Erhellend wie ein Buch
Am Anfang standen der Wein und das Bier. Huch setzt die Serie seiner Lifestyle-Wissensspiele nun mit der Welt der Literatur fort.
Gediegen und bis ins Detail liebevoll gestaltet: Welt der Bücher. Bild: Huch |
Sich in die Welt zu vertiefen, die zwischen zwei Buchdeckeln steckt, ist eine Lebens- und Geisteshaltung. Der wahre Bücherwurm erwartet neben spannenden und erhellenden Geschichten vor allem auch eines: Gediegenheit.
Damit kann Welt der Bücher schon äußerlich dienen. Ein sattes Graubraun, klare zurückhaltende Typografie, liebevoll gestaltetes Material. Ein Werk aus einem Guss.
Nun gibt der Verlag die Altersempfehlung mit 16 Jahre an. Freilich gibt es auch in dieser Altersgruppe Literaturkundige, die später vielleicht einmal ein einschlägiges Studium absolvieren wollen. Ein Freibrief für die Jugend ist die Altersangabe jedoch keineswegs. Höchstens eine Richtschnur. Denn die Fragen verlangen den Spielern viel an einschlägigem Wissen ab. Wer der Widersacher Harry Potters ist, das ist noch trivial. Aber: Welche Bücher hat Benoite Groult zusammen mit ihrer Schwester Flora geschrieben? Oder: Klabund, Berthold Bürger, Melchior Kurtz, Richard Bachmann und Peter Flint – unter welchem Pseudonym schrieb Erich Kästner?
Das waren Berthold Bürger, Melchior Kurtz und Peter Flint! Hätten Sie's gewusst oder überhaupt darauf getippt, dass es mehrere Pseudonyme waren? Das spielerisch Schöne an Welt der Bücher ist, dass man immer mehrere Möglichkeiten hat, und das dann ziemlich verwirren kann. Denn Fehler sind nicht erlaubt.
Einfaches Spielsystem
Im Detail: Ein Spieler wählt eine der beiden Fragen einer Karte aus, liest sie vor und nennt auch die bis zu fünf vorgegebenen Antworten. Die Antworten sind analog fünf Tipptafeln zugeordnet, die rund um den runden Spielplan liegen. Die Spieler sollen nun auf jene Tipptafeln eines ihrer Tipp-Bücher legen, wenn sie glauben, dass die Antwort stimmt. Allerdings: Ist nur ein einziger Tipp falsch, gibt es für den Spieler keine Punkte, auch wenn die anderen Tipps richtig waren! Selbstbeschränkung ist deshalb immer besser als Ausprobieren.
Der Rest ist einfach: Für jeden richtigen Tipp rückt man seinen Spielstein – kleine Bücherblöcke aus Holz – auf der Wertungsleiste ein Feld vor. Wer zuerst das Ziel erreicht, hat gewonnen.
Kunterbunter Streifzug
Die Wertesystematik ist keineswegs überraschend neu. Aber darum geht es bei Welt der Bücher auch gar nicht. Es ist ein Spiel für eine ganz klar definierte Zielgruppe. Der wollte man es spieltechnisch nicht zu schwer machen, sondern die Rätselei, Diskussion und Unterhaltung in den Vordergrund rücken. Die Fragen beschränken sich auch keineswegs auf Romane und ihre Inhalte oder auf Autoren. Da geht es beispielsweise auch darum, welche Berufsbilder die Schulen des Deutschen Buchhandels vermitteln, was alles in der Vatikanischen Apostolischen Bibliothek zu finden ist, oder womit Heinrich Maria Ledig-Rowohlt 1950 den deutschen Buchmarkt revolutionierte. Auch das sei ausnahmsweise verraten: Er brachte als Erster preisgünstige Taschenbücher heraus – rororo, was für "Rowohlt Rotations-Romane" steht.
So umfassen die insgesamt 600 Fragen ein sehr breites Themenspektrum. Da gibt es viel zu entdecken aus der Welt der Bücher. Der Redaktion des Spiels ein ganz großes Kompliment! Jedem Literatur-Fan wird bei Welt der Bücher das Herz höher schlagen.
Nr. 1041: Welt der Bücher |
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Spielwiese-Code | | E | 18 | | |
2009: Huch
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Themen: Literatur, Buchwirtschaft
Preis-Leistungsverhältnis |
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-Service:Spielanleitung zum Download |
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Rund ums Spiel
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