Danke für die Blumen!
Holzsteine von 1 bis 100: Damit ähnlich wie bei Rummy Reihen bilden, wobei kleine Lücken erlaubt sind – und auch das Klauen bei den anderen.
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Nr. 1567: Bloom | Spielwiese-Code | ![]() ![]() |
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Was ist's?
Für wen?
Was braucht's?
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Die gute Nachricht
Unspektakuläres wird hier mit Attraktivität mehr als aufgewogen
Die schlechte Nachricht
Je mehr mitmachen, desto höher liegt die Wartezeit
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Mit den 13 Zahlensteinen, die alle zu Beginn erhalten, sollen Zahlenreihen mit möglichst vielen Blüten (unter den Zahlen) gebildet werden. Sie sind Punkte und werden durch die bunten Zahlenplättchen rechts am Tableau verrechnet. Bild: Game Factory |
Rein ins Spiel!
Nehmen wir Rummy oder Rummikub. Dann hat man das Grundprinzip von Bloom schon parat: Möglichst gute, sprich: gewinnbringende Zahlenreihen bilden. Hier, bei Bloom, werden allerdings nicht gleiche Zahlen miteinander koordiniert. Hier gibt es Zahlen von 1 bis 100 und jede nur einmal. Und vier Joker. Das Ganze auf haptisch feinen schwarz lackierten Holzsteinen.
Jeder Zahlenstein istzs mit mindestens einer Blüte begedruckt. Daher auch der Name des Spiels, der vom englischen Wort für Blühen hergeleitet ist. Einfach fortlaufende Zahlen aneinander legen, das wäre einerseits recht herausfordernd, schließlich können bis zu fünf Spieler auf die 100 Zahlensteine zugreifen, andererseits auch fad. Die erhellende Lösung lautet: Lass doch einfach eine Zahl aus! 15-16-18 ist als Zahlenfolge ebenso erlaubt wie 62-63-66-68, um völlig willkürlich zwei Beispiele zu nennen.
Das klingt auf Erste unlogisch, bringt jedoch genau den besonderen Dreh ins Spiel. Dadurch sind nicht nur viel mehr Legemöglichkeiten für den einzelnen Spieler gegeben. Dadurch können (später) diese Zahlenlücken auch in separaten Zügen geschlossen werden. Der Vorteil dabei: Man ist einen oder mehrere Zahlensteine los. Denn Bloom endet sofort, wenn ein Spieler seinen letzten Zahlenstein „verbauen“ kann. Naturgemäß haben die anderen Spieler dann noch Zahlensteine ungenutzt vor sich und müssen die Blüten darauf minus werten.
Wer an der Reihe ist, hat drei prinzipielle Möglichkeiten. Entweder er oder sie besorgt sich Nachschub, dazu gleich mehr, oder legt eine neue Zahlenreihe aus und kassiert dafür Punkte oder legt irgendwo was hinzu, was allerdings keine Punkte bringt – jedoch dem Spielende näher. Siehe oben.
Zum Nachschub. Alle starten mit 13 Zahlensteinen, die sie vor sich abgeschirmt aufstellen. Acht weitere Zahlensteine liegen offen auf einem Tableau. Der Rest liegt verdeckt in der Tischmitte oder man belässt ihn im schwarzen Stoffbeutel. Da wie dort kann man sich insgesamt bis zu zwei neue Zahlensteine holen. Das ist ein möglicher Zug beendet. Ein anderer, das Auslegen, muss eine Zahlenreihe ergeben. Sie muss aus mindestens drei Zahlensteinen bestehen. Sie kann auch länger sein, was mehr Punkte bringt. Doch mit längeren Zahlenreihen machst du eine Flanke für die anderen auf! Solange eine bereits ausgelegte Zahlenreihe noch mindestens drei Zahlensteine hat und ihre Struktur (mit möglichen Zahlenlücken) erhalten bleibt, so lange dürfen von dort Zahlensteine geklaut und für das Auslegen einer neuen Zahlenreihe verwendet werden.
Wer bekalut wird, hat keinen Schaden, denn diese Zahlrenreihe wurde ja schon gewertet. Doch der Dieb hat den Nutzen: Wenn's passt und man Zahlensteine klauen kann, sagt man gerne „Danke für die Blumen!“. Erst recht, wenn es sich um solche mit vielen Blüten handelt. "Schnapszahlen" haben zum Beispiel immer fünf Blüten, die 55 sogar sieben. Zehnerstellen rentieren sich mit jeweils drei Blüten usw. Richtig: Es ist das gleiche System wie bei 6 nimmt! – denn auch hier heißt der Autor Wolfgang Kramer.
Fazit
Dass der Doyen der Spieleautoren sein Können mit über 80 noch nicht verlernt hat, beweist Wolfgang Kramer mit Bloom eindrucksvoll. Ein rundes, kurzweiliges und spannendes Familienspiel, das generationsübergreifend Spaß macht. Einfache Regeln, aber mit einer eingebauten steilen Lernkurve. Dass Game Factory zur Grundidee das optimale Material beitrug, macht die Freude doppelt groß. Bloom hat das Zeug zum Longseller!
Das Spiel funktioniert mit fünf Spielern genauso klaglos wie mit zwei Spielern – wenn auch etwas anders. Macht aber nichts, wir finden Bloom als Zwei-Personen-Spiel sogar sehr reizvoll, weil beide aus dem Vollen schöpfen, sich nichts schenken und nur sehr wenig Wartezeit entsteht. Denn bei vier oder fünf Spielern mit Hang zum Grübeln kann das Warten dann doch länger ausfallen. Aber das ist angesichts der Qualität des Spiele ein Luxus-Problem.
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Nochmals spielen? Ja! |
Rund ums Spiel
Das Rezensionsexemplar wurde von Game Factory zur Verfügung gestellt |