Denn nur einer kommt durch . . .
Mit der Maulwurf-Company hat Ravensburger ein klassisches Familienspiel vorgelegt.
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Maulwürfe müssen sich durch vier Schichten buddeln. Das schafft aber nur einer. Im Bild die Ausgabe mit dem ersten Cover. | |
Wir wollen eines nicht tun und die Ravensburger geißeln, daß sie eine alte Spielidee abgekupfert haben. Daß dieses Spiel nahezu identisch schon 1979 als Inner Circle bei MB oder 1984 als Top Star bei Spear erschien, soll Besitzer dieser beiden Spiele brieftaschenschonende Information, den anderen wurscht sein. Punkt.
Die tolle Idee, die Bertram Kaes aufgegriffen hat, verdient Beachtung, denn ein Familienspiel mit dieser Klassiker-Qualität kommt selten genug auf den Markt. Hier kann sich wirklich die gesamte Familie gemeinsam vergnügen, denn das Thema ist harmlos, aber der Mechanismus gewitzt. Und das Alter spielt nur eine untergeordnete Rolle.
Zwischen sechs und zehn Maulwürfe seiner Farbe (abhängig von der Anzahl der Spieler) erhält jeder zu Beginn, die abwechselnd auf das Spielbrett gestellt werden.
Stichwort Spielbrett: es sind eigentlich vier Spielbretter, die übereinandergelegt sind. Das oberste ist das größte, die anderen werden immer kleiner. So gibt es, zusammen mit dem "Ziel", fünf Schichten. Durch diese sollen sich die Maulwürfe buddeln. Aber nur einer kommt durch. Sein Besitzer ist der Sieger des Spiels.
Das Problem bei Ausscheidungsspielen ist normalerweise der Frust, der sich bei denjenigen Spielern einstellt, die frühzeitig ausscheiden. Umso überraschender ist, daß es bei Die Maulwurf-Company dabei kaum Probleme gibt. Das Spiel läuft nämlich zügig ab. Das Ende kommt im Normalfall so schnell, daß keine Zeit zum Ärgern bleibt. Die leer ausgegangenen Spieler harren schon in den Buddellöchern für das nächste Spiel. Der Spielreiz ist überaus hoch.
Im Detail läuft eine Buddelpartie folgendermaßen ab. Die Maulwürfe werden, wie erwähnt, postiert. Hier sollte darauf geachtet werden, daß die Abstände zu den Löchern unterschiedlich sind. Dann dreht der Spieler mit den größten Händen seine erste Zugscheibe um. Davon hat er sechs, die vier unterschiedliche Werte haben, und die zu Beginn verdeckt gemischt wurden. Nun fährt er mit einer seiner Figuren den angegebenen Wert. Maulwürfe dürfen nur geradlinig gezogen werden, es dürfen keine Figuren übersprungen werden, sie müssen auf einem freien Feld landen. Das wäre im Idealfall ein Loch. Stellt man den Maulwurf hinein, steht er bereits auf der nächstunteren Schicht (Vorsicht: weil Zugzwang besteht, muß man manchmal auch wieder heraus!).
Sind alle Löcher besetzt, wird die oberste Schicht entfernt und mit ihr alle Maulwürfe, die noch darauf stehen. Jetzt wird auf der nächsten Schicht weitergespielt. Hier gibt es nur noch acht Löcher, auf der dritten gar nur mehr vier, dann nur noch ein Loch, das zur "Goldenen Schaufel", der Trophäe führt.
Schnell hat man den wichtigsten taktischen Kniff begriffen: nicht wahllos einen Maulwurf ziehen, sondern die Zugweiten seiner Scheiben im Auge behalten.
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Nr. 267: Die Maulwurf-Company |
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Spielwiese-Code | |
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Themen: Garten, Maulwürfe
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Spielanleitung zum Herunterladen |
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Auszeichnungen
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