Politisch, wirtschaftlich und chronikal ist 2024 von vielen dramatischen und unerfreulichen Ereignissen überschattet. Für uns Spieler zählt das zu Ende gehende Jahr allerdings zu den guten.
19. DEZEMBER 2024
Selten durfte man wie dieses Mal mit dem Spielejahrgang mit seinen Neuheiten und Wiederentdeckungen sehr zufrieden sein. Und ja, schon 2023 war gut, und da kann ich perfekt anknüpfen. Denn wenn ein Spiel im heutige schnelllebigen Markt den Jahreswechsel überdauert, dann ist das bereits außergewöhnlich
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Das Spiel, das mir in diesem Jahr am meisten Spaß bereitet hat, ist klein, unscheinbar und kam schon im Herbst 2023 heraus. Passt nicht! von Schmidt. Ich hatte das Kartenspiel in diesem Jahr fast immer dabei und so konnte ich – ungelogen! – jedes Mal beobachten, wie sowohl bei schon erfahrenen Spielern als auch bei Nicht- oder nur Gelegenheitsspielern das Gleiche passierte: Nach anfänglichen Naja-Blicken erhellte sich die Miene stufenweise bis hin zu dieibischer Schadenfreude, wenn der taktische Sprengstoff weniger Zahlen und Farben mehr und mehr durchschaut wurde. Genau mit so einfachen, aber wirkungsvollen Spielen lassen sich Spieleabstinenzler überzeugen und begeistern. Die Jury Spiel des Jahres hat 2024 Passt nicht! zurecht auf die Empfehlungsliste gesetzt.
Natürlich gab es 2024 noch zahlreiche andere Spiele, die aus unterschiedlichen Gründen große Freude bereiteten. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit, weil es auch ein sehr breiter und sehr guter Jahrgang ist, seien nur schlagwortartig einige genannt. Intarsia, Ananda, Quando, Hidden Stones, 3 Chapters, Harmonies, Tower up, Duck & Cover und zuletzt Bloom.
Was bleibt mir noch in Erinnerung von 2024? Mit Sicherheit der Besuch der „spiel aktiv“ in Innsbruck. Ein absolut gelungenes Spielefest vor einer dramatischen Bergkulisse (deshalb ausnahmsweise im Blog einmal ein Foto, damit du dir eine Vorstellung machen kannst), das an die besten Zeiten des österreichischen Spielefests in Wien erinnern. Dort, ich hatte ausführlich berichtet, liegen inzwischen Triumph und Peinlichkeit beieinander. Nicht nur ich bin gespannt, wie’s 2025 in der Causa weitergeht.
Dass ausgerechnet eine Zweimillionenstadt ein schlechteres Bild abgibt, was die Ausrichtung von Spieleevents angeht, als eine steigende Zahl kleinerer Provinzstädte, gehört zu den wenigen negativen Erinnerungen im zu Ende gehenden Jahr.
Volles Haus vor dem Panorama schneebedeckter Berge: Die "spiel aktiv" in Innsbruck 2024.
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