien kreuzen lassen. Hallo, geht nicht! Ver-bo-ten!
Offenbar ist die Versuchung zu groß. Dabei wollen wir bei Next Station London nichts abkürzen, sondern möglichst viele Stationen miteinander verbinden. Das kann doch nicht so schwer sein!
Ist es auch nicht.
Aber dennoch von einem Mechanismus getragen, der intelligent und top ist. Jeder Spieler hat ein einen abstrahierten Londoner Stadtplan vor sich, der in 13 Bezirke eingeteilt ist (schlecht zu unterscheiden, weil durch dünne gelbe Linien getrennt), die Themse fließt mittendurch und ein Haufen unterschiedlicher Piktogramme zeigen potenzielle U-Bahnstationen. Deren gibt es fünf unterschiedliche Arten, gekennzeichnet als geometrische Grundzeichen. Jetzt erhält jeder noch einen Buntstift (im Spiel dabei), der auch die Station bestimmt, von der aus es losgeht, und die erste der elf Stationskarten wird aufgedeckt. Sie bestimmt wiederum mit ihrem Piktogramm die Art der Station, die mit der Startposition verbunden werden kann – senkrecht, waagrecht, diagonal. Aber (für später): Dabei darf niemals eine schon bestehende U-Bahnlinie gekreuzt werden. Bitte, bitte merken!
So geht’s dahin, Karte für Karte. Für die nächste Runde wird der Buntstift weitergegeben und jeder beginnt den Linienausbau von seinem neuen Startpunkt aus. Das wiederholt sich, bis jeder Spieler mit allen vier Buntstiften vier U-Bahnlinien in London angelegt hat.
Punkte gibt es nach jeder der vier Runden. Auch das Werten ist einfach. Wie viele Bezirke erschließt die Linie? Diese Zahl wird mit der Anzahl an Stationen multipliziert, die jener Bezirk mit den meisten Stationen aufweist. Hat man mit seiner U-Bahnlinie auch noch die Themse unterquert, gibt es Sonderpunkte. Und ganz zum Schluss kommen noch Punkte für erschlossene Touristenattraktionen hinzu sowie für Stationen, die von zwei, drei oder sogar allen vier U-Bahnlinien angefahren werden und so das Umsteigen erlauben.
Next Station London ist kein interaktives Spiel. Jeder werkelt allein vor sich hin. Aber das macht nichts. Schon das stetige Wachstum des Londoner U-Bahn-Netzes befriedigt. Dieses fällt bei jedem garantiert anders aus, obwohl die „Aufgaben“-Karten für alle gleich sind. Aber jeder und jede baut gleichzeitig immer an unterschiedlichen Linien. Und, ehrlich: Manchmal ist es gar nicht so leicht, sich für eine der Stationen zu entscheiden. Man will sich ja gute Optionen für die nächste und übernächste Runde offen halten … Und manchmal, aber eher selten, ergibt sich aufgrund der aufgedeckten Karte gar keine Verbindung.
Summa summarum ein originelles Schreibspiel. Nicht zuletzt, weil auch das Thema schlüssig ist und überzeugt. Wir rechnen daher mit Ausgaben weiterer Metropolen.
| Nochmals spielen? Sehr gerne! |
Rund ums Spiel
Das Rezensionsexemplar wurde von HCM Kinzel zur Verfügung gestellt |




… Eintauchen in eine fremde Welt, in der andere Regeln herrschen, als in der Wirklichkeit.