Z wie Zoch. Schön, dass es so viele Verlage gibt und das Alphabet voll wird. Über die neuen Spiele von vielen großen Verlage haben wir in den vergangenen Wochen bereits ausführlich berichtet. Mit der heutigen Vorschau, die weitere Verlage umfasst, schließen wir die Serie über die Neuheiten 2009 vorerst ab. In genau einer Woche beginnt in Nürnberg die 60. Internationale Spielwarenmesse. Dort sollten sich dann die letzten Geheimnisse lüften. Die Spielwiese ist dabei und berichtet täglich von dort.
Alea
Zu diesem Jubiläum kommt eine kleine Box, die Schatzkiste mit zehn Erweiterungen zu den sechs aktuellen Alea-Spielen. Für San Juan wie auch Puerto Rico wird es neben neuen Gebäuden auch noch je einen weiteren Gimmick geben. In Notre Dame können zukünftig neun weitere Personen wie der Kutscher oder der Torwächter bestochen werden. Und Im Jahr des Drachen spielt neben einem kleinen Satz besonderer Ereignisse der Bau der chinesischen Mauer neuerdings eine gewichtige Rolle. Für Wie verhext! wird es neben der Materialerweiterung für den sechsten Spieler noch zwei zusätzliche Erweiterung geben: zum Einen die so genannten magischen Fähigkeiten, von denen jeder zu Beginn eines Durchgangs eine erhält, und zum Anderen einen Satz Amulette, die den magischen Wettstreit mit weniger Spielern spannender gestalten. Im Palast von Louis XIV schließlich tritt ein Günstling auf den Plan, dessen Beeinflussung den Spielern einige neue Möglichkeiten eröffnet. Geplanter Erscheinungstermin Schatzkiste ist Ende April 2009, der unverbindliche Ladenverkaufspreis liegt bei 19,90 Euro. Für die Fans der Alea-Spiele wohl ein Muss.
Alea bringt aber 2009 auch etwas ganz Neues. Im Spiel alea iacta est – zu Deutsch: Der Würfel ist gefallen – sind gleich mehrere Dutzend dieser kleinen Glücksbringer zu finden. Zwei bis fünf Spieler werfen in der Rolle von Cäsaren des alten Roms Runde für Runde jeweils eine Handvoll Würfel, um sich die besten Provinzen streitig zu machen und möglichst geeignete Patrizier dafür zu rekrutieren. Natürlich spielt bei einer derart gut gefüllten Schachtel voller Würfel auch die Glücksgöttin Fortuna eine gewisse Rolle
Die Römer verteilen ihre Würfel jeweils gemäß ihrer Werte auf vier Gebäude. In jedem der Gebäude herrschen etwas andere Regeln. In der Kaserne entscheiden die höchsten Paschs darüber, ob und in welcher Reihenfolge sich die Eroberer Germania, Hispania, Macedonia oder andere Provinzen unter den Nagel reißen dürfen. Im Forum Romanum verdrängt die jeweils niedrigste Augenzahl alle höheren und sichert dem Besitzer das Zugriffsrecht auf die Patrizier, die sich dort gerade ein Stelldichein geben. Wer nun schon zu viele seiner acht Würfel gesetzt hat, verpasst vielleicht just die entscheidende Möglichkeit, im Senat Einfluss zu nehmen. Dort darf der Besitzer der wertvollsten Zahlenreihe als Erster aus stets wechselnden Bonuskarten wählen, um den eigenen Eroberungen neuen Wert zu verleihen. Im Tempel wiederum, Sitz von Fortuna, überbietet man sich mit der Zahl der Würfel und der Augen, um direkt aus "göttlicher Gnade" Siegpunkte zu empfangen. alea iacta est spielt laut Verlagsangaben mit einer ausgewogenen Balance von Glück und Taktik und ist für Familien mit Kindern ab neun Jahren geeignet.
art + form
![]() |
| Bei Polarity geht es auch darum, mit Geschick die Magnetscheiben schweben zu lassen. |
Wie schon im Herbst exklusiv angekündigt, kommt das außergewöhnliche Spiel Polarity in einer neuen Aufmachung wieder auf den Markt. Hier spielt der Magnetismus bzw. seine "Überlistung" die entscheidende Rolle, denn die meisten Punkte gibt es wenn man die Spielsteine schweben lässt. Ja, schweben. Das geht wirklich! Die Regeln wurden überarbeitet, aber Verlagschef Erwin Kotzab setzt Regeln bewusst in Gänsefüßchen: "Wir haben in der Vergangenheit immer Prügel bezogen, wegen der Spielregel. Mit dieser Regel erwartete der Spieler, alles und jedes Detail genau beschrieben zu bekommen und war dann enttäuscht, wenn Dinge geschehen sind, die eben durch den Magnetismus eintreten. Durch den "Zwang" alles beschreiben zu wollen, hat man dann zudem den Spieler völlig verwirrt." Kotzab saß darauf lange mit Autor Doug Seaton zusammen, und so nennen "wir das Ganze nun ,Wie gespielt wird ...' und geben nur die Basics vor, natürlich mit Varianten und vielen neu aufgenommenen Fotos."
Asmodee (und Partner)
Im Vertrieb der Konstanzer taucht mit Kaleidos ein guter Bekannter auf. Verleger ist Ystari in Kooperation mit Cocktail Games. Das Spiel von Spartaco Albertarelli gab es erstmals 1995 bei der italienischen Firma eg-Spiele. Dass es Kaleidos nun wieder gibt, wird viele freuen. Es ist ein Spiel mit Wimmelbildern: Ein Buchstabe wird ausgelost und dann müssen die Spieler oder Teams möglichst viele Gegenstände mit diesem Anlaut auf der jeweiligen Bildtafel gefunden werden. Die Neuauflage gibt es – voll im Trend – in einer Metallbox.
Ebenfalls von Ystari kommt Bombay. Auf den indischen Subkontinent handeln die Spieler in einer Welt der Seide und des Reichtums und Paläste. Auf dem Rücken eines Elefanten bewegen sie sich zwischen den Handelsplätzen und werden zum reichsten Händler von ganz Indien. Geografisch "um die Ecke", im kambodschanischen Dschungel, spielt Bakong – nun wirklich ein Asmodee-Spiel. Die Spieler gehen dabei auf Diamantenjagd, ihre Hilfsmittel tragen Sie in ihrem Rucksack mit sich. Und auch nur darin können sie die begehrten
Diamanten transportieren. Ist die Gier nach Diamanten zu groß, bleibt zu wenig Platz für die notwendigen Hilfsmittel und der Abenteurer auf der Strecke, ist man zu vorsichtig, ist am Ende die Beute gering und ein anderer trägt den Sieg davon.
![]() |
| Bei Portrayal wird Pictionary sozusagen verkehrt herum gespielt: Es wird vorgesagt, was gezeichnet werden soll, am Ende wird das Kunstwerk mit der Vorgabe verglichen und es gibt Punkte für Übereinstimmungen. |
Für Rennsportfans gibt es neue Streckenpläne aus der Formula D-Reihe: Sebring in Florida und ein Stadtkurs in Chicago.
Ein Brettspiel besonderer Art ist Toltec: Als Archäologe muss der Spieler alle seine Sinne nutzen, um zum Ziel zu kommen. Taktik, Glück und Fingerspitzengefühl im wahrsten Sinne des Wortes gehören bei diesem Spiel dazu, um so viele Schätze der Toltecs zu sammeln wie möglich.
Dice Town ist eine kleine Stadt im Wilden Westen mit Bank, Saloon und allem, was sonst dazu gehört. Das Spielfieber regiert die Stadt und es wird gepokert: um Goldnuggets, Claims und sogar um das Amt des Sheriffs. Glück beim Würfeln und eine gute Taktik sind erforderlich, um das Spiel zu gewinnen. Dice Town ist ein schnelles Spiel mit Pokerwürfeln.
Ein Spiel aus einer ganz anderen Richtung ist Portrayal der beiden Amerikaner Amanda Kohout und William Jacobson. Hier sind künstlerische Fähigkeiten gefragt. Es ist Pictionary einmal anders: Ein Mitspieler beschreibt wortreich, was auf den entsprechenden Karten zu sehen ist und die anderen zeichnen danach. Wer die meisten der Details umsetzt, erhält die höchste Punktzahl.
Ach ja: Und das ehemalige Alea-Spiel mit der Nummer 6 Die Händler von Genua von Rüdiger Dorn bekommt als Genoa eine Neuauflage von Asmodee.
Days of Wonder
Auch im Vertrieb von Asmodee, aber weil Small World in einer eigenen Fantasy-Kategorie spielt, lassen wir ihm diesen Ehrenplatz. Spielen sie den Herrscher über ein Imperium!, lautet die Aufforderung: Der Schlüssel zum Sieg liegt in der
richtigen Kombination aus Völkern und Spezialfähigkeiten, um ein möglichst großes Reich zu errichten. Wichtig ist es aber ebenso, ein Gefühl für die Auswahl des Zeitpunkts zu entwickeln, an dem es vorteilhafter ist, ein Imperium zerfallen zu lassen und ein neues Reich zu gründen. Die Welt ist einfach zu klein, um für alle Platz zu bieten.
![]() |
| Bei Portrayal wird Pictionary sozusagen verkehrt herum gespielt: Es wird vorgesagt, was gezeichnet werden soll, am Ende wird das Kunstwerk mit der Vorgabe verglichen und es gibt Punkte für Übereinstimmungen. |
Basierend auf seinem preisgekrönten Vinci hat Philippe Keyaerts den Fantasy-Nachfolger Small World entwickelt, der von solch unterschiedlichen Rassen wie Zwergen, Zauberern, Amazonen Riesen, Orks und sogar Menschen bevölkert wird. Alle versuchen mit ihren Truppen Gebiete zu besetzen und angrenzende Länder zu erobern, um die anderen Rassen von der Erdoberfläche zu schubsen. Mit einer selbst gewählten Kombination aus Fantasy-Rasse und Spezialfähigkeit versuchen die Spieler, ihre Reiche zu vergrößern – oftmals auf Kosten schwächerer Nachbarn. Eine kleine Augenweide ist das Material des Spielsystems in durchaus ungewöhnlicher Form, wie das Bild links zeigt.
Small World ist für 2 bis 5 Spieler angelegt, wird voraussichtlich Anfang April in Europa und einen Monat später in Nordamerika eingeführt.
Drei Magier
Der seit dem Vorjahr zu Schmidt gehörende Verlag bringt zwei neue Kinderspiele. Das magische Labyrinth, in diesem haben die kleinen Zauberlehrlinge verschiedene Gegenstände verbummelt. Nun gilt es, diese schnell wieder einzusammeln, bevor der Meister noch etwas bemerkt. Allerdings laufen die kleinen Magier im Labyrinth immer wieder gegen unsichtbaren Wände. So müssen sich die Zauberlehrlinge unter anderem mit einem guten Gedächtnis einen Weg durchs Labyrinth bahnen.
Auf diesem Bauernhof geht alles drunter und drüber: Die Spieler bei Schweinebammel versuchen möglichst schnell all ihre Schweinkarten los zu werden. Wenn sie durch Addieren bzw. Subtrahieren den Zahlenwert des ausliegenden Schweins erreichen, können sie sogar zwei Karten ablegen. Gewonnen hat, wer nach einer festgelegten Anzahl an Spielrunden die wenigsten Punkte kassiert hat!
Gigamic
In Nürnberg bringt der französische Verlag, der seit diesem Jahr in Deutschland und Österreich exklusiv von Asmodee vertrieben wird, zwei Neuheiten heraus. Deren Reiz besteht einmal mehr in ihrer Ästhetik. Eclipse – aus dem Griechischen für Verfinsterung oder Verdunkelung – ist ein Positionsspiel und hat einfache Regeln. Sie müssen Ihre Satelliten verschieben, um den Kometen des Gegners festzunageln. Von der zweiten Neuheit Rök ist bisher noch nichts durchgedrungen.
Weiters präsentiert Gigamic die Neuausstattung seiner Kinderserie. Vier Spiele zeigen sich in neuem frischen Outfit, nämlich Winomino, Sputnik, Quoridor Kid und Batik Kid. Wie auf unserem Beispiel links zu sehen, laden nun lustige Comic-Figuren farbenfroh zum Spielen ein.
Hans im Glück
Informationen von der Münchner Edelschmiede kommen wie immer nur spärlich und spät. So viel ist aber sicher über drei neue Spiele:
- Die Kinder von Carcassonne: Wie beim Original legen die Spieler quadratische Karten zu einer Landschaft aus. Dass dabei alle Teile aneinander passen, macht es dem Carcassonne-Nachwuchs einfacher. Trotzdem müssen erste taktische Entscheidungen getroffen werden. Wer seine Kinder als Erster auf der Spielfläche untergebracht hat, gewinnt das Spiel. Die Variante stammt von Marco Teubner und nicht von Klaus-Jürgen Wrede, ist für 2 bis 4 Spieler ab 4 Jahre.
Finca: Früchte! Lecker, gesund und der Schlüssel zum Sieg. Auf den Fincas nur Monokulturen anzubauen, ist genauso riskant wie das Aufteilen in alle Gebiete. Nur wer als erstes die gewünschten Lieferungen durchführen kann, bekommt den Zuschlag. Die Mitspieler beobachten und geschicktes Platzieren der Bauern sind unerlässlich. Von Ralf zur Linde und Wolfgang Sentker- Maori: Ein schnelles Spiel um den Bau einer eigenen Inselgruppe. Dazu setzen die Spieler ihre Muscheln möglichst geschickt ein. Autor ist Günter Burkhardt.
yvio/PublicSolution
Das Dresdner Unternehmen PublicSolution legt nach der Markteinführung der Brettspielkonsole yvio im Herbst nun auf der 60. Nürnberger Spielwarenmesse nach. Dort sollen nun auch Tarascon – eine Fantasy-Welt der Drachen –, Pettersson und Findus und der gelbe Unterwasserschwamm Spongebob als Krosse Krabbe Express zu bestellen sein.
Zoch
Auf der Spielwarenmesse sind in typischer Zoch-Manier zwei Kinderspiele dabei. Verstecken gilt als das beliebteste Kinderspiel, seit Kinder spielen. Jetzt gibt's bei Zoch das Brettspiel Nicht zu fassen von Fréderic Moyersoen mit einer Mischung aus Verstecken, Rollenspiel und Interaktion. Es entführt in die Märchenwelt von "Der Wolf und die sieben Geißlein". Schönes Spielmaterial mit einem Wolf als Fingerpuppe verspricht mit eingängigen Regeln echten Spielspaß. Für zwei bis vier Kinder ab vier Jahre.
Was alles in den Koffer für die Reise soll, wird beim Kartenspiel Alles Trolli für Kinder ab sechs Jahren von Reiner Knizia gelernt. Richtig einzuordnen sind Surfbrett und Inline-Skates für den Sommerurlaub, Snowboard für den Winterurlaub oder die Sehenswürdigkeiten unterwegs. Dabei heißt es aber auch schneller zu sein als die Mitspieler.









… gemeinsam Spaß haben.