Schiebereien
Die Gefahr ist groß nicht ins Schwärmen zu geraten, schrieb die Spielwiese bei Erscheinen der ersten Ausgabe mit deutschen Regeln 1989. Rund 20 Jahren später darf getrost von einem Klassiker geredet werden.
Überarbeitet aus Spielwiese 1/89 und 2/89 (1989)
Neben den einfachen Regeln ist auch das haptisch wie optisch ansprechende Material von Abalone ein Grund für den Erfolg des Spiels. Bilder: Abalone |
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Das Spielprinzip anhand des einfachsten Beispiels: Die beiden schwarzen Kugeln haben gegenüber der einzelnen weißen in der selben Reihe die Übermacht. Deshalb kann die gesamte Reihe aus drei Kugeln verschoben werden. Die weiße fliegt raus und Schwarz ist einen Schritt seinem Ziel näher. |
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Hier ist die Welt noch schwarz und weiß. In diesen beiden Farben gibt es Kugeln aus gepresstem Glas. Damit treten die beiden Spieler gegeneinander an.
Abalone ist auf Anhieb verständlich, sicher einer der Hauptgründe für den weltweiten Siegeszug des abstrakten Spiels (die ursprünglichen Unklarheiten im Regelheft waren rasch behoben). Auf einem sechseckigen Spielfeld, das regelmäßige Vertiefungen aufweist, platzieren die beiden Spieler gegenüberliegend jeweils ihre 14 Murmeln. Schwarz beginnt das Spiel, das zum Ziel hat, als Erster sechs gegnerische Kugeln aus dem Spielfeld zu schubsen. Pro Zug kann jeder Spieler bis zu drei nebeneinander in einer Reihe liegende Murmeln bewegen: vorwärts, rückwärts oder seitlich. Gegnerische Kugeln dürfen aber nur weggeschoben werden, wenn man in gleicher Reihe steht und hier eine Übermacht von 3:1, 3:2 oder 2:1 hat. Das Anstoßen von gegnerischen Kugeln ist nur in gerader Linie möglich, hinter der letzten gegnerischen Kugel muss eine Mulde frei sein.
Die Spielwiese schrieb 1989: "Abalone kommt aus Frankreich und es kann gar nicht anders sein, als dass sich auch in Österreich bald ein Importeur findet. Die Leute vom Spielbrett-Versand in Berlin jedenfalls haben sofort für die Bundesrepublik zugeschlagen, als sie Abalone ansichtig wurden." Dort blieb es nicht lange, weil auch Schmidt das Potenzial erkannte und sich kurze Zeit später die Vertriebsrechte sicherte. Damit war auch die Auslieferung nach Österreich gewährleistet.Und mit noch etwas hatte die Spielwiese recht: Das Spiel kam im selben Jahr in die Auswahl zum Spiel des Jahres. In seiner Heimat Frankreich wurden zwischen dem Erscheinen im Oktober 1988 und Anfang Februar 10.000 Stück verkauft. Das war auch für die damaligen Marktverhältnisse sehr viel! |
Absturz über den Rand
Oder der Spielbrettrand: Dann wird die letzte Kugel in der Reihe ins Aus befördert, und man ist dem Sieg einen Schritt näher.
Wenn sich weiße und schwarze Kugeln in gleicher Anzahl gegenüberstehen, herrscht Gleichgewicht. Eine solche Pattstellung kann nur von der Seite aufgelöst werden.
Das ist eigentlich schon alles, was man für den Anfang wissen muss. Nun macht Übung den Meister. Mit jeder Runde wächst die Spiellust. Freunde von Strategiespielen kommen bei Abalone voll auf ihre Kosten.
Variantenreich
Im Laufe des Spiels lassen sich von den Gegnern sehr viele Bedrohungsszenarien aufbauen. Das Spielfeld ist relativ klein und deshalb gut überschaubar. Und im Gegensatz zu vielen anderen Zwei-Personen-Spielen besteht bei Abalone in den meisten Fällen die Möglichkeit durch einen geschickten Konter das Ruder wieder in die Hand zu bekommen. Auch Remis-Partien sind möglich.
Durch die Simplizität des Materials und der Regeln her haben sich im Laufe der Jahre zahlreiche Varianten entwickelt. Auf der Homepager des französischen Originalverlags findet man beispielsweise auch mehrere davon in deutscher Sprache.
Nr. 44: Abalone (Classic) |
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Spielwiese-Code | | E | 8 | | |
2008: Schmidt 1998: Parker |
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Themen: abstrakt Preis-Leistungsverhältnis |
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-Service:Spielanleitung zum Herunterladen |
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Auszeichnungen
Rund ums Spiel
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