Geisterhaftes Versteckspielen
Sie vertrauen Ihrem Kurzzeitgedächtnis? Dann wird Sie Geistertreppe auf die Probe stellen. Das Kinderspiel des Jahres 2004.
Sie sind zwar erwachsen. Aber Geistertreppe werden Sie trotzdem spielen. Und zwar gerne. Weil das Spiel einfach schön ist – im ästhetischen Sinn und im spielerischen. Es wird gar nicht viel von Ihnen abverlangt – schließlich ist es ja ein Kinderspiel: Sie und/oder die Kinder sollen nur ihre Figur als Erster ins Ziel bringen. Über die besagte Geistertreppe, die nur 22 Stufen hat. Aber! Geistertreppe ist ein Bäumchen-wechsel-dich-Spiel. Nach ein paar Würfelrunden werden Sie Ihr Gehirn ordentlich anstrengen müssen, um dem Geschehen noch zu folgen.
Der Reihe nach. Die Figuren stehen am Treppenabsatz, jeder Spieler hat sein Farbe. Man würfelt und zieht. Zwei Seiten des Würfels zeigen einen sympahtischen Geist. Wer einen Geist würfelt, verwandelt eine beliebige Figur in einen Geist. Das heißt: Über die Figur wird ein hohler Geist aus Holz gestülpt (eine genial einfache Idee ist, wie die Figuren in den Geistern fixiert werden: in die hohlen Holzkörper ist eine kleine Schraube gedreht, an der die Magnetköpfe der Figuren hängen bleiben).
Irgendwann stehen nur noch Geister auf der Treppe. Wird ab diesem Zeitpunkt ein Geist gewürfelt, darf man keinen Geist ziehen, sondern muss die Position von zwei Geistern tauschen.
Das ist schon alles bei diesem Spiel. Bei diesem schlichten Regelwerk würde man nie und nimmer vermuten, welche Dynamik sich in dem Spiel entwickelt. Denn neben Würfelglück kommt der Memoryeffekt zum Tragen: Welcher Geist war noch mal meiner? Das Kurzzeitgedächtnis ist ein Schwein! Schnell greift man daneben und bringt eine andere Figur ins Ziel. Vor allem dann, wenn mehrere Geister zuvor auf der selben Stufe gestanden sind.
Wer seinem Gedächtnis besonders vertraut, blufft nach Herzenlust und zieht fremde Geister und lässt den eigenen zurückfallen: Rechtzeitig holt er ihn bei einer Vertauschaktion an die Spitze. Geistertreppe ist eine kongeniale Mischung aus Würfeln, Merken und Bluffen. Das Spiel ist für ein Optimum von vier Spielern ausgelegt. Spielen nur zwei oder drei mit, macht das aber nichts. Dann werden gleich zu Beginn die Figuren der übrigen Farben in Geister verwandelt und auf das Spielfeld gestellt. Endlich macht eine Zwei- oder Drei-Personen-Krücke in der Spielregel einmal richtig Sinn! Denn so schnell kann man gar nicht schauen, wie die "überflüssigen" Figuren mit im Spiel sind!
Zum einen rechtfertigt das wunderbare Material den hohen Kaufpreis. Zum anderen, dass Geistertreppe ein Spiel ist, das man sicher nicht schnell entsorgt. Dazu wird man es zu oft mit Freude gespielt haben. Lieber gibt man es dann im Familien- oder Bekanntenkreis an jemand weiter, der kleinere Kinder hat.
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Nr. 848: Geistretreppe |
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Spielwiese-Code | |
2003: Drei Magier |
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Themen: Gespenster, Wettlauf, Kinder |
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Spielanleitung zum Herunterladen |
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Auszeichnungen
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