Fischen auf Sicht
Roberto Fraga ist ein französischer Spieleautor mit einem Faible für die Seefahrt. In seinem neuesten Werk lässt er uns übers Meer fahren, das von dichtem Nebel überzogen wird.
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Nr. 1520: Maldivia | Spielwiese-Code | | E | 8 | | | |
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Was ist's?
Für wen?
Was braucht's?
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In jeder Runde gibt jeder Spieler über seine blauen Steine (Vordergund) dreimal die Fahrtrichtung seines Schiffes vor, um Felder mit Fischen zu erreichen, und einmal gibt er vor, auf welcher Seite des Meeres Nebel aufzieht und der Spielplan umgeschlagen und verkleinert wird. Bild: spielwiese.at |
Die gute Nachricht
Origineller Spielplan
Die schlechte Nachricht
Das Spiel wirkt überladen
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Rein ins Spiel!
Am Anfang war das große, weite Meer. Dann zog immer mehr Nebel auf und das offene Meer erschien immer kleiner und kleiner. Gemeint ist damit das Spielfeld. Bei Maldivia ist das Meer ein bedruckter Stoff, der von Runde zu Runde an den Rändern umgeschlagen wird. Das bewirkt zweierlei: Das Spielfeld engt sich zusehends ein und Schiffe, die am Spielfeldrand waren, müssen nach innen auf ganz andere Felder versetzt werden. Was die Taktik durcheinanderhaut.
Damit wäre eigentlich schon alles, was dieses Spiel ausmacht, gesagt. Die Idee ist nämlich sehr gut, doch hält das Spielerlebnis mit dem innovativen Mechanismus nicht mit.
Wieder einmal, das bemängeln wir bei Maldivia, ist in Summe zu viel in das Spiel gepackt worden. Da müssen die Spieler an die Spielfeldränder segeln, weil dort die Abnehmer für ihre Fische sind, die sie vorher gesammelt hatten. Sie fahren sie auf ihren Schiffsmasten durch die Gegend. Das ist vielleicht übersichtlich, aber es nervt auch, selbst wenn man keine Wurstfinger hat. Zuerst einmal die oberen Fische herabnehmen, damit die mittleren oder unteren Fische geliefert werden können. Dann wieder kann man einen Zug nicht ausführen, weil zu viele Schiffe beieinander stehen. Gut, da kann man noch einen Nachbarn beklauen, aber alles zusammen ist dann doch eine Futzelei mit Sonderfunktionen durch Oktopusse und Haie, die auftauchen.
Wobei uns noch mehr gestört hat, dass die Farbgebung der Fische (gelb!) nicht eindeutig ist. Das sollte einem so erfahrenen Verlag nicht passieren.
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Nochmals spielen? Kann sein, es drängt sich jedoch nicht auf. |
Rund ums Spiel
Das Rezensionsexemplar wurde von Zoch zur Verfügung gestellt |