Wie man sich täuschen kann
Mit einfachen Mitteln haben der Autor und der Verlag ein verblüffendes Spiel gezaubert. Bei Illusion gilt es, Karten nach ihren Anteilen einer bestimmten Farbe zu ordnen. Nicht mehr, nicht weniger. Klingt nach leichter Aufgabe, ist es aber nicht.
Nr. 1295: Illusion | Spielwiese-Code | | E | 8 | | | |
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Was ist's?
Für wen?
Was braucht's?
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Eine verblüffend einfache Idee hat NSV mit Illusion umgesetzt: Man staunt immer wieder, wie einen die Sinne täuschen! Bild: NSV |
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Die gute Nachricht
Erfrischende Idee!
Die schlechte Nachricht
Nichts für Farbenblinde
Rein ins Spiel!
Selten braucht es so wenig Vorbereitung und Erklärung wie bei diesem Schätzspiel. Es geht um Farben. Rot, Grün, Blau und Gelb sind auf 98 Karten unterschiedlich verteilt. Manchmal ist ganz eindeutig, dass zum Beispiel Gelb auf einer Karte vorherrscht, meistens aber muss man schon genauer hinschauen. Denn da verweirren auf einer Karte ineinander verschlugene Farbkringel, ein andermal Farbflächen und bunte Schriftzeichen, wieder ein anderes Mal herrscht einfach nur großes buntes Durcheinander.
Bei Illusion müssen diese Karten – sie kommen zufällig – in eine bestimmte Reihenfolge gebracht werden. Das Spielprinzip ist an Anno Domini angelehnt. Dort ist es die Chronologie, hier geht es darum, die Karten nach auf- oder absteigendem Anteil einer bestimmten Farbe anzuordnen. Eine Pfeilkarte (es gibt jeweils drei pro Farbe) zeigt an, um welche Farbe sich in der laufenden Runde alles dreht. Die oberste Farbkarte des Stapels wird neben die Pfeilkarte gelegt. Los geht's!
Wer am Zug ist, nimmt die nächste Farbkarte und legt sie an links oder rechts der ersten Farbkarte an. Wie gesagt: Dabei muss die neue Karte die Vorgabe erfüllen. Spätere Karten können auch zwischen zwei bereits liegende Karten gelegt werden. Es geht ja um den auf- oder absteigenden Wert. Was man auf alle Fälle braucht, ist Platz am Tisch. Die Kartenreihen können nämlich ganz schön lang werden.
Spielziel ist, als Erster drei Pfeilkarten erhalten zu haben (oder in einer Variante die meisten, wenn alle Farbkarten gespielt werden). Und jetzt sind wir bei der Crux von Illusion angelangt. Wie bei Anno Domini dauert eine Runde so lange, bis ein Spieler anzweifelt, dass der Mitspieler davor seine Karte korrekt eingeordnet hat. Hat der Zweifler recht, bekommt er die Pfeilkarte. Erweist sich die Reihenfolge allerdings als richtig, erhält der Spieler die Pfeilkarte, der als Letzter eine Farbkarte gelegt hat.
Mit freiem Auge zu überprüfen ist unmöglich. Zu sehr täuschen einen die Sinne, allzu leicht wird man Opfer einer optischen Illusion. Deshalb ist auf jeder Kartenrückseite angegeben, wie sich die vier Farben nach Prozenten verteilen.
Illusion ist erfrischend anders und hat jeden unserer Testspieler in seinen Bann gezogen. Es gibt keinen Leerlauf, weil alle Spieler am Tisch ständig mit ihren Schätzungen im Kopf beschäftigt sind. Auch weil Illusion schnell gespielt ist und durch die unzähligen Möglichkeiten jedes Mal eine neue Herausforderung ist, ist der Wiederspielwert sehr groß.
Kompliment!
Nochmals spielen? Ja. Illusion verblüfft immer wieder aufs Neue. |
Rund ums Spiel
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