Stell dir auf einer Skala von 1 bis 10 vor …
Es braucht ein bisschen Zeit, bis man bei Top Ten ins Spiel findet. Dann aber macht es richtig Spaß.
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Nr. 1435: Top Ten | Spielwiese-Code | | E | 14 | | | |
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Was ist's?
Für wen?
Was braucht's?
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Die gute Nachricht
Minimaleinsatz von Material, dafür aber gut: Eine kleine hübsche Matte zum Ablegen der Themenkarten und Chips.
Die schlechte Nachricht
Wir müssen mindestens vier Leute sein, damit es gut und spannend funktioniert
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Schaut nach nicht viel aus, hat's aber in sich: Eine Spielmatte mit Einhorn-Chips, zehn Zahlenkarten und 125 Themenkarten, was für 500 verschiedenen Aufgaben reicht. Bild: spielwiese.at |
Rein ins Spiel!
Das wäre doch mal eine Frage für ein Partyquizspiel: Wie viele Partyspiele gibt es überhaupt? Wir haben zwar eine riesige Datenbank über Spiele, wissen es aber auch nicht. Weil: Wo setzt man bei dem Begriff an …? Und vieles verschwimmt zwischen den Genres und Spielmechanismen. Auch bei Top Ten denkt man sich, wenn man einfach mal die Schachtel in die Hand nimmt: gut, wieder so ein Spiel bei dem man sich vermutlich zum Hampelmann macht …
Kann passieren, bei manchen „Fragen“. Trifft es aber nicht. Eigentlich ist es ein Einschätzspiel. Und dann ist es auch noch ein Kooperationsspiel.
Speziell für alle, die Kooperationsspiele furchtbar finden: Warum macht Top Ten (dennoch) großen Spaß? Erstens: Das Spiel fördert ein hohes Maß an Kreativität zu Tage, und zwar ohne genau das einzufordern. Quasi von selbst, durch die Hintertür. Niemand muss sich schlecht fühlen, weil er sich womöglich für wenig kreativ hält. Zweitens: Im Verlag wurde augenscheinlich hart daran gearbeitet, ein buntes Sammelsurium an Themen zu liefern, die von Alltagssituationen bis zu völliger Absurdität reichen. Da ist für jeden etwas dabei! Und: Auch wenn die Themen und Beschreibungen von der Spieleredaktion natürlich auf Spaß gebürstet sind, Top Ten ist trotzdem nicht seicht. Und deshalb drittens: Fast immer entwicklen sich (im Nachhinein) kleine Diskussionen zu einer Aufgabe, und sei es nur darüber, warum die eine Aussage nun weniger nett, angriffig, wichtiger oder sonst irgendwie sein soll als eine andere. Erfrischend!
Wir wollen dich jetzt nicht länger auf die Folter spannen und deshalb mal das Prinzip von Top Ten erklären. Es gibt auf sogenannten Themenkarten vorn und hinten jeweils zwei Situationen oder Aufgaben beschrieben. Ein Spieler, genannt „Käpten“ (sic!), entscheidet sich für eine davon und liest sie vor. Dazu hat jeder Spieler eine Zahlenkarte – 1 bis 10 – erhalten, die er geheim hält. Jeder Spieler, beginnend beim Käpten, gibt nun eine Antwort zur Aufgabe (oder muss manchmal etwas tun). Dabei sollten die Antworten der Zahl im Spektrum von 1 bis 10 entsprechen.
Das Beispiel dazu in der Spielanleitung ist gut gewählt und bringt es verständlich auf den Punkt. „Denk dir einen Namen für deinen Hund aus, von wenig beeindruckend bis richtig furchterregend.“ Genannt werden „Rex“, „Freddy Krueger“, „Struppi“, „Schnuffel“ und „Godzilla“. Der Käpten muss nun die aufsteigende Reihenfolge erraten. Er beginnt mit „Rex“ und der Spieler, der diese Antwort gegeben hat, deckt seine Karte auf. Es ist die 4. Der Käpten deutet nun auf den Spieler, der „Schnuffel“ gesagt hat. Blöd, dass dieser Spieler die 1 hatte. Blöd, denn jedes Mal, wenn die folgende Zahl niedriger ist als die vorige, die Spieler einer Niederlage näher kommen. Es wird nämlich ein Einhorn-Chip auf die Kackhaufen-Seite gedreht. Es gibt nur so viele Chips wie Spieler dabei sind.
Jede Runde geht über fünf Themenkarten. Selbstredend, dass zu neuen Themenkarte der Käpten wechselt und alle Zahlenkarten wieder neu und zufällig verteilt werden. Doch das Wie ist bei Top Ten eigentlich Nebensache.
Denn abschließend soll noch gesagt sein: Top Ten hat – und das führen wir als Viertens an – in jeder Runde einen neuen Spannungsbogen, dem man sich schwer entziehen kann. Als Käpten sowieso nicht, aber auch als einfacher Akteur: Passen, was ich mir gerade ausgedacht habe, und die Zahl in meiner Hand wirklich zusammen? Wird das auch der Käpten so sehen und richtig einordnen?
Um ein erstes Gefühlt für Top Ten zu kriegen, probier einfach selbst mal aus, was du im Besitz der Zahlenkarte 3 und was mit der Zahlenkarte 9 sagen würdest: „Jemand ruft: Guck mal, wer hinter dir ist …! Wer oder was ist hinter dir? Von „Ist mir egal“ (1) bis „Ich muss mich sofort umdrehen“ (10) – Oder noch eine: „Beschreibe deinen Zweitwohnsitz, an dem du deine Wochenenden verbringst, von „armselig“ (1) bis „luxuriös“ (10).
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Nochmals spielen? Absolut! 500 verschiedene, zu gutem Teil wirlich originelle Themen, da kommt man einige Abende durch ;-) |
Rund ums Spiel
Das Rezensionsexemplar wurde von Asmodee zur Verfügung gestellt |