Bäumchen, wackel nicht!
Mit dem "Sonderpreis Kinderspiel 2000" ausgezeichnet. Aber keineswegs ein Kinderspiel.
Aus der Spielwiese 56 (2000)
|
|
Blatt um Blatt, Ast um Ast, fügt sich der Arbos-Baum zusammen. | |
Gleich vorweg, warum Sie diesen Spieletest in der Rubrik Kinder finden: Das Spiel erhielt dieses Jahr von der Jury Spiel des Jahres den Sonderpreis Kinderspiel (siehe auch Kasten "Zweiter Jury-Preis" ) zugesprochen. Arbos wird dadurch den Stempel Kinderspiel vermutlich nicht mehr loswerden, auch wenn man über diese Kategorisierung geteilter Meinung sein kann.
Arbos ist kein Kinderspiel! Es wurde von seinen Autoren auch nicht als solches erdacht. Arbos können Kinder miteinander spielen, das stimmt, und zwar schon knapp Sechsjährige. An Arbos haben aber auch reine Erwachenenrunden ihre Freude, und Arbos können Erwachsene mit Kindern und umgekehrt spielen. Es auf das Etikett Kinderspiel zu reduzieren, halten wir für verkehrt.
Eigentlich ist es ein Familienspiel im besten Sinn. Nun aber genug damit. Zu Arbos selbst. Wenn Sie Jenga (Spielwiese 1/90 und 36) kennen, dann ist Ihnen das Prinzip bekannt: Bauen, bis etwas umfällt. Fällt etwas um, dann muss der auslösende Spieler diese Teile wieder in seinen Vorrat nehmen. Wer als Erster seine Teile los ist, hat gewonnen.
Bei Arbos sind es jedoch keine Holzlättchen, sondern Äste (naturfarben) und Blätter (grün) eines Baumes. Im Stamm und in den Ästen gibt es Löcher, in die Blätter oder andere Äste gesteckt werden können. Das Spielmaterial ist ausschließlich Holz. Der Baum wächst und wächst in die Höhe und zur Seite.
Schon beim zweiten, dritten Teil, das man anfügt, ist man von diesem Spiel und seiner Ästhetik eingenommen, garantiert. Als ob der Wind durch die Äste pfeift, wird sich der allmählich entstehende Baum mal dahin, mal dorthin "wiegen". Selbst wenn man Arbos sozusagen in seiner Grundregel spielt: Sockel auf den Tisch, Stamm reingesteckt, und los geht es! Da bewegen sich dann Äste und Blätter nur im Spielraum der eigenen Achse (wenn sie nicht herunter fallen). Die Autoren haben dem Spiel mit einem einfachen Trick aber noch einen zusätzlich Kick, wenn man will: für Fortgeschrittene verpasst. Der Stamm hat unten eine Nut, wodurch er sich bis zu einem bestimmten Grad nicht nur in die Ringscheibe des Sockels stecken lässt, sondern durch die Scheibe. So wird aus dem Sockel eine schiefe Ebene und der ganze Baum beginnt sich zu drehen, je nachdem, wie sich sein Gewicht verlagert. Dann ist Arbos eine wahre Herausforderung.
Man darf den beiden Autoren, die mit ihren Frauen das Spiel bisher nach der Arbeit zu Hause "produzierten", wünschen, dass ihre Idee und Umsetzung viele Käufer findet. Leute nämlich, die gerne spielen, und solche, die ein originelles und ansprechendes Geschenk suchen, das zum Spielen verleitet. Das tut Arbos garantiert.
Nr. 592: Arbos |
|
|
Spielwiese-Code | | E | 6 | | |
1999: M+A Spiele |
|
Themen: Pflanzen, Bäume
Preis-Leistungsverhältnis |
|
|
|
Auszeichnungen
|
|
|
|