Besser den Spatz in der Hand ...
Mit simplen blauen und gelben Karten von 1 bis 10 lässt sich das Glück kitzeln. Unterhaltsam, weil alle das Gleiche wollen und keiner böse sein kann.
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Gelb gewinnt!: Einfach, unterhaltsam. In diesem Beispiel holt sich der Spieler mit seiner 9 die blaue 7 und die gelbe 2. Foto: Kosmos |
Der Name verrät fast schon alles: Gelb gewinnt! - die gelben Karten bringen am Ende im Verhältnis mehr Punkte (Chips) als die anderen, blauen. Dafür kommen sie in diesem Kartenspiel auch weniger oft vor als die blauen.
Nicht, dass die blauen wertlos wären. Von der Spielmechanik her ist es nämlich egal, welche man einstreift. Allerdings werden am Ende, wenn sämtliche Karten ausgespielt sind, Gelb und Blau separat gewertet. Wer hat von welcher Farbe die meisten? Der bekommt einen Gewinnchip. Wer hat die gelbe 7? Der erhält einen zusätzlichen Chip.
Gelb gewinnt! ist kein Stichspiel, wie man vielleicht vermuten würde. Es ist ein einfaches Kartenspiel, bei dem man Karten sammelt, die so zu sagen auf dem Präsentierteller liegen. Genauer: in der Tischmitte. Wie die dorthin kommen, dazu gleich mehr. Zuerst einmal geht's ums Nehmen.
Wer zum Beispiel eine beliebige 8 ausspielt, darf eine auf dem Tisch liegende andere 8 kassieren (oder auch zwei 4er oder eine 5 zusammen mit einer 3 usw.). Die ausgespielte Karte und die eingesackte(n) werden vor sich abgelegt. Man holt sich also gleiche Karten bzw. mehrere auf einmal, wenn deren Werte in Summe dem Wert der ausgespielten entsprechen. Einzige Einschränkung: Liegt eine Karte mit dem gleichen Wert aus, muss diese genommen werden, man darf dann nicht "stückeln".
Chance für den Nächsten
Damit ist Gelb gewinnt! beinahe erklärt. Mit drei Karten auf der Hand wird gestartet, eine davon muss man pro Runde ablegen. Erst, wenn jeder seine drei Karten ausgespielt hat, gibt es wieder drei als Nachschub vom Stapel. Zu Beginn werden vier Karten offen in die Tischmitte gelegt. Wer keine Karte wie oben beschrieben nehmen kann, muss eine seiner Karten auf den Tisch legen. Damit erhöhen sich die Chancen für den Nächsten.
Umgekehrt: Wenn jemand durch Addieren alle Karten auf dem Tisch auf einmal einstreifen konnte, ist der nächste Spieler natürlich der Dumme: Er muss eine Karte in die Tischmitte legen und kann dieses Mal nichts kassieren.
Ob nun drei, vier oder mehr Spieler beteiligt sind, spielt nur insofern eine Rolle, als dann ein zweites identisches Kartenset in den Kartenstapel eingemischelt wird. Ansonsten ist der Glücksfaktor gleich groß. Die "Kunst" besteht darin, sich nach Möglichkeit mehrere Karten auf einmal zu schnappen – wenn gelbe darunter sind, umso besser. Zaudern bringt nichts: Der Spatz in der Hand ist allemal besser, als auf die sprichwörtliche Taube zu warten.
Bei zwei oder drei Spielern werden normalerweise sechs Runden gespielt. Bei vier bis acht spielt man so viele Runden, wie Spieler am Tisch sind. Das geht so oder so recht schnell. In der Packung liegen gelbe Chips, mit denen der Stand festgehalten wird. Wer am Ende die meisten davon hat, ist Gewinner.
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Wer sich auf eine Hütte oder in den Urlaub zurückzieht, kann die Schachtel samt Chips auch zuhause lassen. Ein Blatt Papier und ein Stift tun es auch, um den Spielstand zu dokumentieren. |
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Gelb gewinnt! hat Suchtcharakter, weil es wirklich flott zu spielen ist, praktisch keiner Vorbereitung bedarf und die ewige Lust befriedigt, das Glück herauszufordern. Allerdings: Für Spieler, die lieber auf Spiele mit mehr Tiefgang aus sind, kann es auch mechanisch und damit langweilig werden. Weil aber bis zu acht Spieler mitmachen können, ist es geradezu ideal als Aufwärmspiel - oder auch als Absacker - für eine größere Gruppe. Da die Regeln sehr knapp und einfach sind und außerdem Mitspieler nicht bewusst geschädigt werden können, eignet es auch sehr gut fürs Spiel mit Kindern.
Der Anspruch ist bei Gelb gewinnt! nicht hoch, was die Spielfreude jedoch keineswegs trübt. Es folgt dem alten Kartenspielprinzip, aus dem Stand heraus das Beste aus seinem Blatt zu machen. Der Rest ist Glück.
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Nr. 942: Gelb gewinnt! |
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Spielwiese-Code | |
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Themen: abstrakt
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Spielanleitung zum Herunterladen |
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Rund ums Spiel
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