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Für Heiner Wöhning ist Spielen …

 Urlaub vom Alltag!   

Heiner Wöhning, Spieleautor

Spielwiese-Test 1484: Wunderkarten (Upd.)

Würfel, aber nicht zum Würfeln

Spiel oder doch kein Spiel? Nun, in der Anleitung steht „Keine Regeln“, dann gibt es dennoch welche. Wunderkarten ist schon sehr speziell, sowohl was die Zielgruppe angeht, als auch die Umsetzung. Das Legespiel im Selbstversuch.

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Nr. 1484: Wunderkarten | Spielwiese-Code  | | E | 8 | |


2023: Metermorphosen

 Was ist's? 
  • Legespiel für 1 und mehr Spieler
  • Autor: Hugo Borner
  • Grafik: Hugo Borner
  • Spieldauer: unterschiedlich
  • Verlag: Metermorphosen
  • ca.-Preis: 15,– €

 Für wen?  

  • Geometrie-Genies und Optiktüftler

 Was braucht's?  

  • räumliches Denken

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 Die gute Nachricht  

Animiert zum freien Spiel

 Die schlechte Nachricht  

Die Kartonqualität geht gerade, aber man wünscht sich etwas stärkere Kärtchen


Auf dem Weg zur Lösung einer der Vorlagen im Booklet (l.), der zeigt, dass die rautenförmigen Kärtchen neben- und übereinander gelegt werden müssen/können. Im Spiel sind insgesamt 56 beidseitig bedruckte Karten mit 7 unterschiedlichen Flächenmustern
Bild: spielwiese.at

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 Rein ins Spiel!  

Mit der Geometrie ist es so eine Sache. Von den einen problemlos gemeistert, von den anderen unverstanden und verflucht. Geht es in die dritte Dimension, wenn auch nur anscheinend, wird das Verhältnis endgültig kompliziert. Spielerisch hatte es Reinhold Wittig 1987 in der legendären Perlhuhn-Edition bei Kosmos als einer der Ersten ausgereizt. Cubus hieß es sein Legespiel, bei dem rautenförmigen Teile, die entweder eine Seite oder den Deckel einer Holzkiste darstellten, zusammengefügt werden musste. Oder der optisch täuschende Kistenstapel sollte wieder auseinandergenommen werden.

An Cubus fühlt man sich unweigerlich erinnert bei Wunderkarten bei Metermorphosen. Auch hier imaginiert man in schrägem Blickwinkel vermeintliche Kisten. Der Unterschied ist allerdings groß. Wunderkarten verzichtet auf klassische Spielregeln. Es ist vorerst ein Denkspiel … konkret: Es gibt fünf Vorlagen, die nachgebaut werden sollen. Danach dient Wunderkarten dem freien Spiel. Anders gesagt: Hat man die fünf Aufgaben erfüllt (was soo einfach gar nicht ist), wird man dazu animiert, sich selbst Figuren, Muster und Ähnliches mit den beidseitig bedruckten Rautenkarten auszudenken.

Ob es jemals soweit kommt? Bei den meisten ist das wohl fraglich. Wunderkarten ist, wofür der Verlag bekannt ist, nämlich ein meist verspieltes „Non-Book“ als Geschenksartikel. Der Rest ist hier dann buchstäblich der Fantasie überlassen.

Für ein „echtes“ Denkspiel hätte es mehr nachzubauende Vorlagen gebraucht. Dass ein paar andere zwar auf einem Werbeblatt existieren, aber nicht in der "Spielanleitung" enthalten sind, ist ärgerlich.

Update 18.7.2023

Der Verlag weist uns darauf hin, dass auf Instagram unter #bornerfarbgestaltung und auch unter #metermorphosen immer wieder neue Aufgabe gestetllt werden.

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 Nochmals spielen?  

Geometrie-Nerds sicher!

 Rund ums Spiel  
  • Der Autor ist Museumstechniker und Farbgestalter in der Schweiz

Das Rezensionsexemplar wurde von Metermorphosen zur Verfügung gestellt