Drei Häuser und ihre Farben
Game Division ist ein junger Verlag aus der Schweiz. Nach eigenen Angaben will er nur non-verbale Spiele herausbringen. Das dritte ist Viva. Dahinter steht eine durchaus reizvolle Grundidee. Doch dann …
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Nr. 1481: Viva | Spielwiese-Code | ![]() ![]() |
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Was ist's?
Für wen?
Was braucht's?
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Die gute Nachricht
Sehr schön gestaltet
Die schlechte Nachricht
Es gibt zwei: Das holprige Regelwerk und die teuren Preise für das Spiel
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Mit diesen vier Karten auf der Hand geht gar nichts: Denn jede hat entweder enen roten oder rosaroten Teil, wie die Sperrkarte (oben, querliegend). |
Bild: Game Division |
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Rein ins Spiel!
Viva ist ein Ablegespiel und hat einen guten Ansatz. Die Karten zeigen keine Zahlen, wie etwa Uno oder viele Mau Mau-Varianten, sondern zwei geschwungene Bogen. Wir nehmen an, sie stellen den Buchstaben V wie Viva dar. Die Karten, fünf bekommt jeder zu Beginn auf die Hand, können eine einzige oder zwei verschiedene Farben haben. Die erste Karte des Nachziehstapels kommt als sogenannte Sperrkarte auf den Tisch: Deren Farbe bzw. Farben dürfen in der laufenden Runde nicht ausgespielt werden. Ausgespielt wird abwechselnd (wenn man kann) auf drei Häuser genannte Ablegestapel neben der Sperrkarte. Wobei Karten mit gleicher Farbe übereinander gelegt werden dürfen. Liegt, als Beispiel, eine blau-gelbe Karte in einem Haus, dürfen alle Karten mit blauem oder gelbem Anteil draufgelegt werden.
Ein sogenanntes Viva ist, wenn ein Spieler es schafft, dass nach dem Ablegen eine Farbe in allen drei Häusern vorkommt. Dann kommen alle Häuser und die Sperrkarte weg, ein oder zwei Mitspieler müssen ein oder zwei Karten nachziehen. Es kommt eine neue Sperrkarte ins Spiel. Eine Runde ist aber erst beendet, wenn bis auf einen Spieler alle ihre letzte Karte losgeworden sind.
Wie viele Runden und unter welchen Bedingungen sie spielt werden, machen sich die Spieler vor Beginn aus.
Vom Spiel zu zweit raten wir ab, weil es lähmend ist, wenn lange Zeit keiner eine auszuspielende Karte nachzieht. Bei drei und mehr Spielern löst sich das Problem zwar nicht, fällt aber weniger auf. Außerdem ist eigentümlich, dass bei zwei Spielern jener, der nicht das Viva herbeigeführt hat, eine andere Strafe erhält als bei Spielen zu dritt und mehreren. Es ist nicht alles logisch in diesem Spiel. Überhaupt von Strafen zu sprechen, ist eigenartig.
Wie gesagt, der Ansatz wäre interessant, gäbe es da nicht mehrere Haken. Für Farbenblinde ist das Spiel zum Beispiel unbrauchbar. Design ist ja schön und gut, doch für Leute mit Rot-Grün-Schwäche fehlt jeglicher Orientierungspunkt. Dass es verschiedene Ausgaben mit verschieden vielen Karten gibt und diese Ausgaben zwischen rund 18 und 40 Euro kosten, ist ein weiteres Indiz dafür, dass wohl kaufmännisches Kalkül die Oberhand behielt, und nicht eine solide Ausarbeitung des Siels selbst.
Bei solchen Mängeln sind zwei von sechs Wertungspunkten das Maximum.
Dem Verlag raten wir dringend: Zurück an den Start! Und Spielern bis dahin: Hebt das Potenzial des Spiels am besten mit eigenen Hausregeln.
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Nochmals spielen? Unter Umständen … |
Rund ums Spiel Das Rezensionsexemplar wurde von Game Division zur Verfügung gestellt |