Ihre Spiel machen die Europäer immer öfter abseits bekannter Institutionen. Hinter Briten und Finnen sind die Österreicher jene Europäer, die am meisten Geld auf "Glück" setzen. Eine Studie belegt jetzt, dass Vater Staat am Spielen noch weit mehr verdienen könnte, wenn …
1,4 Milliarden € Abfluss ins Ausland
Dieses "wenn" bezieht sich auf das Monopol, das auch in Österreich der Staat aufs Glücksspiel hat. Doch weit weniger als in Deutschland, wo darüber heftig diskutiert wird, berührt das die Bewohner der Alpenrepublik. Vielleicht, weil sie sich weniger darum scheren und stillschweigend übers Internet außerhalb der Staatsgrenzen auf den verhofften Reichtum setzen.
Beachtliche 1,4 Milliarden Euro pro Jahr geben die rund acht Millionen Österreicher statistisch gesehen im Ausland für Online-Casinos und -Lotterien aus. Der Consulter Kreutzer Fischer & Partner hat diese Woche weiters errechnet, dass 80 Prozent der Summe durchaus in Österreich gehalten werden könnte, würde der Staat sein Monopol nicht so streng auslegen und weitere Glücksspiellizenzen in Österreich zulassen.
Bis 2012, wenn das Staatsmonopol ausläuft, entgehen demselben dadurch Einnahmen in der Höhe von etwa sechs Milliarden Euro.
Verzicht auf 104 Millionen Euro pro Jahr
Eine Liberalisierung regt der Consulter auch beim Automatengeschäft an, das in den neun Bundesländern unterschiedlich geregelt bzw. völlig verboten ist. Wien nimmt beispielsweise pro Jahr satte 50 Millionen Euro aus der Automatenabgabe ein. Gäbe es dazu analog eine bundeseinheitliche Regelung, würde die öffentliche Hand in Österreich pro Jahr 104 Millionen Euro zusätzlich einnehmen.
2006 haben die Österreicher insgesamt 10,3 Milliarden Euro an Wetteinsätzen getätigt - ein Viertel mehr als im Jahr zuvor. Das macht pro Haushalt 3123 Euro. Nur die Briten (4044) und Finnen (3431) glauben noch fester daran, mit Geld dem persönlichen Glück nachhelfen zu können. Von den 10,3 Milliarden Euro wurden 1,7 bei den Spielcasinos und Sportwettanbietern in den Sand gesetzt.
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Kreutzer Fischer & Partner |