Was fällt Ihnen ein?
Nominiert zum Spiel des Jahres 2010: Das Erzähl- und Ratespiel Dixit aus Frankreich.
Gegen die illustratorische Qualität der Bildkarten (vorne und in der Bildergalerie) fällt der Rest des Spielmaterials leider ab. Bild: Asmodee |
Einfacher geht's eigentlich gar nicht mehr. Sechs Bildkarten, und der Spieler am Zug soll zu einer davon etwas erzählen. Die anderen müssen danach erraten, welche Bildkarte er beschrieben hat, nachdem noch weitere offen dazugelegt wurden.
Das soll alles sein? Eigentlich ja. Dixit scheidet die Geister. Die einen sind begeistert, schwärmen von einem Feuerwerk der Fantasie, die anderen finden es mühsam und uninteressant. Es gibt es keine Grauzone dazwischen.
Man fragt sich deshalb, warum das Spiel in mehreren Ländern schon ausgezeichnet wurde und warum es 2010 die Jury Spiel des Jahres auf die Nominierungsliste gewählt hat. Nun
dem Zauber der Bildkarten können sich auch jene Spieler nicht entziehen, die das Spiel selbst ablehnen. Die Bilder sind einfach fantastisch! Die Spieler werden von ihnen unweigerlich in eine Traum- und Fantasiewelt entführt. Auch die Jury des Grafikpreises Graf Ludo hat Dixit deshalb auf ihre Auswahlliste gesetzt.
Das Spiel, die Schwierigkeit
Nachdem die 84 Bildkarten gemischt wurden, erhält jeder Spieler sechs davon auf die Hand. Der Rest bildet den Nachziehstapel, und gespielt wird bis dieser aufgebraucht ist. Der Startspieler wählt eine seiner Bildkarten und schildert etwas Passendes dazu. Das kann beispielsweise nur der Titel eines Films, eines Romans oder ähnliches sein, ein Zitat, eine Begebenheit — ganz gleich.
Damit haben allerdings manche Menschen einfach ihre Schwierigkeiten, das muss man zur Kenntnis nehmen. Diese Menschen fallen bei Dixit als Mitspieler aus. Ihnen wird das Spiel nicht gefallen. Punkt.
Es ist auch wirklich nicht immer einfach und abhängig von der Tagesverfassung, bei bestimmten Bildern seine Assoziationen verbal auf den Punkt zu bringen. Bei jedem Spieler werden das andere Motive sein.
Wie gewertet wird
Wie aber wird denn gewertet, worum geht es? Nachdem der Spieler am Zug seiner Fantasie freien Lauf gelassen hat, legt er die Karte verdeckt ab, und die Mitspieler geben ihm nun verdeckt eine ihrer Karten, von der sie annehmen oder überzeugt sind, dass sie zum Gesagten passt. Dixit – lateinisch für "er hat gesagt".
Der Spieler am Zug mischt nun diese Karten und deckt sie nebeneinander auf. Alle außer ihm tippen nun mit nummerierten Abstimmungskärtchen (von 1 bis 6, also für bis zu sechs Spieler), welche Bildkarte vom Erzähler stammt. Gewertet wird so: Haben alle richtig oder alle falsch getippt, geht der Erzähler leer aus. Andernfalls erhalten der Erzähler und die Tipp-Geber bei jede Übereinstimmung drei Punkte. Hat ein Mitspieler auf die Bildkarte eines anderen getippt, erhält der Spieler dieser Bildkarte einen Punkt.
In vielen Fällen tippen alle Mitspieler richtig, weil die Schilderung, das Zitat etc. zu eindeutig ist. Es besteht also eine gewisse Kunst darin, den Mittelweg zu finden, weil man sonst als Spieler am Zug leer ausgeht.
Fazit
Das Spiel lebt von seinen Illustrationen. Das Schachtelinlet, auf dem mit kleinen Holzhasen die Punkte auf einer Reihe von Feldern festgehalten werden, fällt dagegen deutlich ab. Man wundert sich, was Hasen mit dem Ganzen zu tun haben, außerdem wirkt das Ganze sehr kindlich. Der Rest, wie Spielreiz, Spannungsbogen und Anspruch kann objektiv nicht bewertet werden. Denn der hängt schlicht und ergreifend davon ab, zu welcher Sorte Mensch man gehört. Siehe oben.
Nr. 1072: Dixit |
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Spielwiese-Code | | E | 8 | | |
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Themen: Fantasie Preis-Leistungsverhältnis |
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-Service:Spielanleitung zum Herunterladen |
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Auszeichnungen
Rund ums Spiel
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