Zahlendreher
Im Laufe der Jahre hat es viele Spiele gegeben, bei denen Karten in eine bestimmte Reihenfolge gelegt werden müssen. Derzeit boomt dieses Spielprinzip*) geradezu und Game of Trains ist ein besonders hübscher Vertreter dieser Art von Spielen.
Nr. 1196: Game of Trains | Spielwiese-Code | |
||
|
Was ist's?
Für wen?
Was braucht's?
|
So legt jeder Spieler seine Waggonkarten aus, für den Sieg müssen sieben nummerierte Waggons in aufsteigender Reihenfolge hinter der Lokomotive sein. Bild: Abacus |
|
Die gute Nachricht
Hochgenuss bei den Illustrationen.
Die schlechte Nachricht
Mit der Zeit hat man den Dreh raus und der Spielablauf wird mechanisch.
Rein ins Spiel!
Jeder Eisenbahnzug braucht eine Lokomotive. In Game of Trains kommt das Antriebsgefährt (schon auf der Schachtel) als massives Ungetüm im Stil des Steampunks daher. Art der Gestaltung und Themeneinbettung sind allerdings völlig nebensächlich. Die Lokomotivkarte dient ausschließlich dem Zweck, links und rechts zu definieren. Genauer: Kartenwerte einer auf- bzw. absteigenden Ordnung zu unterwerfen. Wer als Erster sieben angehängte Waggonkarten in eine aufsteigende Reihenfolge gebracht hat, ist Sieger.
Jeder Spieler beginnt damit, dass er sieben Waggonkarten exakt in der verkehrten Reihenfolge vor sich auslegt. Die Spieler schöpfen dabei nach dem Prinzip des Zufalls aus einem Fundus an Karten mit den Werten 1 bis 84. Um die Reihenfolge umdrehen zu können, sind alle 84 Karten mit einem zusätzlichen Symbol ausgestattet. Verschiebe die Karte ein oder zwei Positionen nach links, nach rechts … Tausche zwei nebeneinander liegende Karten … und solche Dinge. Dazu befinden sich mal mehr, mal weniger Waggonkarten in einer Auslage in der Tischmitte, die mit jenen Karten gespeist wird, welche die Spieler in ihrem Eisenbahnzug ausgetauscht haben. Durch die Ablage in diesen Pool werden aus Zahlenkarten Aktionskarten.
Oder es wird eine Karte vom Nachziehstapel gezogen, die in der eigenen Reihe der Waggons eine bereits liegende Karte ersetzt. Gemein sind jene Karten, die – und zwar alle! – Spieler dazu anhalten, die äußerste linke, äußerste rechte oder die Karte ganz in der Mitte zu entfernen. Auch der aktive Spieler muss das tun, entschließt er sich zu dieser Aktion. Er kann nur hoffen, dass die neue Karte, die er vom Nachziehstapel holt, einigermaßen passt.
Diese ansatzweise Interaktion durchbricht den ansonsten ziemlich mechanischen Ablauf von Game of Trains. Denn jeder spielt mehr oder weniger allein vor sich hin. Wobei nicht vernachlässigt werden darf, die Eisenbahnzüge der Mitspieler im Auge zu behalten. Aus zwei Gründen: Welche Zahlenwerte sind schon weg? Sollte sabotiert werden, weil jemand kurz vor Erreichen des Spielziels steht?
Als Abwehrmöglichkeit ist jede achte Karte mit einem Schloss-Symbol versehen. Mit solchen Karten kann man andere schützen. Das ist selten verkehrt.
Nach mehreren Spielrunden befinden wir, dass jene Karten am schnellsten zum Ziel führen, mit denen sich Waggons um ein oder zwei Plätze verschieben lassen. Erstens wird damit in der eigenen Reihe nichts kaputt gemacht, ganz im Gegenteil, und zweitens ist das einfach verlässlicher, als auf halbwegs passende Karten vom Nachziehstapel zu spekulieren.
Inklusive den vier identischen Lokomotivkarten gibt es 85 verschiedene Motive, an denen sich das Auge laben kann. Ein Hoch auf den 1981 gebotenen lettischen Illustrator Reinis Petersons.
*) Eine dieser Neuheiten ist beispielsweise Der Wettkampf der Baumeister. In der Grundversion zwar eher ein Memo-Spiel, in der Spielvariante dann aber Game of Trains nicht unähnlich. In Kürze mehr.
Nochmals spielen?
|
Rund ums Spiel
Das Rezensionsexemplar wurde von Abacus zur Verfügung gestellt |