Der Markt der Unterhaltungsmedien befindet sich im gewaltigen Umbruch. So kommen beispielsweise aus Großbritannien Zahlen, dass die Ausgaben für Spiele noch in diesem Jahr alle anderen Unterhaltungsformen in den Schatten stellen werden.
Die Computerspiel-Verkaufszahlen werden in Großbritannien dieses Jahr voraussichtlich erstmals die Bereiche Musik und Videos überholen. Laut einer aktuellen Prognose von Verdict Research entwickeln sich Games derzeit zum beliebtesten Unterhaltungsmedium. Die Experten gehen davon aus, dass 2008 die Ausgaben für Videospiele bei den Briten um rund 42 Prozent ansteigen. In den vergangenen fünf Jahren hat sich der Computerspielmarkt mehr als verdoppelt, während der Bereich Musik stagnierte.
Auch in Deutschland zeichnen sich ähnliche Entwicklungen ab, wie zum Beispiel jüngste Prognosen von PricewaterhouseCoopers belegen. Der gesamten Medienbranche wird eine Wachstumsflaute vorhergesagt, doch die Bereiche Internet und insbesondere Games sollen weiterhin stark zulegen und als Umsatzmotoren fungieren.
Im Gegensatz zu Musik und Filmen verzeichneten die Games-Verkäufe trotz Finanzkrise einen wahren Wachstumsschub, was nicht zuletzt auf den Trend zu massentauglichen Spielen zurückzuführen ist. Wirtschaftliche Turbulenzen habe der Videospielmarkt bislang nicht zu spüren bekommen, bestätigt auch media control auf Nachfrage. Künftige Auswirkungen seien derzeit aber noch schwer einschätzbar.
Skespis aus dem Handel
In Großbritannien warnen einige Händler zumindest davor, den Verdict-Bericht zu positiv zu interpretieren. "Es gibt keinen Zweifel, dass der Games-Sektor ein fantastisches Jahr verbucht", sagt Steve Redmond von der britischen Entertainment Retailers Association (ERA). Allerdings seien diese Zahlen etwas übertrieben, weil sie auch Hardware-Verkäufe beinhalteten. Die ERA geht davon aus, dass die Videospiele zwar den Bereich Video in diesem Jahr noch überholen werden. Stärker als Musik und Video zusammen werde sich der Games-Markt aber nicht entwickeln.