Kooperativer Magnetismus
Das Kinderspiel des Jahres 2002 ist im buchstäblichen Sinn anziehend: Magnete spielen eine Rolle.
Aus Die Spielwiese 66 (2002)
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Küsserkönige bei Maskenball der Käfer: Mögen sich zwei Käfer, dann dürfen sie ihre Farbstifte tauschen. Foto: Selecta |
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Die Entdeckung des Magnetismus steht für viele Kinder in dem Alter an, in dem Maskenball der Käfer sein primäres Zielpublikum sucht: Den Vierjährigen und ein, zwei Jahre älteren. Mit Vergnügen und gespannt wollen sie herausfinden, warum sich die einen Käfer "küssen", andere sich aber partout abwenden.
Uns Erwachsenen ist natürlich klar: In den Mündern der Käfer stecken kleine Magnete, die für diesen Effekt sorgen.
Die Stor. Die Marienkäfer wollen zu dem besagten Maskenball gehen und haben sich Folgendes ausgedacht: Jeder Käfer malt seine fünf Punkte in einer bestimmten Farbe an und dann besteht die Maskierung darin, dass die Farbpunkte untereinander getauscht werden, bis alle fünf Käfer verschiedene Farben tragen.
Die Käfer sitzen anfangs auf großen Blütenblättern in acht Farben. In der Mitte der Blume steckt ein Drehpfeil. Zeigt er nach dem Drehen auf ein Blütenblatt, darf der Marienkäfer von diesem Blatt aus zu einem anderen beliebigen Käfer fliegen. Dort tauschen sie einen Farbpunkt – sofern der besuchte Käfer sich nicht abwendet. Kommt es aber zu Kontakt und Tausch, darf der Käfer gleich zum nächsten Käfer weiterfliegen. Ansonsten muss er wieder nach Hause.
Bleibt der Drehpfeil zwischen zwei Blütenblättern stehen, treten die Ameisen auf den Plan. Auch sie wollen zum Maskenball. Die Frage ist: Schaffen es zuerst die Marienkäfer oder die Ameisen?
Maskenball der Käfer ist ein Kooperationsspiel. Es geht einzig und allein um die Klärung der vorigen Frage. Das Kooperative macht sich unter anderem dadurch bemerkbar, dass für manches Kind der Wiederholungsreiz des Spiels einfach fehlt. Ein Spiel ohne individuelle Sieger ist für sie aus einer fremden Welt, mit dem sie wenig anfangen können. Gut gegen Böse ist in dieser Form nicht für alle Kinder ein Nervenkitzel. Und: Sind Ameisen wirklich böse? Die Ameisen vom Maskenball der Käfer schauen jedenfalls nicht minder freundlich drein als die Marienkäfer.
Sympathisch von der gesamten Erscheinung her ist das Spiel allemal. Es bedarf aber wahrer Fingerübungen, die kleinen Farbstifte dem einen Käferrücken auszuzupfen und dem anderen Käfer hineinzustecken. Was den Spielspaß außerdem trübt, ist dass vor Beginn 40 dieser kleinen Stäbchen den Käfern in der richtigen Farbzuteilung eingepflanzt werden müssen.
Fazit: Spielprinzip und die Idee der Magnete sind gelungen, aber der Rest hinterlässt nicht nur Freude.
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Nr. 756: Maskenball der Käfer |
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Spielwiese-Code | |
2022 Pegasus 2015 Pegasus 2008 Selecta
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Themen: Käfer, Blumen |
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Spielanleitung zum Herunterladen |
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Auszeichnungen
Rund ums Spiel
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