Bespaßungsauftrag
Mit dieser Empfehlung kann man eigentlich nichts schief machen. Außer jemandem sind Bluffspiele geradezu verhasst.
Nr. 1161: Yak | Spielwiese-Code | |
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Was ist's?
Für wen?
Was braucht's?
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Wer ist der beste Bluffer? Yak ist eine Möglichkeit, es herauszufinden. Und vielleicht blufft auch der Yeti – Fußspuren verraten schließlich noch nichts über seine wahre Größe … |
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Die gute Nachricht
Man braucht keine 08/15-Würfel mehr. Statt abstraktes Würfelaugen-Zählen bietet uns das Zoch-Tierreich jetzt auch zusätzliche Varianten, die Unwahrheit zu sagen.
Die schlechte Nachricht
Die sympathischen Bildchen sind gut bezahlt.
Rein ins Spiel!
Bono Light. So heißt der Autor. Der Name klingt verdächtig nach Pseudonym, aber in Taiwan, wo Herr Light zuhause sei, sieht man das vielleicht anders. Spielt auch keine Rolle. Interessanter ist der Umstand, dass auch im Fernen Osten ein bei uns sehr beliebtes Würfel-Bluffspiel verbreitet zu sein scheint. Mäxeln. Oder auch Meiern genannt, oder Lügenpasch … Es hat viele Namen.
Unten einem Würfelbecher werden Würfel an den Nächsten weitergegeben und dabei eine Behauptung aufgestellt, dass die Würfelsumme zum Beispiel 13 ist. Die Würfelsumme (oder, in Varianten, die Kombination) muss jeweils höher als die vorige sein. Wer’s glaubt, unternimmt bei seinem Nachbarn den nächsten Versuch. Wer’s nicht glaubt, verlangt den Wahrheitsbeweis. Wer dann unrecht hat, wird bestraft.
Das ist genau das Prinzip von Yak. Nur nicht mit Würfeln, sondern mit Karten, die zusammen mit einer Behauptung verdeckt abgelegt werden. Wer anzweifelt und nicht recht hat, muss bei Yak den gesamten Ablagestapel nehmen. Logische Endwertungskonsequenz: Der Spieler mit den wenigsten Karten gewinnt das Spiel.
Die Transformation vom Würfel- zum Kartenspiel ist ausgesprochen gut gelungen. Das liegt an der Handschrift von Zoch. Den Bespaßungsauftrag, den sich die Münchner Spieleredaktion zu Herzen genommen hat, ist auch hier wieder klar erkennbar. Er wird unterstützt durch die Illustrationen von Gabriela Silveira, die vor allem bei den Joker-Karten ihr Können unter Beweis gestellt hat. Ihr liegen einfach „schräge“ Tiere.
Denn die aufsteigenden Zahlenwerte eines Würfels wurden bei Yak illustratorisch durch unterschiedlich große Tiere ersetzt. Dadurch ergibt sich eine logische Reihung. Das namensgebende Yak ist das größte Tier, absteigend folgen der Steinbock, der Geier, das Murmeltier und – surprise! –der Yeti. Einwände, ein Yeti sei doch riesig, gelten nicht. Schließlich: Wer hat schon ihn schon einmal gesehen? Also könnte er auch klein sein … Ganz Zoch.
Wer also eine Karte – wohlgemerkt: verdeckt – ausspielt, muss entweder das vorher genannte Tier entweder in seiner Anzahl toppen, oder zumindest gleich viele Tiere, aber größere ansagen. Wie beim Mäxeln: Ab einem bestimmten Wert wird’s unglaubwürdig und die Stunde der Wahrheit schlägt.
Zum fiesen Drüberstreuen nützt es nicht sonderlich, auf die Anzahl seiner ausgespielten Tier-Karten zu schließen. Denn die Tier-Karten haben auch Zahlen. Sie geben die Anzahl an, wie viele Tiere die bestimmte Karte aufweist. Wenn dann ein Spieler dem Ablegestapel noch die Sonderkarte „1“ unterjubelt, ist’s ganz gemein. Sie verwandelt nämlich alle Zahlenwerte in Eins. Und die Sonderkarte mit dem Rufzeichen verwandelt alle Tiere im Stapel in jenes, das zuletzt genannt wurde.
Nochmals spielen? Nach ziemlich viel Spaß und noch mehr Überraschungen beim Testen schließen wir daraus: Yak ist ein sehr gemeines Bluffspiel, das ab drei Spielern hervorragend funktioniert und Pokerfaces auf eine harte Probe stellt. Also ja. |
Rund ums Spiel Spielanleitung zum Herunterladen
Das Rezensionsexemplar wurde von Zoch zur Verfügung gestellt |