Pflichterfüllung oder Schmiergeld?
Beim Sammel- und Würfelspiel Kartel steht man als Gangsterjäger vor dem Dilemma. Welche Gangster locht man ein und von welcher Gang will man sich lieber bestechen lassen?
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Nr. 1308: Kartel | Spielwiese-Code | ![]() ![]() |
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Was ist's?
Für wen?
Was braucht's?
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Mit einer kräftigen Prise Humor und überhaupt nicht düster gestaltet: Kartel. Bild: Helvetiq |
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Die gute Nachricht
Einfachste Regeln, aber mit guter Spieltiefe
Die schlechte Nachricht
Spielgefühl hängt stark von der Spieleranzahl ab
Rein ins Spiel!
Gauner, wohin das Auge blickt! 42 Chips mit sieben Gangsterbossen und ihren Gefolgsleuten (je 1x einen und drei Gangster derselben Gang, 2x je zwei Gangster) sowie Schmiergeld für jede Bande liegen zufällig angeordnet im Kreis. Gläser und Knabberzeug zur Seite, für den Start braucht man ein bisschen Platz. Der Platzbedarf reduziert sich jedoch sehr schnell. Denn der Ermittler geht rundum und wo er stehen bleibt, kommt ein Chip aus dem Kreis. Das Feld zieht sich zusammen.
Die Spielidee ist einfach. Der Ermittler überführt die Gangster – sowohl Ermittler als auch Gangster gehören niemandem –, wodurch die Spieler Punkte sammeln. Allerdings ist im Gefängnis, dargestellt durch ein Tableau in der Spielmitte, nur Platz für fünf Gangsterbosse. Zwei Gangsterbosse werden also dem Arm des Gesetzes entwischen. Welche, bleibt bis zum Ende offen.
Wer an der Reihe ist, würfelt. Der Würfel zeigt 2, 3 oder 4 Schritte für den Ermittler. Der Spieler darf, und das ist entscheidend, auch weniger Schritte ausführen, der Würfel gibt nur die Maximalzahl an. Zu Beginn ist es reine Spekulation, bei welchem Chip der Spieler den Ermittler stoppt und den betreffenden Chip offen vor sich hinlegt. Das ändert sich, sobald ein Spieler bei einem der Gangsterbosse stehen bleibt. Ein Gengsterboss muss immer ins Gefängnis. Alle Gangster derselben Farbe gelten nun als überführt und bringen am Ende Punkte. Ist, zum Bespiel, der blaue Gangsterboss eingelocht, greift man sich möglichst schnell alle blauen Gangsterchips, die noch im Kreis sind, ab und damit deren Punkte (1 Gangster = 1 Punkt).
Kartel endet, sobald der fünfte Gangsterboss im Gefängnis landet. Zwei Gangsterbosse sowie deren Gefolgsleute sind sozusagen entkommen. Wer diese gesammelt hat, für den zählen die Gangster nun minus. Andererseits: Hat man sich von diesen beiden zwei Gangs die Schmiergeld-Chips geholt, war das Bestechungsmanöver erfolgreich und verbucht für die drei abgebildeten Geldsäcke drei Pluspunkte.
Kartel ist ein kurzweiliges und schnelles Spiel, das umso mehr Fahrt aufnimmt, je kleiner der Kreis mit den Chips wird. Spielbar ist Kartel mit bis zu sechs Leuten. Das macht jedoch weniger Spaß als zu dritt oder zu viert. Je mehr Spieler involviert sind, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, das Spiel einigermaßen zu seinem Vorteil zu steuern und wertvolle Punkte zu ergattern. Steuern bedeutet (natürlich nur bedingt, weil schlussendlich der Würfel unerbittlich ist), taktisch auf einen oder mehr Schritte des Ermittlers zu verzichten.
Anders ausgedrückt: Im Spiel zu dritt fällt es im Normalfall leichter, zum Beispiel das Ende hinauszuzögern, während zu fünft oder zu sechst einfach zu viel passiert, bis ich wieder an der Reihe bin. Spaß macht Kartel aber so oder so.
Nochmals spielen? Es bleibt kaum bei einer Runde. Ist auch schnell am Tisch und schnell gespielt. |
Rund ums Spiel Das Rezensionsexemplar wurde von Helvetiq zur Verfügung gestellt |