Blokus für Fortgeschrittene
Weil es exakt auf die selbe Klientel abzielt, muss sich das neue abstrakte Schmidt-Spiel mit dem Bestseller Blokus messen lassen.
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Asiatische Herkunft ersichtlich: Die bunte Welt von Gemblo. |
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Die Spielregeln von Gemblo beschränken sich auf vier Punkte. Es ist ein denkbar einfaches Spiel. Es geht daraum möglichst viele seiner Steine auf dem Spielfeld zu platzieren. Jeder Spielstein, der übrig bleibt, bringt Minuspunkte. Wer am wenigsten Minuspunkte hat, hat gewonnen.
Gemblo erinnert an Blokus, und wird diesem Spiel auch Kunden abspenstig machen. Die Unterschiede: Sechseckiges statt rechteckiges Spielfeld, Spielsteine mit wabenförmigen statt quadratischen Einzelfeldern (dem entsprechend auch sechseckige Legefelder), und vor allem: Beim Legen dürfen sich die eigenen Gemblo-Steine nicht berühren, während sie bei Blokus über Eck angelegt werden.
Bitte Abstand halten!
Das heißt nun keineswegs, dass man seine Gemblo-Steine willkürlich auf dem Spielfeld platzieren darf. Die Legeregel besagt vielmehr, dass "weitere Steine mit einem Abstand von einer Feldlinie zu bereits eigenen liegenden Steinen eingesetzt werden". Was eine Feldlinie ist, das ist in der Spielanleitung zwar beschrieben, jedoch etwas dürftig. Dadurch kommt es anfangs zu Missverständnissen, die sich erst im Laufe des ersten Spiels klären. Eine eindeutige Beispielgrafik hätte der Spielanleitung und damit dem Verständnis gut getan. Mit Feldlinien sind die Außenkanten eines wabenförmigen Spielfelds gemeint. Diese Distanz muss beim Anlegen eingehalten werden. Klarer wird die Sache erst durch die Ausnahmen (siehe Kasten).
Wie bei Blokus haben die 18 Spielsteine unterschiedliche Formen. Alle Spieler besitzen den gleichen Satz an Formen in ihrer Farbe. Zwangläufig kommen sie sich irgendwann ins Gehege und es wird immer schwerer seine Spielsteine regelkonform zu legen. Vor allem wenn man noch größere Spielsteine übrig hat. Zwar lässt die Abstandsregel bewusst die Möglichkeit seine Spielsteine zwischen gegnerischen Steinen zu legen, aber das gilt natürlich immer vice versa, also umgekehrt. So entstehen sehr rasch Blockaden. Gewiefte Spieler werden auch versuchen, sich mit großen und "langen" Spielsteinen möglichst zu Beginn schon ein Terrain abzustecken, das andere schwer durchdringen können. Das geht besonders in der Variante für fünf Spieler gut.
Da Waben mehr Außenflächen haben als Vierecke, deren Raster Blokus zugrundeliegt, und durch die unterschiedlichen Anlegeregeln das Überkreuzen von "Linien" unterschiedlicher Farbe schwieriger gestaltet, stellt Gemblo die größere Herausforderung dar. Einfach im Sinne von Erlernen und Spielen ist aber auch dieses Spiel.
Was die Gestaltung von Gemblo betrifft, bleiben unterschiedliche Auffassungen unweigerlich nicht aus. Bis auf die weißen Spielsteine sind die Farben klar und gut erkenntlich, aber insgesamt wirkt das Spiel sehr sehr bunt. Von der Optik her kann das Spiel seine asiatische Herkunft nicht verleugnen. Das in Gold gehaltene Spielbrett unterstreicht diesen Eindruck noch besonders.
Fazit
Eine kurzweilige Herausforderung für Fans von Legespielen mit noch stärkerem Wettbewerbscharakter als bei Blokus.
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Nr. 1014: Gemblo |
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Spielwiese-Code | |
2015: Pegasus 2009: Schmidt |
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Themen: abstrakt |
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Rund ums Spiel
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