Echt gefühlt
Adaptionen von Brettspielen auf den Computer funktionieren meist besser als umgekehrt. Slide Quest ist eine Ausnahme. *)
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Nr. 1328: Slide Quest | Spielwiese-Code | ![]() ![]() |
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Was ist's?
Für wen?
Was braucht's?
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Slide Quest ist ein kooperatives Geschicklichkeitsspiel in der Gruppe. Jeder Spieler übernimmt einen der gelben Hebel, um den kleinen blauen Ritter gemeinsam über den Hindernisparcours zu führen. Für jedes der 20 Schwierigkeitslevel wird ein anderer Spielplan (rechts) eingelegt. Bild: Asmodee |
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Die gute Nachricht
- Das Spiel macht gute Stimmung – wie ein Flipper
Die schlechte Nachricht
- Bei allzu stürmischem Spielen kann es passieren, dass das Spielbrett aushängt. Um ein paar Millimeter längere Hebel würden dem wahrscheinlich abhelfen, aber wir gehen davon aus, dass Autoren und Verlag das sehr wohl gut ausgetüftelt haben, damit es für (fast) alle passt.
Rein ins Spiel!
Vorweg: Slide Quest ist kniffliger, als es aussieht. Und um alle Level zu schaffen, braucht es neben Geschick auch Übung und Zeit. Aber man kann jederzeit aufhören und sich den Fortschritt für morgen aufheben.
Ist Slide Quest „zusammengebaut", erkennt man auf den ersten Blick worum es geht. Die vier gelben Hebel auf den Seiten der Schachtel einhängen, darauf das Spielbrett einfügen, einen Level-Spielplan legen, den Ritter aufstellen – jetzt übernimmt jeder einen Hebel und senkt und hebt das Spielbrett, damit der Ritter entlang eines „leuchtenden" Pfads von A nach B rollt, ohne in eines der Löcher zu fallen.
Also nichts anderes, was man im Prinzip von vielen Computer- und Videospielen her kennt. Hier ist aber alles 3D und man agiert tatsächlich in der dritten Dimension. Und das noch als Gruppe! Die häufigste Ansage bei Spielern deshalb ist: „Du musst …!“ Du musst höher gehen, du musst nach links, du musst …
Gespielt wird im Idealfall zu viert. Der kleine blauer Ritter ist bei Slide Quest die Inkarnation einer Flipperkugel. Eine solche steckt auf der Ritter-Unterseite und verleiht der Figur buchstäblich Gewicht. Es beginnt ganz einfach mit Level 1. Hier ist alles eben und es gibt nur zwei Löcher. Schon ab Level 2 kommen mit wechselnden Spielplänen Hindernisse hinzu. Torbögen und Felsen werden in den Spielplan gesteckt, Dynamitstangen und Wachen aufgestellt. So steigert sich die Herausforderung bis Level 20. Auch diesen Steigerungsreiz kennt man von Computerspielen.
Nur dass hier die Sound- und Lichteffekte fehlen. Aber die braucht Slide Quest nicht. Die Stimmung und Motivation machen sich die Spieler selbst mit ihren Kommentaren und Ausrufen. Slide Quest ist kooperativ. Man kann sich wunderbar gegenseitig anstacheln.
Unter Erwachsenen spielt sich Slide Quest sehr gut als Aufwärmen oder Absacker, in der Familie an einem verregneten Sonntagnachmittag. Und Kindern darf man die Schachtel unbesorgt überlassen. Ob jung oder alt, jeder kann bei Slide Quest sein Geschick unter Beweis stellen. wobei gilt: Übung macht den Meister!
Auch die Illustrationen auf den 20 Spielplänen lehnen sich ans Computerspiel-Genre. Klar, gefällig, aber ein wenig kindhaft. Die gesamte Optik spricht vornehmlich Kinder an. Was jedoch gar nicht heißt, dass Erwachsene hierbei ausgeschlossen sind. Ganz im Gegenteil, das Spiel ist ideal für Freunde, die Spaß haben wollen. Es ist ja auch nichts anderes, was viele Große im Bus, in der Arbeitspause oder auf der Couch am Handy vor sich hinspielen.
Der riesengroße Unterschied: Bei Slide Quest fühlt es sich durch die Hebel „echt" an.
*) Es gibt eine Spiele-App gleichen Namens, sie hat mit dem Brettspiel allerdings nichts gemeinsam. Gemeint sind vielmehr Computer- und Handspiele, bei denen ebenfalls Figuren oder Gegenstände durch einen Hindernisparcours bewegt werden.
Nochmals spielen? Jaa |
Rund ums Spiel Das Rezensionsexemplar wurde von Asmodee zur Verfügung gestellt |