
Allein in Deutschland spielen angeblich 3,5 Millionen Kinder regelmäßig Onlinespiele im Internet. Um diesen boomenden Markt balgen sich vermehrt auch Hersteller von traditionellen Brettspielen. Auf der Internationalen Spielwarenmesse in Nürnberg wurden verschiedene Konzepte vorgestellt.
So testet zum Beispiel Hasbro (Spielemarken: Parker und MB) derzeit durch das Echo der Messebesucher die Akzeptanz seiner Neuheit "NetJet". Mit dem Kauf einer handgroßen Konsole erwirbt der Käufer auch das Recht mehrere Actionspiele im Internet zu spielen. Diese bestechen unter anderem durch eine hochauflösende Grafik. Die Geschäftsidee von Hasbro ist, dass die Kids sich mit "Schlüsseln" den Zugriff auf weitere Spiele kaufen können. Die exakten Preise stehen noch nicht fest, aber die "NetJet"-Konsole für die Verbindung mit dem Computer soll zwischen 30 und 40 Euro kosten, ein "Schlüssel" für drei weitere Spiele an die 15 Euro.
Zielgruppe sind die 6- bis 10-Jährigen. Um deren Eltern zu überzeugen, wirbt Hasbro damit, dass die "NetJet"-Spiele allesamt werbefrei sind, es keine Popups gibt, und das System "sicher" sei, d.h. dass man von einer "NetJet"-Spieleseite heraus nicht mehr auf eine andere Webseite wechseln kann. Vorerst sind rund 40 Onlinespiele fertig, die beliebig oft, aber nur allein gespielt werden können. Multiplayer-Spiele sollen bei einem Erfolg von "NetJet" folgen.
Spielen auf dem virtuellen Planeten
Sind es bei Hasbro einzelne Spieletitel, so fasst die ebenfalls amerikanische MGA Entertainment alles auf dem virtuellen Planeten Mion zusammen. Auch hier ist eine Konsole das zentrale Mittel: Für Mädchen ist sie rosa und heißt Miuchiz Bratz Babyz, für Buben ist sie dunkelblau und nennt sich Miuchiz Monsterz.
Über zwei Miuchiz-Konsolen können zwei Kinder durch eine Infrarotverbindung miteinander spielen, über den eingebauten USB-Stick aber eben den Planeten Mion betreten. Dort wird eine Reihe an Spielen angeboten, die im Gegensatz zum Hasbro-System kostenlos zu spielen sind. Vordergründiger Zweck für MGA ist nämlich die Bindung der Kinder an die Markenartikel, die bereits bestehen, wie eben die Bratz-Puppen. Zwischen den Konsolen bzw. über den Planeten Mion als virtuellen Treffpunkt kann gechattet werden, sind E-Cards zu versenden und vieles mehr.
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