Glaub’s oder glaub’s nicht!
Verschwörungsmythen erleben in Zeiten der Pandemie noch mehr Aufmerksamkeit, als ihnen zusteht. Eine spezielle Ausgabe der erfolgreichen Moses-Reihe dazu kommt daher nicht von ungefähr. Wie immer schräg und bizarr.
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Nr. 1425: Black Stories – Vorsicht, Verschwörung! | Spielwiese-Code | | E | 12 | | | |
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Was ist's?
Für wen?
Was braucht's?
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Wer Black Stories nicht kennt: So sehen die Aufgaben aus.
Bild: Moses |
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Die gute Nachricht
Damit ist Moses mit seiner Erfolgsreihe auf der Höhe der Zeit
Die schlechte Nachricht
Uns fällt keine ein. Aber vielleicht ist das alles ja nur ein Ablenkungsmanöver, wer weiß!
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Rein ins Spiel!
Ob man es nun glaubt oder nicht, die allermeisten Verschwörungsmythen lassen sich mit Hausverstand und einem Blick in ein seriöses Nachschlagewerk, früher, als es das noch in gedruckter Form gab, Lexikon oder Enzyklopädie genannt, als nicht haltbare Theorie entlarven und richtig stellen. Die Pandemie hat uns dann gelehrt, dass Ängste vor Krankheit und/oder Spritzen in der Lage sind Anhänger solch zweifelhaften Gedankenguts zur nervenden, überbewerteten kritischen Masse Gruppe anschwellen zu lassen.
Das Wort kritisch ist hier ausdrücklich im Sinne der Mengenlehre gebraucht.
Wegen Corona nehmen Verschwörungsmythen heute ein zuvor nie gekanntes Ausmaß in der Öffentlichkeit ein. Es ist deshalb eine lockere Annahme, dass die jüngste Ausgabe der Black Stories auf großes Interesse stößt.
Ist sie es wert? Nun, die Lösungen der 50 Fälle können wir hier natürlich nicht verraten. Aber so viel: Manchmal mussten offenbar vage Theorien für die Geschichten herhalten. Da und dort werden Hintertürchen offen gelassen und nicht immer ist ersichtlich, was die Erzählung nun mit einer Verschwörung zu tun haben soll. Auch wenn Autor Holger Bösch das in seinem Nachwort garantiert. Bösch wünscht sich den „nötigen Humor“ von seinem „Ratevolk“. Black Stories – Vorsicht, Verschwörung! ist unterhaltsam wie alle anderen Ausgaben, doch keineswegs die originellste.
Wenn man bedenkt, dass im artverwandten Genre des Whodunit-Fernsehkrimis kaum ein Stück ohne Verschwörungs- und Mauschelei-Zutat auskommt, ist es erstaunlich, dass es seit Black Stories 1 18 Jahre brauchte, thematisch rätselhafte Todesfälle mit vermeintlichen Verschwörungsabsichten in einer Ausgabe zu vereinen.
By the way: Keine Verschwörung, sondern Zufall ist, dass Facebook als Mutter aller Social-Media-Kanäle, die den Verschwörungswahn befeuern, und die Black Stories-Reihe im selben Jahr gegründet wurden – 2004.
Wie geht’s?
Sollte jemand tatsächlich noch nicht mit einer der Ausgaben von Black Stories in Kontakt gekommen und unwissend sein, hier die kurze Erklärung. Jedes Rätsel besteht aus einem, mitunter ablenkenden Bild und einer ganz kurzen Angabe: „Ich will nicht!“ und „Svenja las etwas, griff zu einem Messer und war wenig später tot.“, heißt es in unserem Beispiel (siehe oben). Ein Spieler, der „Gebieter“ genannt, hat auf der Rückseite der Karte die Lösung gelesen und beantwortet nun die Fragen der Mitspieler, genannt „Ratevolk“, ausschließlich mit Ja oder Nein. Passt Ja oder Nein aus bestimmten Gründen nicht – nicht relevant, nicht eindeutig etc. –, weist der "Gebieter" großmütig darauf hin, verrät aber keine Details.
Das ist es auch. Simpel, aber mit Suchtpotenzial, weil oft sehr, sehr skurril.
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Nochmals spielen? Mit den gleichen Personen ist das naturgemäß schwierig. Doch auch hier 50 Fälle sollten für mehr als einen Abend reichen. |
Rund ums Spiel
Das Rezensionsexemplar wurde von Moses zur Verfügung gestellt |