Schnittbogen
Als man zuhause noch Kleidung nähte, waren Schnittbogen gang und gäbe und Verlegerin Aenne Burda ihre Königin. An diese Schnittbogen erinnern die Tafeln bei diesem Spiel. Entlang der strichlierten Linien zeichnest du einen bestimmten Begriff und die anderen sollten erkennen, was es ist.
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Nr. 1576: Krakel-Orakel | Spielwiese-Code | ![]() ![]() |
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Was ist's?
Für wen?
Was braucht's?
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Die gute Nachricht
Schnmunzeln und Diskussionen garantiert
Die schlechte Nachricht
keine
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Brigitte zeichnete ein Schaumbad. Alle erkannten es – auch wenn man es nicht glaubt. Der Grund ist das Ausschlussprinzip: Was für sich allein wahrscheinlich oft nicht funktionierten kann, ist bei Krakel-Orakel möglich, weil immer mehrere Orakelkarten gleichzeitig ihre gezeichnete Entsprechung suchen. Bild: spielweise.at |
Rein ins Spiel!
Sehr viel mehr als das Genannte in der Einleitung muss man zum Spielprinzip gar nicht sagen. Damit es eine Runde Sache wird, aber noch Folgendes. Krakel-Orakel kommt mit einem dicken Stapel an Orakelkärtchen, auf denen je zwei Begriffe stehen. Einer schwarz auf Weiß, einer weiß auf Schwarz. Beginnt mit den schwarzen auf Weiß, wie es der Verlag auch empfiehlt. Das sind die einfacher zu Malenden, pardon: deutlich einfacher zu Krakelnden. Beispielsweise „Hai“, „Tornado“ oder „Tannenbaum“. Sie sind damit auch einfacher zu erkennen (die anderen sind oft abstrakt wie etwa „Angst“ oder Eigenschaftswörter wie „dumm“).
Am Beginn jeder Runde nimmt jeder ein Orakelkärtchen, schaut es geheim an und beginnt zu zeichnen, sobald jemand den Timer auf einem Handy gedrückt hat. Wenn die Zeit abgelaufen ist oder alle schon vorher fertig sind, kommen die Orakelkärtchen verdeckt in die Mitte, noch einmal so viele verdeckt vom Nachziehstapel dazu und dann werden alle umgedreht. Reihum wählt jeder je ein Orakelkärtchen aus, das seiner Meinung nach nichts darstellt, was jemand gekrakelt hat. Es bleiben also wiederum so viele Orakelkärtchen übrig, wie Spieler am Tisch sind. Jetzt outen sich alle mit ihren Kunstwerken und falsche Kärtchen werden zu Minuspunkten.
Diese watscheneinfache Idee der 7 Bazis, wie sich die Autorengruppe nennt, funktioniert blendend! Daran hat das Material mit abwischbaren Stiften und glatten Tafeln großen Anteil. Es passt hier alles zusammen.
Auch wenn du meinst, überhaupt nicht zeichnen zu können oder vielleicht tatsächlich talentfrei bist, wirst du überrascht sein, was dir gelingt. Mit ein wenig Übung siehst du in den „Schnittbogen“ plötzlich doch die Kontur deines gezogenen Begriffs oder ein zumindest markantes Detail, um das du das Gebilde „entwickelst“. In unseren Testrunden stellte sich heraus, dass – egal ob mit oder ohne zeichnerisches Können – die Menschen entweder Behübscher sind oder Minimalisten, die zum Beispiel "Kamel" lediglich mit zwei Bogen darstellen.
Beide kommen bei Krakel-Orakel auf ihre Kosten. Das Krakeln ist dabei genauso spannend wie das Orakeln.
Nochmals spielen? Gerne. |
Rund ums Spiel
Das Rezensionsexemplar wurde von Topp zur Verfügung gestellt |