Der Nervenkitzel
Die Spielwiese sah kurz nach Erscheinen von Jenga voraus, dass das Spiel ein moderner Klassiker wird. Der Spielwiese-Test aus der Printausgabe 1/90.
Nr. 86: Jenga | Spielwiese-Code | | E | 6 | | |
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Was ist's?
Für wen?
Was braucht's?
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Seit Ende der 1980er ein Klassiker: Jenga. Bild: Hasbro |
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Originaltext aus der Printausgabe 1/90 von Die Spielwiese
Gute Chancen, ein Spieleklassiker zu werden, hat das MB-Familienspiel "Jenga". Das Geheimnis des zu erwartenden Dauererfolges ist die simple aber packende Spielidee, die sofort von jung und alt umgesetzt werden kann und für Spannung und Nervenkitzel sorgt.
Wenn es hier heißt: zu erwartend ... , dann hat das zwei Gründe. Zum einen kam das Spiel als Neuheit im vergangenen Jahr kaum über das Rampenlicht der Medien. Zu Unrecht, denn die Spieler hatten offenbar das bessere Gespür und kauften insgesamt 300.000 Stück. Zum anderen, und das betrifft ausschließlich Österreich, gibt es Lieferschwierigkeiten. Die werden aber hoffentlich bald behoben sein.So ist die simple Idee in die Tat umgesetzt. Zunächst wird ein Turm aus 54 naturbelassenen Holzklötzchen mit Hilfe einer Stütze aufgebaut. Drei Hölzchen bilden eine Etage, sie liegen immer im rechten Winkel zur unteren. Reihum ziehen die Spieler jeweils ein Holzstück aus dem Turm und legen es obendrauf.
Was so einfach klingt, stellt Nerven und Geschicklichkeit auf die Probe. Denn es darf nur eine Hand verwendet werden, ein Klötzchen aus dem Turm zu ziehen. Wer zittert, sollte Baldrian griffbereit stellen. Und zum Zitterer wird auch ein cooler Typ. Der Turm wird ja immer löchriger, höher und wackeliger. Im SPIEL-WIESE-Test war bei Reihe 36 als bisherige Höchstleistung Schluß, das ist genau die Verdoppelung der Reihen. Wem der Turm mit Getöse unter der Hand zusammenkracht, ist Verlierer.
Zum Trost darf er den Turm wieder aufbauen und das nächste Spiel beginnen.
Nochmals spielen? Wird bei verschiedenen Gelegenheiten immer wieder gerne hervorgeholt. |
Rund ums Spiel
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