Knubbelig
Willkommen in der Welt der Fabelwesen! Zwerge und Elfen bahnen sich ihre Wege durch einen Wald. Es ist ein friedlicher Wettstreit: Wer schneller entlang seiner Wege Hütten bauen kann, geht als Sieger hervor.
Nr. 1353: FairyTrails | Spielwiese-Code | | E | 8 | | | |
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Was ist's?
Für wen?
Was braucht's?
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Auf wirklich sehr verschlungenen Pfaden bewegen sich Elfen und Zwerge im imaginären Wald. Ziel: Entlang abgeschlossener Wege Hütten (die Galssteine) bauen. Bild: spielwiese.at |
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Die gute Nachricht
Geglückte Variation einer scheinbar ausgereizten Spielidee
Die schlechte Nachricht
Nur eine kleine Irritation in der Spielanleitung verunsichert
Rein ins Spiel!
Es war einmal ein Zauberwald … Es waren einmal Elfen … Es waren einmal Zwerge … Klingt alles nach Kinderspiel, ist es aber nicht. Elfen und Zwerge bleiben am liebsten unter sich, aber sie tun sich nichts gegenseitig. Fairy Trails ist ein friedliches Spiel. Auf deutsch bedeutet der Namen märchenhafte Pfade: Der eine Spieler legt ein rosafarbenes Elfen-Wegenetz an, der andere ein gelbes Zwergen-Wegenetz.
Jeder Spieler hat stets zwei quadratische Karten (gezogen vom verdeckten Nachziehstapel) zur Auswahl auf der Hand. Auf jeder geht es in den beiden Farben kreuz und quer. Ein Spieler kann pro Zug jeweils eine Karte beliebig anlegen, solange das waagrecht oder senkrecht erfolgt. Soweit, so bekannt.
Allerdings geht es nur bedingt um die längsten Wege, die derart gebildet werden. Entscheidend sind die Hütten, die entlang der Wege stehen. Gelbe Hütten für die Zwerge, rosafarbene Hütten für Elfen. Sie sind mitsamt auf die Karten gedruckt. Ist ein Weg in sich abgeschlossen, werden die Hütten mit gelben bzw. rosafarbenen Glassteinen belegt. Jeder Spieler hat 19 davon im Vorrat, wer zuerst seine Glassteine los ist, hat gewonnen. Oder, wenn vorher alle Karten aufgebraucht sind, gewinnt, wer mehr Glassteine platzieren konnte.
Allzu klein sollte der Tisch nicht sein, auf dem gespielt wird. Fairy Trails breitet sich schnell aus. In welche Richtung(en), das weiß man vorher nicht. Fairy Trails ist ein taktisches Legespiel ohne räumliche Einfassung. Wohin und wie (!) sich das Spiel entwickelt, hängt stark vom Kartenglück ab. Zieht man in der Anfangsphase eher Karten mit Wegstrecken, gehts zwangsläufig in die Breite oder Höhe. Erst recht, wenn auf den Karten Hütten abgebildet sind. Pech aber auch, wenn es vorwiegend Hütten des Gegenspielers sind! Es kann aber genauso gut passieren, dass beide Spieler in der Anfangsphase vorwiegend zu Karten kommen, die verhältnismäßig viele Wegabschlüsse zeigen. Das sind abstehende Verdickungen, die im Wald enden. So, wie man sich seinen Blinddarm vorstellt. Oder, um es in der Sprache einer unserer Testrunden zu benennen: Knubbel.
Ohne Knubbel, die einen rosaroten oder gelben Weg als Ganzes abschließen, dürfen keine Glassteine platziert werden. Wobei die meisten Wege mehr als nur zwei Abschlüsse haben. Im Dickicht des Waldes muss man sich schon ordentlich auf seine „fairy trails“ konzentrieren, denn – da ist ein Weg noch unvollendet, dort ein anderer. Man denkt sich, mit der nächsten „Knubbel-Karte“ kann ich endlich einen Weg mit drei, vier Hütten abschließen. Doch leicht ist eine noch nicht nicht abgeschlossene Verzweigung übersehen.
Da sich Wege in vielen Fällen kreisförmig (mit mehreren Abzweigungen) entwickeln, noch ein Wort zum Schließen dieser Pfade bzw. wie das in der Spielanleitung definiert ist. Dort steht „(…) dürft ihr im Anschluss innerhalb dieses Wegenetzes einen eurer Steine auf jede Hütte eurer Farbe setzen, die mit dem Wegenetz verbunden ist“. Damit ist nicht innerhalb eines Kreises gemeint! Auch Hütten, die „außerhalb“ eines solchen Rings (oder an einer Abzweigung) liegen, werden mit einem Glasstein belegt. Die Beispiel-Illustration auf Seite 3 der Spielanleitung macht das zwar klar, doch das Wort „innerhalb“ hat bei einigen Spielern zu Irritationen geführt. Unsere Anregung für die nächste Auflage: Das Wort „innerhalb“ durch „entlang“ ersetzen, dann ist dieses Problem aus der Welt geschafft.
Fazit
Als Fazit lässt sich festhalten: Es ist kein Spitzenspiel, das Ganze jedoch sehr sympathisch. Fairy Trails spielt sich flott, der Einstieg ist einfach, das Spielgefühl gut. Schon beim ersten Mal erkennt man, dass jede Partie ganz anders verlaufen wird. Das ist natürlich dem hohen Glücksanteil geschuldet, wer wann welche Karten zur Aiswahl hat. So kann eine Partie auch mal 35 Minuten dauern. 20 Minuten sind ein realistischer Mittelwert.
Die Farbkombination aus dunkelgrünem Wald als Hintergrund und den verschlungenen rosaroten und gelben Wegen darin ist im Auge des Betrachters recht gewagt. Doch hier heiligt der Zweck die Mittel: Die Unterscheidung im Wegewirrwarr ist problemlos.
Nochmals spielen? Gern. |
Rund ums Spiel
Das Rezensionsexemplar wurde von Huch zur Verfügung gestellt |