Leicht ist es ja selten
Dieses Spiel spricht Kinder und Erwachsene sofort an. Man will einfach wissen, was mit den grünen Holzklötzen passiert. Und wenn der „Koolio“ behauptet, sein Gebilde sei doch „wie abgezeichnet“, dann lassen wir das als subjektive Wahrnehmung einfach mal so stehen.
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Nr. 1481: Koole Klötze | Spielwiese-Code | ![]() ![]() |
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Was ist's?
Für wen?
Was braucht's?
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Die gute Nachricht
Garantiert ein wenig Spaß
Die schlechte Nachricht
eigentlich keine
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"Also wenn man das nicht auf den ersten Blick sieht, dass es diese Karten (r.) sein muss, dann weiß ich auch nicht …!" |
Bilder: spielwiese.at |
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Rein ins Spiel!
Es ist nicht der Schenkelklopfer, weil man die Sache ja auch in einem bestimmten Maß ernst nehmen muss. Sonst hat man null Chance. Denn es geht einerseits als „Koolio“ darum etwas zu bauen, was erkannt werden soll, andererseits braucht es als Ratende eine gehörige Portion Konzentration.
Leicht ist es ja selten. Das gilt für beiden Seiten. Sie kommen bei diesem Partyspiel auf ihre Kosten. Es macht gute Laune.
Mohammed Almuti, Hugo Cuellar und Nikola Kucharska illustrieren normalerweise Kinderbücher tätig. Für dieses Schmidt-Spiel haben sie im Comicstil gut 90 Szenen auf Karten gebannt. Von denen sind immer sechs im Spiel. Sie werden um einen sechseckigen Karton ausgelegt, dessen Seiten nummeriert sind. So ist immer jeder Szene klar eine Zahl zugeordnet. Der aktuelle „Koolio“ wählt geheim eine Zahl und versucht mit sechs Holzklötzen die Szene auf einer Art Elefantentrommel nachzubauen. Die Mitspieler sollen erraten, was gebaut wird und geben mit ihren Karten von 1 bis 6 einen Tipp ab. Auch geheim.
Das ist beinahe alles und, weil es ja eine große Schar an Ratespielen gab und gibt, wäre so originell nicht. Koole Klötze ragt trotzdem positiv hervor. Aus zwei, oder sagen wir: drei Gründen.
Erster Grund: Fantasie. Das Baumaterial – insgesamt sind es 17 Holzteile – passt auf den ersten Blick so gar nicht zu den Illustrationen. Das soll funktionieren? fragt man sich anfangs. Es geht. Versprochen.
Zweiter Grund: Tempo. Sowohl der „Koolio“ hat nur 30 Sekunden Zeit Szene Nummer X mit sechs Holzteilen nachzubauen, als auch die Mitspieler nur eine halbe Minute Zeit haben, ihren Tipp abzugeben. Jetzt könnte man einwenden, gebt dem „Koolio“ doch mehr Zeit, dann …ne, ne, dann wäre der Spaß nicht halb so groß! Vorbei wäre es auch mit dem Druck, den die Ratenden haben: Nur der schnellste und der zweitschnellste Tippgeber kann Punkte machen. Deshalb am besten vier oder noch mehr Spieler.
Dritter Grund: Risiko. Der „Koolio“ muss, bevor er die gewählte Nummer der Szene verrät, einen Tipp abgeben, wie viele der Mitspieler es wohl erraten haben. Dafür kann er bis zu zwei Siegpunkte ernten. Bei Totalversagen werden ihm allerdings auch zwei Punkte abgezogen!
Der „Koolio“ muss in eigenem Interesse schauen, dass seine „Skulptur“, die er da aufstellen will, möglichst erraten wird. Was nicht einfach ist, wie schon eingangs erwähnt. Denn die 17 Holzteile haben gefühlt mehr unmögliche wie mögliche Formen. Und die Scheibe, die der „Koolio“ sofort als Hinweis für die Uhr sieht, die da bei seiner Szene Nummero 2 auf dem Tisch steht, nehmen die Mitspieler überhaupt nicht wahr, sondern deuten den Kegel als Weihnachtsbaum von Wahlmöglichkeit 5 …
Man kann es sich nicht aussuchen, mit welchen Holzteilen man etwas nachstellen muss. Übrigens: Super Material! Die beiden versierten Autoren haben es gut verstanden, mit einem einfachen Modus für Abwechslung und Zufall zu sorgen. Trotzdem: Mit der Zeit nützt sich Koole Klötze ab. Dann sollte man es für ein paar Monate im Kasten stehen lassen oder immer dann herausholen, wenn Freunde zum Spielen kommen, die das Spiel noch nicht kennen. Die gute halbe Stunde am Beginn oder am Ende eines Spieleabends ist gut und humorvoll investiert.
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Nochmals spielen? Ja, mit Einschränkung (s.o.) |
Rund ums Spiel
Das Rezensionsexemplar wurde von Schmidt zur Verfügung gestellt |