Domino für Fortgeschrittene
IN SCHILDA GEHT ES WIEDER EINMAL DRUNTER UND DRÜBER
Aus Die Spielwiese 14 (1991)
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Nr. 133: Drunter & drüber | Spielwiese-Code | ![]() |
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Was ist's?
AUTOR: Klaus Teuber |
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Nachdem die Importfrage geklärt ist (siehe Nr. 13), wurde es höchste Zeit, das Spiel desJahres 1991 auch bei uns zu besprechen.
Es heißt, SPIEL-WIESE-Leser wissen es. ,,Drunter & Drüber" und kommt aus der Feder von Klaus Teuber. Die beinahe geniale Idee des Spieles ist, daß auf einem (Stadt)Plan alle Häuser nach Herzenslust überbaut werden dürfen, nur die Klohäuschen nicht. Darüber muß die Runde jedesmal abstimmen.
Mit dieser Kurzerklärung erntete man noch bei jedem, wenn schon keinen Lacherfolg, dann zumindest ein höchst interessiertes Schmunzeln.
Und das ist es dann in der Tat auch schon. Halt, weiterlesen! Das wird kein Verriß! Es wäreja kein Teuber, wenn er sich nicht noch mehr hätte einfallen lassen.
Fangen wir von vorne an. Die Schildbürger haben ihre Stadt neu errichtet, dabei aber auf den Fluß vergessen, auf die Stadtmauer und sogar die Straßen. Und überall stehen Schulen, Rathäuser, Museen und eben Bedürfnisanstalten im Weg.
Irgendwie muß Platz gemacht werden. Denn wo, außer im Fluß. sollten die Frauen ihre Wäsche waschen? Wo, als denn nicht auf einer Straße, sollten sie überhaupt an den Fluß kommen? Und eine Stadtmauer braucht es schließlich auch.
Die Spieler müssen sich nun ebenso blöd stellen wie die Bürger von Schilda und als wahre Meister der Städteplanung ans Werk gehen. Jedem Spieler ist eine Gebäudeart ans Herz gewachsen. Welche, wirdausgelost und geheimgehalten. Spieler B versucht, ein Beispiel, die Rathäuser vor dem Überbauen zu retten. Es gibt mehr oder weniger wertvolle, zum Schluß zählen die Punkte jener Gebäude, die nicht geschliffen wurden.
Mit Taktik und Bluff versucht man, die sich fortpflanzenden Mauem, Straße und Fluß an den eigenen Gebäuden vorbeizuleiten. Es geht drunter und drüber. Gebaut wird mit Legeplättchen verschiedener Größe, man muß sich dabei an den Grundraster halten. Es kann aber nur gleiches an gleiches angelegt werden. Man kennt das Prinzip vom Domino her.
Insgesamt 18 Klohütten halten das Spiel auf Trab. Sie stehen an Schlüsselstellen. Wer eine überbauen will, verrät oft auch die Absicht, welche Art Gebäude er nun „angreifen" will und somit (vermutlich) nicht ihm gehört. Mit verdecktem Abstimmen hat man reelle Chancen, das Schleifen des eigenen Gebäudes zu verhindern. Aber zum Schluß verrät man sich dadurch freilich auch wieder. Verflixt!
Wenn kein Spieler mehr mit seinen Legekärtchen weiterbauen kann, enthüllt jeder, für welche Gebäude er mehr oder weniger erfolgreich Pate gestanden hat.