Aufwecker
Schneller als die anderen logisch denken und dabei noch seine womöglich zwei linken Hände koordinieren – da wird man richtig wach. Zugabe: Der Vergleich mit zwei sehr ähnlichen aktuellen Spielen.
Nr. 1206: Dr. Eureka | Spielwiese-Code | |
||
|
Was ist's?
Für wen?
Was braucht's?
|
Aufgabe gelöst. Ähmm … nicht ganz. Bild: Spielwiese |
||
Die gute Nachricht
Tolles Spielmaterial …
Die schlechte Nachricht
… dafür eben auch etwas hochpreisig.
Rein ins Spiel!
Wir sind im Labor von Dr. Eureka (sic!) und wir sind seine Assistenten. Wir helfen ihm beim Mixen von bunten Molekülen. Der beste seiner Jünger bekommt einen Bonus. Heißt: Eine Aufgabenkarte, die er als Erster erfüllt hat, wandert zu ihm.
Dr. Eurekas Labor ist mit schönem (Spiel-)Material ausgestattet. Jeder von uns hat drei recht große Reagenzgläser erhalten und als Ausgangsbasis je zwei Molekülkugeln in drei Farben. Der Wettbewerb auf Zeit kann beginnen! Der imaginäre Herr Doktor legt eine Aufgabenkarte vor und jetzt schütten alle seine Jünger Kugeln von einem Reagenzglas ins andere, bis der erste genau die bunte Kombination der Aufgabenkarte nachgebildet hat.
He! Umschütten, hat’s geheißen! Nicht die Kugeln in die Hand nehmen!
Ganz schön diffizil. Und dann noch aufs Tempo drücken. Hubert war ein ganz Schlauer. Er hat eines seiner Reagenzgläser ganz einfach flugs auf den Kopf gestellt, und schon war die Farbreihenfolge umgekehrt und entsprach der Vorgabe. Das ist erlaubt.
Obwohl schon mit Sechsjährigen möglich, macht Dr. Eureka erst recht in lockerer Erwachsenenrunde Spaß. Höchst amüsant, wie ungeschickt da manche zugange gehen. Motorik ist nicht jedermanns Stärke. Achtung: Seitenblicke können Gelächter verursachen. Für Personen mit geringer Stressresistenz ist Dr. Eureka eher ungeeignet.
Wer zuerst fünf Aufgabenkarten gesammelt hat, ist Sieger. Die Gewinnbedingung lässt sich variieren, die in der Spielanleitung genannten fünf Aufgabenkarten sind aber genau das Richtige. Nach der ersten Aufgabe hat man begriffen, nach der zweiten will man sein Geschick perfektionieren, nach der dritten entweder seine Führung ausbauen oder die anderen noch einholen – nach fünf Runden aber ist erst einmal Schluss. „Okay, hab’s gesehen. Macht Spaß, aber ein andermal wieder."
Oder vielleicht später am Abend, als Absacker. Oder immer, wenn Müdigkeit eine Runde beschleicht und sie aufgeweckt werden soll. Nach Dr. Eureka ist man jedenfalls wieder wach.
Vergleich mit den beiden anderen Spielen
Zeitgleich bzw. ein Jahr zuvor sind zwei sehr ähnliche Spiele auf den Markt gekommen. Dabei sind etwas abweichende Fähigkeiten gefragt. Um herauszufinden, welches der drei das passende Spiel für Sie ist, hier im kurzen Vergleich.
Nr. 1207: Prof. Marbles | Spielwiese-Code | | E | 7 |
|
Prof. Marbles (Huch 2016, 1 Spieler ab 7 Jahre, von Tom Sing; 25 Euro) in der Reihe Logicus: Schon Spieleranzahl und Reihe signalisieren, dass hier das Grübeln nach der besten Lösung im Vordergrund steht. Anstelle eines Dr. Eureka gibt es den imaginären Professor Marbles und es gilt dessen Fähigkeiten zu schlagen. Er hat für 60 immer schwieriger werdende Aufgaben jeweils den Rekord aufgestellt, in möglichst wenigen Zügen (Umschüttungen), ausgehend von einer Startverteilung der Kugeln, eine bestimmte neue Konstellation zu erreichen. Statt vier gleich hohen Reagenzgläsern wie bei Dr. Eureka gibt es bei Prof. Marbles sieben Reagenzgläser unterschiedlicher Höhe.
Nr. 1208: Nitro Glyxerol | Spielwiese-Code | | E | 7 |
|
Nitro Glyxerol (Zoch 2015, 2 bis 4 Spieler ab 7 Jahre, von Luca Borsa, Andrea Mainini; 30 Euro): Dieses Spiel ist wesentlich näher bei Dr. Eureka bzw. umgekehrt. Anstelle von Reagenzgläsern operieren die Laboranten hier mit Kolben. Sie haben links unten einen Startbereich, in den die bunten Zutaten der gewünschten Formel (Vorgabe durch Karten) gelegt werden, um sie durch Drehen, Kippen und Schütten durch das Labyrinth des Kolbens in den Schnabel zu bewegen. Dort sollten sie in der geforderten Reihenfolge zu liegen kommen.
Wie man bei Zoch erwartet, gibt’s launige Bezeichnungen einerseits (der Kolben heißt Myxxer), und noch ein paar So-nebenher-Bedingungen andererseits. Wie Dr. Eureka wird auch Nitro Glyxerol (der Name der gesuchten Formel) gegeneinander auf Zeit gespielt. Wer jedoch schlussendlich mit wie viel Punkten aus der Runde geht, hängt unter anderem davon ab, wann er welche sogenannte Stoppkarte genommen hat, mit der er sein Buntes „Myxxen“ für beendet erklärt. Das schafft einen gewissen Ausgleich unter geschickten und weniger geschickten Spielern – dieses (einfache) Regelwerk hebt Nitro Gylxerol von Dr. Eureka deutlich als wahres Familienspiel ab – es ist nicht nur bloßer Fun.
Nochmals spielen? Dr. Eureka ist kein abendfüllendes Programm, sondern zuerst einmal Fun. Nach ein oder zwei Durchgängen ist der Reiz fürs Erste erschöpft. Der Spielgenuss hängt damit stark von der Zusammensetzung einer Spielrunde ab. Das können reine Kinder-, Erwachsenen- oder gemischte Runden sein. Und am besten immer in Vollbesetzung! |
Rund ums Spiel
Das Rezensionsexemplar wurde von Pegasus zur Verfügung gestellt |